Ideen zum wahlmodus

Hallo Steven,

Wieso soll es keine rot-rot-Wähler geben?

Was würdest Du zu der Farbkombination Gelb-Braun sagen? Die ist IMHO genau so absurd.

Gruß, Rainer

Die 5% Hürde hätte sich bei negativen Stimmeen auch wirklich
erledigt, denn Null wäre ja fast schon ein gutes Ergebnis.

weiß nicht… wie gesagt, ich glaube, daß eine partei mit konstruktiven themen und einem einladenden wahlkampf kaum nein-stimmen sammeln würde. es gibt ja dann immer ein noch größeres übel, das man ablehnt.

So. Habe ich mich jetzt deutlich genug ausgedrückt? Bis auf
mein Problem, daß ich dann nicht weiß, was ich tun soll, eine
Partei verhindern oder eine wählen, gefällt mir Dein
Vorschlag. Aber das ist ja dann mein ganz persönliches Problm.

ja, das ist in der tat dein persönliches problem. aber wie bei jedem system würde sich auch hier einiges mitändern, wenn sich ein aspekt ändert. hier wäre es vor allem der wahlkampf bzw. die darin besprochenen themen, meine ich. sprich: eventuell hättest du das problem gar nicht, wenn die parteien entsprechend auf das neue system reagieren. siehe oben.

Hallo,

wie bei
jedem system würde sich auch hier einiges mitändern, wenn sich
ein aspekt ändert. hier wäre es vor allem der wahlkampf

wer sich vom Wahlkampf beeinflussen läßt, ist IMHO selbst Schuld. Bei Parteien, die schon mal an einer Regierung beteiligt waren, urteile ich nur nach der Erfahrung mit der Partei aus dieser Zeit, bei Parteien, die noch an keiner Regierung beteiligt waren, lese ich das Parteiprogramm. Die heiße Luft im Wahlkampf beeinflußt mich wie Werbung im Fernsehen … gar nicht. :smile:

bzw.
die darin besprochenen themen, meine ich. sprich: eventuell
hättest du das problem gar nicht, wenn die parteien
entsprechend auf das neue system reagieren. siehe oben.

Davon bleibt eine extremistische Partei immer noch extrem, ich glaube nicht, daß mich ein neuer Anstrich täuschen könnte.

Gruß, Rainer

Hallo,

Wieso soll es keine rot-rot-Wähler geben?

Was würdest Du zu der Farbkombination Gelb-Braun sagen? Die
ist IMHO genau so absurd.

Ich verstehe nicht, warum rot-rot absurd sein soll

Hallo Steven,

Ich verstehe nicht, warum rot-rot absurd sein soll

die SPD ist immer noch eine der großen Volksparteien und hat sich vor geraumer Zeit von Herrn Marx verabschiedet. Die PDS orientiert sich immer noch wie zu DDR-Zeiten am Marxismus-Leninsmus, ist eine kommunistische Partei. Die Liebe zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten war schon immer so eng, wie die zwischen Liberalen und Nazis.

Es ist egal, wie oft hier jemand versucht, die SPD in die Ecke der Kommunisten zu stellen, davon wird es nicht wahr.

Gruß, Rainer

Hallo,

Es ist egal, wie oft hier jemand versucht, die SPD in die Ecke
der Kommunisten zu stellen, davon wird es nicht wahr.

Will ich ja auch gar nicht, aber bei deinem Wahlsystem geht es nicht darum, wer gewählt wird, sondern wer nicht gewählt wird. Wenn jemand die Politik der CDU absolut nicht mag, dann sagt er nicht nur dort nein, sondern auch bei einer anderen Partei, die er normal gar nicht gewählt hat, ja. Somit sind es zwei Stimmen gegen die CDU, von einer Person. Somit kann aus einem Wahlgebiet die nicht erwünschte Partei komplett verdrängt werden, obwohl diese bei einer normalen Wahl durchaus 1/3 Stimmen erhalten würde.

Hallo Steven,

Will ich ja auch gar nicht,

dann ist es doch gut.

aber bei deinem Wahlsystem

*gg* das war doch nur eine Erweiterung des Ausgangspostings, was mir dabei durch den Kopf gegangen ist. Eine Bilitzidee, ohne länger darüber nachzudenken ob der Vorgang so wirklich wünschenswert wäre.

geht es
nicht darum, wer gewählt wird, sondern wer nicht gewählt wird.
Wenn jemand die Politik der CDU absolut nicht mag, dann sagt
er nicht nur dort nein, sondern auch bei einer anderen Partei,
die er normal gar nicht gewählt hat, ja. Somit sind es zwei
Stimmen gegen die CDU, von einer Person.

