Idolisierung Mohammed

Hallo,

ich lese derzeit immer wieder, dass eine Darstellung des Propheten Mohammed verboten ist (von ihm), um eine Idolisierung zu verhindern.

Das ist sicher ein „lobenswerter“ Ansatz, dass jemand sagt, dass er nicht idolisiert werden will, ob es in ein Verbot „ausarten“ sollte, sei dahingestellt.

Nun habe ich aber zwei Verständnisprobleme:

  1. Es wird sehr deutlich, dass Mohammed sehr verehrt und auch ohne bildliche Darstellung idolisiert wird. Das kann ich auch gut nachvollziehen. Beispiele für ungewollte Idolisierung gibt es ja genügend.

  2. Es bereitet mir Kopfzerbrechen, was an einer vermeintlich „negativen“ Darstellung Mohammeds idolisierend sein soll? Sicherlich hat Mohammed diese Art von Abbildung gar nicht in Betracht gezogen, bzw. war diese überhaupt nicht gemeint, als das Verbot ausgesprochen wurde?

Ich habe hier wirklich ein logisches Verständnisproblem, wobei Logik zwar keine Grundlage für die Aufregung sein muss, aber in der Kommunikation miteinander schon sein sollte.

Vielen Dank

Eencockniedo

Hallo,

Ich habe hier wirklich ein logisches Verständnisproblem, wobei
Logik zwar keine Grundlage für die Aufregung sein muss, aber
in der Kommunikation miteinander schon sein sollte.

Dein Problem liegt bei der Vermischung von Logik und Glauben. Diese beien Begriffe haben nichts miteinander zu tun, in der Tat lässt sich leicht zeigen, dass sie sich gegenseitig ausschließen.

Grüße,

Anwar

Hallo,

ich denke, da wird vieles vermischt.
Der Islam vom Ursprung her verbietet ja jede bildliche Darstellung von Menschen. Schau Dir z.B., Moscheen an - da sind gar keine Bilder. Eingewisser Ersatz entstand durch die kunstvolle Gestaltung der Schriftzeichen, die Inschriften ähneln da echt mitunter Kunstwerken.
Es gab ja auch im Islam keine Bildnisse auf Münzen und noch heute finden sich in diesen Ländern kaum Bildnisse von menschen z.B, auf Briefmarken.
Natürlich hat sich das nicht absolut durchhalten können - da ist steht schon die ganzem moderne Medientechnik dagegen.
Aber in bezig auf den Propheten hat sich das Darstellungsverbot irgendwie erhalten, es wird auch eingehalten schon aus Tradition. Und weil man Dinge, die schon immer so sind, auch nie richtig hinterfragt, gibt es wohl auch keinen wirklich überzeugende Begründung dafür.

Gernot Geyer

Hallo E

ich lese derzeit immer wieder, dass eine Darstellung des
Propheten Mohammed verboten ist (von ihm), um eine
Idolisierung zu verhindern.

Das ist sicher ein „lobenswerter“ Ansatz

Das ist, mit Verlaub, kein lobenswerter Ansatz, sondern schlicht und ergreifend eine Scheinargumentation.
Wenn Du nach logischen Argumenten im Islam suchst, bist Du schon geliefert.
Gruß,
Branden

Hallo Branden,

Wenn Du nach logischen Argumenten im Islam suchst, bist Du
schon geliefert.

also ich glaube Du lieferst selbst eine Menge logischer Argumente z.B. warum Menschen glauben

warum sie einen Herdentrieb haben

warum sie Angst vor Neuem haben

alles Dinge, die die Popularität der Religion logisch begründen.

Eencockniedo

Hallo,

  1. Es wird sehr deutlich, dass Mohammed sehr verehrt und auch
    ohne bildliche Darstellung idolisiert wird. Das kann ich auch
    gut nachvollziehen. Beispiele für ungewollte Idolisierung
    gibt es ja genügend.

Ich würde an der Stelle zwischen Idolisierung und Liebe unterscheiden. In aller Fixierung des Islams auf den Propheten geht es um seine Taten und seine Aussagen (als Prophet), nicht so sehr um seine Person. Das verwischt meines Erachtens, wenn man weiter in den suffitischen Islam kommt. Aber ich meine, dass eine Idolisierung Muhammads (sas) unter der Mehrheit der Muslime nicht stattfindet.

  1. Es bereitet mir Kopfzerbrechen, was an einer vermeintlich
    „negativen“ Darstellung Mohammeds idolisierend sein soll?

Meiner Meinung nach geht es bei der Aufregung nicht darum, dass ein *islamisches* Abbildungsverbot von einem Nichtmuslim übertreten wurde, sondern vielmehr dass die täglichen verbalen und bildlichen Übergriffe auf Muslime einen so niedrigen Stand erreicht haben, dass sie sich eines Propheten annehmen, um die Vorurteile und den Dreck zu projizieren. Deshalb ist es meiner Meinung nach keine Angelegenheit der „freien Meinungsäusserung“, sondern vielmehr eine Frage der Zulassung von Hasstiraden.

