Ideal heizen

Hi, weiss nun nicht, ob es einen noch geeigneteres Forum gibt.

Ich arbeite tagsueber, moechte meine Wohnung also gerne morgens und abends nur einige Stunden aufenthaltsfaehig warm haben (18-20 Grad) und dazwischen weniger. Was ist fuer diese Abwesenheits- oder Nachtzeit von ca. 8 Stunden die beste Temperatur, um insgesamt die Wohnung pflanzenfaehig zu halten und nicht zu viel Energie durchs hochheizen zu verlieren?

Gruss

Bisegim

Hallo,

ich habe bei mir die normalen Heizkörperthermostate durch elektronische ersetzt. Die haben eine eingebaute Uhr. Der Austausch ist ganz einfach. Nachts und tagsüber stehen die Thermostate auf 15 Grad. Zwei Stunden bevor ich nach Hause komme fahren sie auf 22 Grad hoch. Bis ich daheim bin ist die Wohnung dann schön warm. Abends schalten sie ca 1 Stunde vorm Zubettgehen wieder auf 15 Grad runter. Bis es kälter wird bin ich dann längst im Bett. Morgens brauche ich nur im Bad warm.

Gruss, Niels

Hi Bisegim,

prinzipiell ist das ganz einfach: Die Wärmeverluste wachsen mit der Temperaturdifferenz zwischen drinnen und draußen. Demnach ist es am sinnvollsten, den Raum dann zu beheizen, wenn die Wärme benötigt wird. Durch das Aufheizen geht keine Wärme verloren, sie bleibt ja im Raum. Als weniger angenehm wird die Zeitspanne empfunden, die zum Aufheizen benötigt wird. Dagegen hilft nur eine Zeitsteuerung - oder die tägliche Routine, zB Staubsaugen, Betten machen oder was im Haushalt eben so anfällt.

Gruß

Hi,

am Billigsten ist immer, gar nicht zu heizen, und erst kurz vor der Benutzung dann volle Pulle heizen.
Das ist aber sehr unangenehm für den Menschen, da es dann selbst bei 26 Grad noch zieht.
Du musst also persönlich herausfinden, wie lange du vorheizen musst, damit es sich für dich angenehm anfühlt.
Die Kalttemperatur musst du nach der empfindlichsten Pflanze richten.
Gruss,

Hi Bisegim,

prinzipiell ist das ganz einfach: Die Wärmeverluste wachsen
mit der Temperaturdifferenz zwischen drinnen und draußen.
Demnach ist es am sinnvollsten, den Raum dann zu beheizen,
wenn die Wärme benötigt wird. Durch das Aufheizen geht keine
Wärme verloren, sie bleibt ja im Raum.

Oder wird benötigt um die evtl. kalte (Außen)wand aufzuheißen und bleibt dann doch nicht im Raum und man benötigt mehr Wärme als nur für den Raum ansich benötigt werden würde.
Deshalb sollte je nach Wärmeisolierung und Mauerdicke entschieden werden, wie die Heizung eingestellt werden.

D.h., Habe ich eine dicke Wand („gute“ Wärmeleitfähigkeit) ohne Isolierung speichert diese viel Wärme und kann diese Wärme aber auch gut an die kalte Außenumgebung abgeben (je größer Temp.gefälle, desto schneller). Die Mauer kühkt ab, dadurch wird dem Raum Wärme entzogen und wenn die Heizung aus wirds kalt im inneren. Ist eine Außenisolierung (Stoff mit schlechter Wärmeleitfähigkeit) vorhanden kann dieser Temperaturausgleich verlangsamt werden. Diese Stoffe haben meist auch ein nicht so hohe Wärmespeicherfähigkeit wie das Mauerwerk.

Wie lang es dauert, den Raum wieder auf Temperatur zu bekommen hängt also auch von der Temperatur der Wand ab und wie dick diese ist.

Dicke,kalte Wand ->viel Zeit, Energie in Wand, bevor Wand warm und angenehme Raumtemp.

dünne,kalte Wand -> weniger Zeit, weniger Energie in Wand bevor Wand warm und angenehme Raumtemp („Verlust“ durch Wärmeleitung höher als bei dicker Wand. Hier hilft dann Isolierung)

Als weniger angenehm
wird die Zeitspanne empfunden, die zum Aufheizen benötigt
wird. Dagegen hilft nur eine Zeitsteuerung - oder die tägliche
Routine, zB Staubsaugen, Betten machen oder was im Haushalt
eben so anfällt.

