Ig-Nobel-Preise

In der Süddeutschen Zeitung vom 5.10 wurde in der Rubrik WISSEN folgender Artikel veröffentlicht, hier von mir abgetippt:

Furzende Fische , singende Menschen

Ig-Nobel-Preise zeichnen bizarre Forschungsprojekte aus

Pupsen gilt unter Menschen als wenig gemeinschaftsfördernd. Ganz anders beim Atlantischen und beim Pazifischen Hering (Clupea harengus und C. pallsii). Die Fische kommunizieren mit Gasblasen aus dem Darm, wie Meeresbiologen herausgefunden haben. Bei den Tieren scheint Bläh-Bläh tatsächlich so etwas wir Bla-Bla zu sein. Für diese Erkenntnis erhielt eine internationale Forschergruppe am vergangenen Freitag den Ig-Nobel-Preis für Biologie.

Die Ig-Nobel-Preise (von ignoble = schmachtvoll, unwürdig) werden für Errungenschaften verliehen, die „erst zum Lachen und dann zum Denken anregen“, so das Kriterium der Zeitschrift Annals of Improbable Resaerch, die seit 14 Jahren bizarre Forschungsprojekte prämiert. Die Zeremonie im Sanders-Theater der Harvard university in Boston ist regelmäßig viel lustiger als die Nobelpreisverleihung in Schweden.

Zu den diesjährigen Preisträgern gehöhren zwei amerikanische Soziologen, die den Einfluss von Country-Musik auf Selbstmorde untersuchten. Unabhängig von wirtschaftlicher Lage, Ehestand oder der Verfügbarkeit von Waffen steigt die Suizidrate, wenn viel Country im Radio gespielt wird. Dafür gab es den Ig-Nobel-Preis für Medizin.

Ausgezeichnet wurde auch ein kanadisch-amerikanisches Physikerduo, das die „Koordinationsmodi in der multisegmentalen Dynamik des Hula-Hoop-Reifens“ ermittelte. Sie haben die Bewegungen berechnet, die der menschliche Körper vollführt, damit der Hula-Hoop-Reifen nicht zum Boden fällt. Preisträger im Bereich Chemie war Coca Cola. Die britische Tochterfirma des Brause-Konzerns hatte - angeblech speziell gereinigtes - Leitungswasser in Flaschen abgefüllt und als Liftstyle-Getränk verkauft. Es verschwand allerdings wegen hoher Belastung mit Brom bald vom Markt.

Den Preis für Wirtschaftswissenschaften bekam in diesem Jahr der Vatikan für moderne Management-Methoden. Da in den USA Mangel an geistlichen herrscht, übernehmen Billig-Priester in Indien Messen für Verstorbene und Kranke - Outsourcing auf metaphysischer Ebene. Den Ig-Nobel_Preis für Frieden schließlich erhält in diesem Jahr der Erfinder des Karaoke, Daisuke Inoue aus Tokio. Begründung der Jury: Karaoke sei „eine völlig neue Methode, mit der Menschen Toleranz für andere lernen können“.

von Titus Arnu

Hi Mortes,

die Leute von „Improbable Research“ sind klasse. Der Ig-Nobel-Preis ist ja nur eine Sache, die die so machen. Ich habe leider jetzt ihre Web-Adresse nicht im Kopf, aber ich würde mal googlen unter improbable research. Die verschicken auch das AIR, „Annals of improbable research“ als eMail. Echt witzig. Z.B. sammelten sie vor Jahren mal Wissenschaftleradressen, die möglichst lang sind (Dr. soundso, Institut für soundso, Abteilung für soundso, Unterabteilund soundso etc.) oder Veröffentlichungen mit möglichst vielen gleichen Namen (Fischer, Fischer, Fischer und Fischer). Desweiteren haben sie versucht, einen nicht-existierenden Begriff in die wissenschaftliche Diskussion einzubringen („cogno-intellektuell“) und verfolgen dann, in welchen Foren der Begriff auftaucht.

Also eine sehr lohnende Seite!
Liebe Grüße
Burkhard

Hallo,

habe leider jetzt ihre Web-Adresse nicht im Kopf, aber ich
würde mal googlen unter improbable research.

http://www.improb.com/ ist die gesuchte Seite.

Grüße, Simon