Ja, klar. Jeder würde bei seiner Lieblingspartei und dem Wunsch-Koalitionspartner Ja ankreuzen.

Somit kann aus einem
Wahlgebiet die nicht erwünschte Partei komplett verdrängt
werden, obwohl diese bei einer normalen Wahl durchaus 1/3
Stimmen erhalten würde.

Weil das für alle gilt, kann ich die von Dir befürchtete einseitige Benachteiligung einer großen Partei nicht erkennen. Was würde aber mit kleinen Parteien passieren? FDP und Grüne wären wohl weg vom Fenster … ich ziehe den Vorschlag zurück. Zufrieden? :smile:

Gruß, Rainer

meistens will man ja eine partei unterstützen, aber es
gibt wohl auch fälle, in denen man lieber versuchen möchte,
eine andere partei zu schwächen.

wer aber eher mit angst- und
hetzthemen operiert, hätte zwar die üblichen verdächtigen in
der wählerschaft, aber auch genug gegenstimmen, die zwar keine
konkrete idee haben, wen sie wählen sollen, aber genau wissen,
wen nicht.

Sorry aber Wähler, die „nur wissen wen sie nicht wählen“, sind geistig auf derselben Stufe zu verorten wie jene, die wegen Hetzthemen zu ihrer Wahlentscheidung kommen.

Entweder ein Mensch ist politisch auf der Höhe, dann weiß er auch, welche Partei am ehesten seinen Meinungen entspricht. Oder er hat von Politik keine Ahnung sondern folgt eben den einfach gestrickten Hetzparolen - im Guten (dann wählt er die Partei NUR deswegen) oder im Schlechten (dann gibt er NUR deswegen ihnen eine Negativstimme).

Viele Grüße
datafox

Warum dann nicht gleich bei jeder Partei drei Kreise zum
Ankereuzen ‚Ja, Nein, Enthaltung‘?

rechne das mal durch… dann würde jede partei insgesamt
negativ abschneiden, weil mehr leute dagegen als dafür
stimmen. es sei denn, es enthalten sich viele ihrer stimme.

Aber nein! Natürlich müßte dieses Ergebnis PROZENTUELL ausgewertet werden. Es gewinnt jene Partei, die umgerechnet auf ihre Gesamtstimmen mehr positive als negative Stimmen hat.

Grüße
datafox

Hallo,

Sorry aber Wähler, die „nur wissen wen sie nicht wählen“, sind
geistig auf derselben Stufe zu verorten wie jene, die wegen
Hetzthemen zu ihrer Wahlentscheidung kommen.

am Freitag habe ich in unserer Kantine die Wahl zwischen gebackenem Schafskäse mit Getreidemodder und gebratenem Seelachs in Fettpanade. Willst Du mir mit Deinen Ausführungen sagen, daß ich eines von beiden essen muß und daß ich nicht dankend verzichten kann?

Ich für meinen Teil kann durchaus nachvollziehen, wenn man in einer beliebigen Situation aus den gebotenen Alternativen keine wählt sondern auf eine Entscheidung verzichtet.

Gruß,
Christian

Hallo

am Freitag habe ich in unserer Kantine die Wahl zwischen
gebackenem Schafskäse mit Getreidemodder und gebratenem
Seelachs in Fettpanade. Willst Du mir mit Deinen Ausführungen
sagen, daß ich eines von beiden essen muß und daß ich
nicht dankend verzichten kann?

Ich für meinen Teil kann durchaus nachvollziehen, wenn man in
einer beliebigen Situation aus den gebotenen Alternativen
keine wählt sondern auf eine Entscheidung verzichtet.

Würdest du deine Meinung ändern, wenn die Bedinung so wäre: 1. Es gibt drei Gerichte 2. Deine heutige Kantinenwahl bestimmt das tägliche Essen für ALLE im nächsten MONAT. Wer sich enthält, gibt die Stimme automatisch dem Sieger. Dann Prost Mahlzeit. Dann würdest du lieber den gebratenen Schafskäse runterwürgen, nur damit Getreidemodder nicht Monatsgericht wird, oder? (Ich liebe gebratenen Schafskäse btw).