Gruß

Gruß

Jens

Denkfehler
es geht KEINE zusätzliche Energie verloren, da die mittlere Außenwandtemperatur für den Wärmedurchgang entscheidend ist. Da diese Temperatur beim zyklische Heizen sinkt, spart man IMMER Heizenergie, wenn man nachts runterregelt - egal ob Blechhaus, Granithaus oder Gasbetonhaus.

es geht KEINE zusätzliche Energie verloren, da die mittlere
Außenwandtemperatur für den Wärmedurchgang entscheidend ist.
Da diese Temperatur beim zyklische Heizen sinkt, spart man
IMMER Heizenergie, wenn man nachts runterregelt - egal ob

Aber es wird dann auch immer kälter und je nach Haus mehr oder weniger schnell, da ja ein Temperaturunterschiede zw. außen und innen herrscht und wie immer in der Natur diese unterschiede sich versuchen anzugleichen, ein Wärmeaustausch vollzogen wird. Da der Raum in den meisten Fällen wesentlich kleiner und die darin gebundene Wärmeenergie auch wesentlich geringer ist als der Rest der Umgebung werden sich die Temperaturen (wenn die Heizung aus ist) wohl an dem Wert sehr sehr nahe der Außentemperatur treffen.

Blechhaus, Granithaus oder Gasbetonhaus.

Hat es sich bei mir anders angehört? Ich wollte nur versuchen die zeitlchen Verhältnisse etwas ins Licht zu rücken, so dass er evtl selber entscheiden kann wie er es macht, vielleicht wird er oder andere ja auch hierdurch animiert ne Isolierung anzubrigen und somit Heizenergie zu sparen.

Klar, wenn ich nicht Heiße dann verbrauch ich auch keine Energie, aber es wird auch kalt werden drin und je besser die Wärmeleitfähigkeit der Materialien desto schneller.

Grüße

Jens

wollte dich nicht angreifen
klar ist es oft blödsinn, immer runterzuregeln. es gibt ja auch noch ein schimmel/feuchteproblem. also viel für und wider. Mit und ohne isolierung.

kein problem
Moin

klar ist es oft blödsinn, immer runterzuregeln. es gibt ja
auch noch ein schimmel/feuchteproblem. also viel für und
wider. Mit und ohne isolierung.

vielleicht konnten wir ihm und den pflänzchen ja helfen.

Gruß

Jens

Hallo Bisegim

Für 8 Stunden kannst Du die Heizung ausschalten und es wird nicht zu kalt für die Pflanzen, ausser Du hast sehr empfindliche. Damit es nicht zu kalt ist, wenn Du mal früher kommst oder so, kannst du die Heizung sonst auf 12°C absenken. Ideal etwa 1 Stunde bevor Du gehst und 2 Stunden bevor Du kommst wieder hochfahren. Wenn Du keine Möglichkeit hast die Heizung so zu programmieren, dann wird es schwierig, ausser es ist Dir egal, 2 Stunden zu frieren wenn Du Heim kommst, bis die Heizung die Wohnung erwärmt hat. In diesem Fall musst Du selber entscheiden, welche Temperatur Du noch akzeptierst, wenn Du heimkommst

Das das Aufheizen mehr wärme brauchen kann als das absenken ist aklso ein Ammenmärchen, deshalb je tiefer, desto energiesparender.

Gruss
Beat

Mein OVU-Berater meinte, ich sollte als Default 18 Grad einstellen und bei Bedarf, also wenn ich zu Hause bin, entsprechend hoeher.

Da war ich doch baff, auf welch hohem Niveau sie Wohnlichkeit ansetzen.
Eine Wohnung ueber 8 Stunden Leerstand so warm zu halten scheint mir uebertrieben.
Brauchbarer war da der Hinweis, man sollte zwischen Tag- und Nachtschaltung 4-5 Grad Unterschied einrichten, um im vertretbaren Zeitrahmen die Wohnung warm zu kriegen.

