Hallo Jens,
grundsätzlich hat der ulfbastel recht. Es geht keine
zusätzliche Energie verloren. Geht man von einer konstanten
Raumtemperatur wärend der „Warmzeit“ aus, dann ist totales
abdrehen der Heizung immer richtig.
Ja klar, wenn es warm ist, dann braucht man auch nicht heißen.
Mit „Warmzeit“ meinte ich die Zeit, in der die Heizungsregelung auf Heizbetrieb (im Gegensatz zu Absenkbetrieb oder Aus) steht.
Was ihr beiden jedoch noch nicht genannt habt, ist die
sogenannte Empfindungstemperatur. Wenn die Aussenwände innen
kalt sind (wegen tagsüber abgedrehter Heizung
und oder schlechter Isolierung der benannten Wand)
Das ist schon richtig, aber hier nicht relevant. Egal ob gut oder schlecht isoliert, bei tagsüber abgedrehter Heizung wird die Wandinnentemperatur immer kälter sein gegenüber tagsüber nicht abgedrehter Heizung.
, dann braucht
man eben 24°C anstatt sonst 21°C um die gleiche Raumtemperatur
zu fühlen, weil die Strahlungswärme von den Wandflächen
geringer ist.
diesen effekt, dass es in Wandnähe kälter wird, hast du
eigentlich fast immer, dafür gibt es ja auch für die
Berechnung der Temp.kurve durch die Wand sogar gewisse
konstanten (hab die Anhaltswerte nicht im Kopf aber laut
deiner Vika solltest du sie im Kopf haben), diese "Sprünge an
den Übergängen zwischen Luft und Wand kannst du dir ja dann
auch im Diagramm anschauen. Kannst du auch fühlen, wenn du die
Hand so 1cm an die Wand hälst, dass es kälter zu sein scheint,
trotz das du die Wand noch nicht berührst. Liegt
wahrscheinlich daran, dass man in diesem Bereich 0-ca.2cm ne
Laminare Strömung hat, verursacht durch die kältere Wand und
keine turbulente Strömung, wie im Rest des Raumes und somit
keine Luftdurchmischung direkt bis an die Wand. Ich glaube
daraus resultieren die oben genannten konstanten (jedenfalls
die für innen, außen wird es ähnlich sein, da kommt dann aber
wahrschenlich noch die erzwungene Konvektion dazu, was es
etwas schwieriger macht).
Vielleicht kannst du mir das ja genauer erklären, wenn du Lust
hast?
Um die Wärmeübergangswiderstände (die meinst du hier vermutlich) geht es eigentlich hier nicht. Es geht hierbei um die Stahlungswärme. Die hat mit Konvektion und Wärmeübergang nichts zu tun. Je geringer die Wandinnentemperatur, umso geringer die Strahlungswärme und umso geringer die Empfindungstemperatur. Obwohl die Lufttemperatur in beiden Fällen gleich ist, empfindet der Mensch es im Raum deutlich kälter, wenn tagsüber die Heizung abgedreht war, weil die Strahlungswärme von den Wandinnenflächen geringer ist.
Das sind 3 Grad mehr, was einem
Energiemehrverbrauch wärend der Warmzeit von etwa 18%
entspricht. Die Temperaturangaben sind nur ein Beispiel und im
Einzelfall von den Wandflächen und dem Wandaufbau abhängig.
Sag ich doch!
Was vielleicht noch beachtenswert ist, die 0Punkt Verschiebung
(wegen Frost) in die Wand bzw. auch die Taupunktverschiebung
in die Wand oder beides in Kombination.
Sicher rückt der Taupunkt etwas weiter nach innen. Der Einfluss solcher Dinge ist aber in den gängigen DIN-Berechnungen nicht enthalten. So was zu erfassen, hat mindestens den Umfang einer Diplomarbeit und dürfte am effektivsten mit Wandberechnungen nach der Finite Elemente Methode zu bewerkstelligen sein. Ich hab so was schon gemacht (Berechnung von Hausschornsteinen bei niedrigsten Abgastemperaturen - die DIN-Schornsteinberechnungen sind bei sehr niedrigen Abgastemperaturen vollkommen ungeeignet) und es ist doch einigermaßen aufwendig. Mit dem damals vorhandenen 486er hat jede Berechnung trotz extremer Vereinfachungen etwa 1 Woche gedauert.
Solange die Wand aber nicht wirklich feucht ist, ist der Einfluss der Taupunktverschiebung auf den Wärmedurchgangswiderstand vermutlich vernachlässigbar gering.
Gruß
Tilo