Ich bin so ganz persönlich und sarkastisch der Meinung, daß Ungültigwählen, absichtliches Nichtwählen usw. einem eigentlich das Recht auf die Staatsbürgerschaft entziehen sollte. :smile:

Grüße
datafox

Aber nein! Natürlich müßte dieses Ergebnis PROZENTUELL
ausgewertet werden. Es gewinnt jene Partei, die umgerechnet
auf ihre Gesamtstimmen mehr positive als negative Stimmen hat.

hä?
partei A bekommt 40% positive stimmen, aber die anderen 60% stimmen dagegen. ergebnis negativ.
partei B bekommt 30% positive, aber 70% stimmen dagegen. ergebnis negativ.
usw.

die einzigen, die positive abschneiden würden, wären die, die eh die absolute mehrheit bekommen würden…

Sorry aber Wähler, die „nur wissen wen sie nicht wählen“, sind
geistig auf derselben Stufe zu verorten wie jene, die wegen
Hetzthemen zu ihrer Wahlentscheidung kommen.

was kannst du denn über jemandes geistige disposition aussagen, der mit den vorgegebenen 3-5 alternativen nicht wirklich zufrieden ist?

Entweder ein Mensch ist politisch auf der Höhe, dann weiß er
auch, welche Partei am ehesten seinen Meinungen entspricht.

am ehesten bedeutet nicht vollständig. ich finde, jemand, der seine politische mitbestimmung für 4-5 jahre an eine partei, die in vielen, aber nicht allen punkten seine meinung teilt, verschenkt, ist geistig auch nicht gerade auf der höhe…

Oder er hat von Politik keine Ahnung

das klingt so, als müßte der wähler für die politik da sein, nicht die politik für den wähler.

Würdest du deine Meinung ändern, wenn die Bedinung so wäre: 1.
Es gibt drei Gerichte 2. Deine heutige Kantinenwahl bestimmt
das tägliche Essen für ALLE im nächsten MONAT.

gut, denken wir das zuende. würdest du in so einer kantine essen wollen? würdest du auch in dieser kantine essen wollen, wenn deine wahl das essen für die nächsten vier jahre bestimmt?

Wer sich
enthält, gibt die Stimme automatisch dem Sieger.

ein häufiges argument, aber das ist nicht nur nicht richtig, sondern sogar falsch. :wink:
wenn du deine stimme weder partei A noch partei B gibst, ist die differenz zwischen A und B entweder um eins kleiner oder um eins größer als es mit deiner stimme gewesen wäre. also nix automatisch.

Dann Prost
Mahlzeit. Dann würdest du lieber den gebratenen Schafskäse
runterwürgen, nur damit Getreidemodder nicht Monatsgericht
wird, oder?

du meinst ich würde etwas essen, was ich nicht mag, und damit riskieren, daß es jeden tag etwas gibt, was ich nicht mag, um zu verhindern, daß ich jeden tag etwas anderes, was ich nicht mag, bekomme? klingt wirklich logisch…

ich finde es gezielter, etwas, was man verhindern möchte, direkt zu verhindern, als seine stimme zu schwächen, indem man lieber etwas anderes wählt, was man zwar auch nicht will, aber immer noch eher akzeptieren würde…

was ist denn, wenn die menschen, die vor eine wahl gestellt werden, die ihnen so oder so nicht zusagt, einfach nicht wählen? wenn sie sich sogar dezidiert gegen die alternativen aussprechen? ist das so falsch, verantwortungslos, dumm?

ich finde es eher dumm, das geringste übel zu nehmen, anstatt zu überlegen, wie man das ganze system ändern könnte.

Ich bin so ganz persönlich und sarkastisch der Meinung, daß
Ungültigwählen, absichtliches Nichtwählen usw. einem
eigentlich das Recht auf die Staatsbürgerschaft entziehen
sollte. :smile:

ich finde auch, daß jemand, der zum beispiel den unterschied zwischen FPÖ und BZÖ nicht kennt (und daher gefahr läuft, die falsche „freiheitliche“ partei zu wählen), nicht wirklich reif für eine wahl ist.

das ändert aber nichts an der tatsache, daß nicht wir für die politik da sind, sondern sie für uns, und wenn die meisten leute sich lieber mit anderen sachen beschäftigen, müßte die politik ihnen entgegenkommen.

außerdem finde ich, daß jemand, dem es wichtiger ist, das bestehende offensichtlich nicht perfekte system beizubehalten und alle kritiker zu bestrafen, als sich gedanken über verbesserungsvorschläge zu machen, eigentlich das recht auf vieles gar nicht verdient… nicht nur auf die staatsbürgerschaft.

würdest du in so einer kantine essen wollen?