Gruss und Dank fuer alle Beitraege

Bisegim

Hi Bisegim,

mal wieder eine Antwort aus der empfehlenswerten Sammlung Christoph Drössers

http://www.zeit.de/2001/10/200110_stimmts_heizung_xml

Jetzt kannst DU entscheiden, was für Deinen Fall zutrifft.

Gandalf

Hallo Jens,

grundsätzlich hat der ulfbastel recht. Es geht keine zusätzliche Energie verloren. Geht man von einer konstanten Raumtemperatur wärend der „Warmzeit“ aus, dann ist totales abdrehen der Heizung immer richtig.
Was ihr beiden jedoch noch nicht genannt habt, ist die sogenannte Empfindungstemperatur. Wenn die Aussenwände innen kalt sind (wegen tagsüber abgedrehter Heizung), dann braucht man eben 24°C anstatt sonst 21°C um die gleiche Raumtemperatur zu fühlen, weil die Strahlungswärme von den Wandflächen geringer ist. Das sind 3 Grad mehr, was einem Energiemehrverbrauch wärend der Warmzeit von etwa 18% entspricht. Die Temperaturangaben sind nur ein Beispiel und im Einzelfall von den Wandflächen und dem Wandaufbau abhängig.

Gruß
Tilo

Hallo Jens,

Hallo Tilo!

grundsätzlich hat der ulfbastel recht. Es geht keine
zusätzliche Energie verloren. Geht man von einer konstanten
Raumtemperatur wärend der „Warmzeit“ aus, dann ist totales
abdrehen der Heizung immer richtig.

Ja klar, wenn es warm ist, dann braucht man auch nicht heißen.

Was ihr beiden jedoch noch nicht genannt habt, ist die
sogenannte Empfindungstemperatur. Wenn die Aussenwände innen
kalt sind (wegen tagsüber abgedrehter Heizung

und oder schlechter Isolierung der benannten Wand)

, dann braucht
man eben 24°C anstatt sonst 21°C um die gleiche Raumtemperatur
zu fühlen, weil die Strahlungswärme von den Wandflächen
geringer ist.

diesen effekt, dass es in Wandnähe kälter wird, hast du eigentlich fast immer, dafür gibt es ja auch für die Berechnung der Temp.kurve durch die Wand sogar gewisse konstanten (hab die Anhaltswerte nicht im Kopf aber laut deiner Vika solltest du sie im Kopf haben), diese "Sprünge an den Übergängen zwischen Luft und Wand kannst du dir ja dann auch im Diagramm anschauen. Kannst du auch fühlen, wenn du die Hand so 1cm an die Wand hälst, dass es kälter zu sein scheint, trotz das du die Wand noch nicht berührst. Liegt wahrscheinlich daran, dass man in diesem Bereich 0-ca.2cm ne Laminare Strömung hat, verursacht durch die kältere Wand und keine turbulente Strömung, wie im Rest des Raumes und somit keine Luftdurchmischung direkt bis an die Wand. Ich glaube daraus resultieren die oben genannten konstanten (jedenfalls die für innen, außen wird es ähnlich sein, da kommt dann aber wahrschenlich noch die erzwungene Konvektion dazu, was es etwas schwieriger macht).
Vielleicht kannst du mir das ja genauer erklären, wenn du Lust hast?

Das sind 3 Grad mehr, was einem
Energiemehrverbrauch wärend der Warmzeit von etwa 18%
entspricht. Die Temperaturangaben sind nur ein Beispiel und im
Einzelfall von den Wandflächen und dem Wandaufbau abhängig.

Sag ich doch!

Was vielleicht noch beachtenswert ist, die 0Punkt Verschiebung (wegen Frost) in die Wand bzw. auch die Taupunktverschiebung in die Wand oder beides in Kombination.

Gruß
Tilo

Gruß Jens :o)

Hallo Jens,

grundsätzlich hat der ulfbastel recht. Es geht keine
zusätzliche Energie verloren. Geht man von einer konstanten
Raumtemperatur wärend der „Warmzeit“ aus, dann ist totales
abdrehen der Heizung immer richtig.

Ja klar, wenn es warm ist, dann braucht man auch nicht heißen.