Gruss, Omar Abo-Namous

Hi!

ich lese derzeit immer wieder, dass eine Darstellung des
Propheten Mohammed verboten ist (von ihm), um eine
Idolisierung zu verhindern.

Das ist schlicht falsch.

Schaust du hier - eine Zusammenstellung von Abbildungen Mohammeds (mit voll ausgeprägter Gesichtsdarstellung) durch islamische (!) Künstler:

http://www.zombietime.com/mohammed_image_archive/isl…

Grüße
Heinrich

Hallo,

  1. Es wird sehr deutlich, dass Mohammed sehr verehrt und auch
    ohne bildliche Darstellung idolisiert wird. Das kann ich auch
    gut nachvollziehen. Beispiele für ungewollte Idolisierung
    gibt es ja genügend.

Ich würde an der Stelle zwischen Idolisierung und Liebe
unterscheiden. In aller Fixierung des Islams auf den Propheten
geht es um seine Taten und seine Aussagen (als Prophet), nicht
so sehr um seine Person. Das verwischt meines Erachtens, wenn
man weiter in den suffitischen Islam kommt. Aber ich meine,
dass eine Idolisierung Muhammads (sas) unter der Mehrheit der
Muslime nicht stattfindet.

Ich glaube wir haben hier ein Verständnisproblem, was Idolisierung ist und was Liebe.

Wenn mir jemand sagt, dass er jemanden mehr liebt, als seine „lieben“ Eltern, seine „liebe“ Frau und seine KINDER, den er selbst persönlich nie gekannt hat, dann ist das klare Idolisierung für mich. So etwas ist ja „normal“. Nur bitte ich hier mal nicht davon abzulenken, dass die gezeigte „Liebe“ zum Propheten auf einer Idolisierung dessen basiert. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Prophet selbst höchst betrübt wäre, wenn er davon erfahren würde.

  1. Es bereitet mir Kopfzerbrechen, was an einer vermeintlich
    „negativen“ Darstellung Mohammeds idolisierend sein soll?

Meiner Meinung nach geht es bei der Aufregung nicht darum,
dass ein *islamisches* Abbildungsverbot von einem Nichtmuslim
übertreten wurde, sondern vielmehr dass die täglichen verbalen
und bildlichen Übergriffe auf Muslime einen so niedrigen Stand
erreicht haben, dass sie sich eines Propheten annehmen, um die
Vorurteile und den Dreck zu projizieren. Deshalb ist es meiner
Meinung nach keine Angelegenheit der „freien
Meinungsäusserung“, sondern vielmehr eine Frage der Zulassung
von Hasstiraden.

Auf welcher Basis soll es denn auf eine Frage der Zulassung von Hasstiraden hinauslaufen?
Ich habe die besagten Abbildungen bis heute nicht als solche verstanden. Bilde mich bitte weiter.

Desweitern muss man doch auch unterscheiden, wenn man hier schon irgendwo eine Hasstirade gesehen hat, inwieweit die gegen ein geltendes Recht verstossen hat.

Ich darf doch bitteschön noch sagen, dass ich jemanden hasse? Erst wenn ich mich frei so äussern kann, kann doch derjenige, den ich hasse oder andere Institutionen tätig werden, um meinen Hass zu beenden. Andernfalls staut sich der Hass nur auf und ich mag mich am liebsten mit anderen in die Luft sprengen (-> siehe Meinungsfreiheit Naher Osten).

Ich hasse jeden Selbstmordattentäter, der andere tötet. Ich hasse jeden Soldaten, der andere aus Spass an der Freude quält. Ich hasses jedes Regime, dass die Menschenrechte (auch die Meinungsfreiheit) mit Füssen tritt. Darf ich das nun nicht mehr sagen? Soll meine Meinungsfreiheit eingeschränkt werden.

Du magst sagen, die hasst ja jeder. Was ist aber wenn ich persönlich jemanden hasse, der von vielen geliebt wird. Macht mich das zum Straftäter. Soll ich geköpft werden?

Als Differenzierung will ich noch sagen, dass die Meinungsfreiheit da aufhört, wo ich z.B. andere direkt zu Gewalttaten aufrufe, bzw. es bewusst in Kauf nehme, dass meine „Gefolgsleute“, meine Aussage so verstehen (letzteres ist freilich schwer zu prüfen, deswegen auch so populär unter Imamen).

Eencockniedo

Hallo,

  1. Es wird sehr deutlich, dass Mohammed sehr verehrt und auch
    ohne bildliche Darstellung idolisiert wird. Das kann ich auch
    gut nachvollziehen. Beispiele für ungewollte Idolisierung
    gibt es ja genügend.

Das Schöne ist, dass es genügend Bilder von Mohammed gibt, die im 14. Jahrhundert von Moslems (bin mir aber nicht ganz sicher, ob von Moslems. Aber, von wem sonst?) gemalt wurden.

Ich habe hier ein Bild, das heißt, bzw stellt dar : Der Mönch Bahira legt dem jungen Mohammed seine Mission.

Dann ein zweites : Mohammed legt den schwarzen Stein in die Kaaba.

Mohammed immer mit einem Doppelbart wie der alte Tirpitz.

mfgConrad