Nein :smile: Aber Regierungen werden nunmal so gewählt.

wenn du deine stimme weder partei A noch partei B gibst, ist
die differenz zwischen A und B entweder um eins kleiner oder
um eins größer als es mit deiner stimme gewesen wäre. also nix
automatisch.

Wer nicht wählt, dem ist das Ergebnis egal. Ihm ist es also egal wer gewinnt. Ergo ist es ihm im Grunde recht, daß der Sieger gewonnen hat…

du meinst ich würde etwas essen, was ich nicht mag, und damit
riskieren, daß es jeden tag etwas gibt, was ich nicht mag, um
zu verhindern, daß ich jeden tag etwas anderes, was ich nicht
mag, bekomme? klingt wirklich logisch…

Ich meihte daß man oft Partei wählt, die eigentlich zweite Wahl für einen persönlich ist, nur um eine Dritte in der Regierung zu verhindern. Beispiel: Eine Stimme an eine Minipartei, die entweder gar nicht ins Parlament einzieht oder nicht an der Regierung beteiligt sein wird, ist fast immer eine sinnlose, auch wenn sie noch so sehr die eigene Meinung vertritt.

was ist denn, wenn die menschen, die vor eine wahl gestellt
werden, die ihnen so oder so nicht zusagt, einfach nicht
wählen? wenn sie sich sogar dezidiert gegen die alternativen
aussprechen? ist das so falsch, verantwortungslos, dumm?

Definitiv ja! Wer nicht wählt (sozusagen aus „Überzeugung“) entzieht sich der *Verantwortung*. Eine persönliche Geschichte: Einmal habe ich unfreiwillig nicht wählen KÖNNEN, da ich ausgerechnet an diesem Tag im Ausland war (die Reise war seit 6 Monaten schon gebucht, und dann wurden die Wahlen blöderweise genau an diesem Tag vorgezogen). Ich habe mich zuerst geärgert, dann war ich froh daß „ich diese Bagage nicht gewählt habe“ LOL, aber im Endeffekt habe ich jetzt kein Recht mehr überhaupt den Mund aufzumachen, denn ich war nicht beteiligt am Ergebnis. Verstehst du was ich meine? Man ist nur verantwortlich wenn man wählt, auch wenn man einen Fehler macht.

Weiviele Menschen schimpfen rum auf „die Politiker“ und gehen aber nicht wählen? Ist das nicht dumm?

ich finde es eher dumm, das geringste übel zu nehmen, anstatt
zu überlegen, wie man das ganze system ändern könnte.

Wer nicht wählen geht, unterminiert die Demokratie.

ich finde auch, daß jemand, der zum beispiel den unterschied
zwischen FPÖ und BZÖ nicht kennt (und daher gefahr läuft, die
falsche „freiheitliche“ partei zu wählen), nicht wirklich reif
für eine wahl ist.

Richtig!

das ändert aber nichts an der tatsache, daß nicht wir für die
politik da sind, sondern sie für uns, und wenn die meisten
leute sich lieber mit anderen sachen beschäftigen, müßte die
politik ihnen entgegenkommen.

Ja, das finde ich schrecklich, daß es solche Menschen gibt. Wie man so schön sagt: Denen geht es zu gut.

außerdem finde ich, daß jemand, dem es wichtiger ist, das
bestehende offensichtlich nicht perfekte system beizubehalten
und alle kritiker zu bestrafen, als sich gedanken über
verbesserungsvorschläge zu machen, eigentlich das recht auf
vieles gar nicht verdient… nicht nur auf die
staatsbürgerschaft.

Das ist auch richtig! Die Frage ist, ob Nichtwählen der geeignete Weg zu wirklicher Veränderung ist. Der einzige Weg wäre der eigene Beitritt zu einer Partei, oder die Gründung einer eigenen. Dann kann man was verändern. Sonst fällt mir keiner ein, außer vielleicht Mord am Präsidenten LOL.