Mit „Warmzeit“ meinte ich die Zeit, in der die Heizungsregelung auf Heizbetrieb (im Gegensatz zu Absenkbetrieb oder Aus) steht.

Was ihr beiden jedoch noch nicht genannt habt, ist die
sogenannte Empfindungstemperatur. Wenn die Aussenwände innen
kalt sind (wegen tagsüber abgedrehter Heizung

und oder schlechter Isolierung der benannten Wand)

Das ist schon richtig, aber hier nicht relevant. Egal ob gut oder schlecht isoliert, bei tagsüber abgedrehter Heizung wird die Wandinnentemperatur immer kälter sein gegenüber tagsüber nicht abgedrehter Heizung.

, dann braucht
man eben 24°C anstatt sonst 21°C um die gleiche Raumtemperatur
zu fühlen, weil die Strahlungswärme von den Wandflächen
geringer ist.

diesen effekt, dass es in Wandnähe kälter wird, hast du
eigentlich fast immer, dafür gibt es ja auch für die
Berechnung der Temp.kurve durch die Wand sogar gewisse
konstanten (hab die Anhaltswerte nicht im Kopf aber laut
deiner Vika solltest du sie im Kopf haben), diese "Sprünge an
den Übergängen zwischen Luft und Wand kannst du dir ja dann
auch im Diagramm anschauen. Kannst du auch fühlen, wenn du die
Hand so 1cm an die Wand hälst, dass es kälter zu sein scheint,
trotz das du die Wand noch nicht berührst. Liegt
wahrscheinlich daran, dass man in diesem Bereich 0-ca.2cm ne
Laminare Strömung hat, verursacht durch die kältere Wand und
keine turbulente Strömung, wie im Rest des Raumes und somit
keine Luftdurchmischung direkt bis an die Wand. Ich glaube
daraus resultieren die oben genannten konstanten (jedenfalls
die für innen, außen wird es ähnlich sein, da kommt dann aber
wahrschenlich noch die erzwungene Konvektion dazu, was es
etwas schwieriger macht).
Vielleicht kannst du mir das ja genauer erklären, wenn du Lust
hast?

Um die Wärmeübergangswiderstände (die meinst du hier vermutlich) geht es eigentlich hier nicht. Es geht hierbei um die Stahlungswärme. Die hat mit Konvektion und Wärmeübergang nichts zu tun. Je geringer die Wandinnentemperatur, umso geringer die Strahlungswärme und umso geringer die Empfindungstemperatur. Obwohl die Lufttemperatur in beiden Fällen gleich ist, empfindet der Mensch es im Raum deutlich kälter, wenn tagsüber die Heizung abgedreht war, weil die Strahlungswärme von den Wandinnenflächen geringer ist.

Das sind 3 Grad mehr, was einem
Energiemehrverbrauch wärend der Warmzeit von etwa 18%
entspricht. Die Temperaturangaben sind nur ein Beispiel und im
Einzelfall von den Wandflächen und dem Wandaufbau abhängig.

Sag ich doch!

Was vielleicht noch beachtenswert ist, die 0Punkt Verschiebung
(wegen Frost) in die Wand bzw. auch die Taupunktverschiebung
in die Wand oder beides in Kombination.

Sicher rückt der Taupunkt etwas weiter nach innen. Der Einfluss solcher Dinge ist aber in den gängigen DIN-Berechnungen nicht enthalten. So was zu erfassen, hat mindestens den Umfang einer Diplomarbeit und dürfte am effektivsten mit Wandberechnungen nach der Finite Elemente Methode zu bewerkstelligen sein. Ich hab so was schon gemacht (Berechnung von Hausschornsteinen bei niedrigsten Abgastemperaturen - die DIN-Schornsteinberechnungen sind bei sehr niedrigen Abgastemperaturen vollkommen ungeeignet) und es ist doch einigermaßen aufwendig. Mit dem damals vorhandenen 486er hat jede Berechnung trotz extremer Vereinfachungen etwa 1 Woche gedauert.
Solange die Wand aber nicht wirklich feucht ist, ist der Einfluss der Taupunktverschiebung auf den Wärmedurchgangswiderstand vermutlich vernachlässigbar gering.

Gruß
Tilo