die nationalratswahlen in österreich stehen vor der tür, und wie man weiß, gehen wahlen nicht immer so aus, wie man es gern hätte. und dann muß man vier jahre mit dem ergebnis leben…
ich habe zwei ideen für alternative wahlmodi, die vielleicht in mancher hinsicht vorteile haben könnten. wie gesagt, ich habe nur die ideen, und ich hoffe, daß sich hier eine interessante diskussion daraus entwickelt.
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#1: positiv- oder negativstimmen
wenn man in die wahlkabine geht, kann man sich entscheiden, ob man seine stimme für oder gegen eine partei abgibt. meistens will man ja eine partei unterstützen, aber es gibt wohl auch fälle, in denen man lieber versuchen möchte, eine andere partei zu schwächen.
momentan ist es ja oft so, daß man eigentlich nicht so recht weiß, wen man wählen soll, stattdessen also entweder daheimbleibt, oder irgendeine partei wählt, weil man meint, das würde eine bestimmte andere partei eher zurückwerfen. beides ist nicht wirklich optimal.
eine partei, die mit positiven themen punktet, hätte keine probleme, viele positive stimmen zu bekommen, und es gäbe keinen grund, dagegen zu stimmen. wer aber eher mit angst- und hetzthemen operiert, hätte zwar die üblichen verdächtigen in der wählerschaft, aber auch genug gegenstimmen, die zwar keine konkrete idee haben, wen sie wählen sollen, aber genau wissen, wen nicht.
meines erachtens würde dieses system den wahlkampf qualitativ heben und konstruktive themen hervorstreichen, die wahlbeteiligung erhöhen und extreme positionen schwächen.
#2: koalitionen wählen
wir alle wissen, daß das wahlergebnis nicht unbedingt dazu führt, daß die stärkste partei regiert. man hat aber keine wirkliche möglichkeit, die zusammensetzung der künftigen regierung direkt zu beeinflussen.
anders wäre es, wenn die parteien bereits vor der wahl koalitionsgespräche führen und dann rechtzeitig mögliche koalitionen bekanntgeben würden. dann könnte man statt parteien gleich koalitionen wählen und damit eine direkte stimme für die gewünschte regierung abgeben.
parteien, mit denen keine andere koalieren möchte, wären dann als partei zu wählen, alle anderen hingegen in allen potentiellen koalitionsformen. die stimmen, die auf eine koalition entfallen, werden für die sitzverteilung dann zu gleichen teilen unter den beteiligten parteien aufgeteilt, und dann gehen die parteien in die wirklichen regierungsverhandlungen.
dieser modus würde kleine, koalitionsbereite parteien begünstigen, extreme aber auch wieder eher zurückdrängen. zudem wäre der wahlkampf weniger destruktiv, weil man für gemeinsame ziele werben könnte.
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ich bin auf eure meinung gespannt. sicher haben beide systeme auch nachteile, die in der diskussion auftauchen.