Grüße
datafox

die einzigen, die positive abschneiden würden, wären die, die
eh die absolute mehrheit bekommen würden…

Hmmmmm? Es gewinnen die, die pronzentual mehr positive Stimmen als die anderen haben. Nicht mehr positive als negative, das war Blödsinn meinerseits. Wahrscheinlich kommt es aber eh auf das gleiche raus wie bei einer normalen Wahl. Gibt es hier keine Statistiker??

Grüße
datafox

was kannst du denn über jemandes geistige disposition
aussagen, der mit den vorgegebenen 3-5 alternativen nicht
wirklich zufrieden ist?

Daß er eine Partei gründen soll?

am ehesten bedeutet nicht vollständig. ich finde, jemand, der
seine politische mitbestimmung für 4-5 jahre an eine partei,
die in vielen, aber nicht allen punkten seine meinung teilt,
verschenkt, ist geistig auch nicht gerade auf der höhe…

Es gibt keine Partei, der man in allen Punkten übereinstimmt. Eine Wahl ist immer eine Frage der Prioritäten.

das klingt so, als müßte der wähler für die politik da sein,
nicht die politik für den wähler.

Ohne Wähler gibt es aber überhaupt keine Politik. Das mit der Wahlpflicht fand *ich* schon OK.

Grüße
datafox

Es gewinnen die, die pronzentual mehr positive Stimmen
als die anderen haben.

ähm, ich glaube das haben wir doch schon. zumindest so ähnlich, man kann ja auch mit den drittmeisten stimmen „gewinnen“.

die idee ist ja: wenn mehr leute sich in einer demokratischen entscheidung gegen eine partei aussprechen als dafür, dann sollte diese partei politisch keine rolle spielen dürfen, nicht mal wenn sie an sich viele positive stimmen bekommen hat.

Daß er eine Partei gründen soll?

gut, dann hätten wir irgendwann 7 oder 31 oder 512 alternativen… meinst du, würde das die entscheidung eher erschweren oder erleichtern?
ich würde schon allein deswegen keine partei im herkömmlichen sinn gründen wollen, weil ich mir nicht anmaße, für jemand anderen als mich selbst sprechen zu können. aber eine andere möglichkeit, für mich selbst zu sprechen, gibt es in dieser kantine nicht…

Es gibt keine Partei, der man in allen Punkten übereinstimmt.
Eine Wahl ist immer eine Frage der Prioritäten.

tja. ist das gut so? ich finde nicht, und du?

Ohne Wähler gibt es aber überhaupt keine Politik. Das mit der
Wahlpflicht fand *ich* schon OK.

wer keine politik will, muß ja nicht wählen. wer weiß, vielleicht will die mehrheit keine politik. vielleicht will die mehrheit ganz was anderes… solange wir im aktuellen system feststecken, werden wir es nie erfahren.

würdest du in so einer kantine essen wollen?

Nein :smile: Aber Regierungen werden nunmal so gewählt.

ok. dann würdest also du nicht dort essen wollen, ich auch nicht, und ich vermute, wir sind mit dieser meinung nicht allein. aber das totschlagargument „es ist nun mal so, und wenn es dir nicht gefällt, kannst du dir eine andere kantine suchen“, kommt dann sicher. wir können nur etwas ändern, indem wir ein zeichen setzen (und damit mein ich nicht, daß wir unser eigenes grausliches essen als alternative hinstellen und sie den leuten für ein monat oder vier jahre aufzwingen wollen).

Wer nicht wählt, dem ist das Ergebnis egal. Ihm ist es also
egal wer gewinnt. Ergo ist es ihm im Grunde recht, daß der
Sieger gewonnen hat…

wer seine stimme einer partei gibt, die voraussichtlich keine chancen auf den sieg hat, dem ist das ergebnis nach dieser argumentation auch egal. aber eigentlich geht es bei der wahl nicht um das ergebnis, sondern um das vertreten von meinungen. finde ich halt.

Ich meihte daß man oft Partei wählt, die eigentlich zweite
Wahl für einen persönlich ist, nur um eine Dritte in der
Regierung zu verhindern. Beispiel: Eine Stimme an eine
Minipartei, die entweder gar nicht ins Parlament einzieht oder
nicht an der Regierung beteiligt sein wird, ist fast immer
eine sinnlose, auch wenn sie noch so sehr die eigene Meinung
vertritt.

tja… also ich finde, wer lieber nach strategischen gesichtspunkten die falschen wählt, nur um wen anderen zu „verhindern“, handelt eben nicht besonders verantwortungsbewußt, denn genau das verfälscht die statistik. außerdem können leute, die alle die gleiche partei schwächen wollen, ihre stimmen nicht ohne weitere absprachen gezielt dafür einsetzen, sondern zerstreuen sie in alle richtungen, sodaß sie der partei viel weniger schaden als es ihnen wichtig wäre. dafür habe ich ja die direkte stimme gegen eine partei vorgeschlagen.

Definitiv ja! Wer nicht wählt (sozusagen aus „Überzeugung“)
entzieht sich der *Verantwortung*.

wie gesagt… wenn weder dir noch mit das kantinenessen taugt und wir stattdessen lieber darauf verzichten, und das die mehrheit der kantinenbesucher auch so macht, dann muß das ganze system überdacht werden. wer wählt, steht zwar zu seiner „verantwortung“, aber er gibt damit immer ein JA zum system. man kann natürlich auch revoltieren, aber da finde ich nicht wählen irgendwie friedlicher.

Man ist
nur verantwortlich wenn man wählt, auch wenn man einen Fehler
macht.

vielleicht möchte ich gar nicht pauschal verantwortlich für alle anderen menschen sein? vielleicht bin ich lieber für die verantwortlich, mit denen ich überhaupt auf die eine oder andere art in kontakt komme, und das dafür gscheit.
wer verantwortung für vier jahre an eine bagage abgibt, deren meinung man nicht mal wirklich teilt, übernimmt in meinen augen keine. ich bevorzuge eigenverantwortung, immer und überall.

Weiviele Menschen schimpfen rum auf „die Politiker“ und gehen
aber nicht wählen? Ist das nicht dumm?

wieviele menschen schimpfen rum auf die politiker und gehen wählen? ich glaube, es sind mehr. richtig viel können sie aber nicht ändern.

Wer nicht wählen geht, unterminiert die Demokratie.

wer nicht wählen geht, unterminiert die repräsentative demokratie. das stimmt, und vielleicht ist genau das der sinn dahinter…

Richtig!

also sollten wir anfangen, vor der wahl tests abzuhalten, und nur diejenigen abstimmen zu lassen, die diese bestehen? eine intellektuelle zweiklassengesellschaft? und was machen wir mit den anderen? nehmen wir ihnen ihr recht auf mitbestimmung weg? ist das dein verständnis von demokratie?

Ja, das finde ich schrecklich, daß es solche Menschen gibt.
Wie man so schön sagt: Denen geht es zu gut.

stimmt. eigentlich schlimm, daß es menschen gibt, denen es so gut geht, daß sie sich nicht die ganze zeit mit politik beschäftigen. politik ist ja nicht nur der sinn des lebens, sondern auch das kollektive ziel der gesamten menschlichen existenz. wolltest du das damit sagen?

Das ist auch richtig!

ach ja? das hab ich auf dich bezogen. danke, daß du mir recht gibst…

Die Frage ist, ob Nichtwählen der
geeignete Weg zu wirklicher Veränderung ist. Der einzige Weg
wäre der eigene Beitritt zu einer Partei, oder die Gründung
einer eigenen. Dann kann man was verändern. Sonst fällt mir
keiner ein, außer vielleicht Mord am Präsidenten LOL.

nur weil dir keiner einfällt, heißt das nicht, daß es keinen gibt. immerhin habe ich hier zwei ideen präsentiert, wie man den wahlmodus ein bißchen verändern könnte, um die wirkliche meinung der menschen besser zeigen zu können. du selbst schreibst ja, daß „man“ nicht immer nach seiner eigenen meinung wählt, sondern manchmal aus strategischen gründen bewußt falsch… also diesen mißstand sollte man zum beispiel beheben, finde ich.

und dann gibt es immer noch andere möglichkeiten… möglichkeiten außerhalb des systems. aber das ist eine andere geschichte, darum geht es hier ja nicht, das wäre hier off-topic.

nichtwählen ist nicht der weg zur veränderung, da geb ich dir recht. aber nichtwählen ist ein zeichen. und wenn viele leute dieses zeichen setzen, kann (und muß!) man anfangen, das system zu überdenken, um alle in der kantine zu ihrer zufriedenheit bedienen zu können.