Zunächst mal: Ein Igel der jetzt
noch kein Winterquartier hat und nachts umherwandert, hat
schlechte Karten, den Winter zu überleben.
Das ist so absolut nicht richtig! Richtig durchgefrostet hat es noch lange nicht (jedenfalls nicht in Nord und Mitteldeutschland…wenn ihr in bergigen Regionen wohnt ist das was vielleicht anderes…), und es ist völlig normal, dass die Igel mindestens bis zum Frost die Nächte nutzen um sich noch Reserven anzufuttern! Wäre ja evolutionär gesehen auch schon blöd sich länger als nötig auf Diät zu setzen… solange der erste Dauerfrost noch nicht eingesetzt hat (heißt 2-3 Tage am Stück), finden Igel noch genug Nahrung und sucht sie auch.
Ein Quartier für den Winter sollten sie dennoch schon gefunden haben, das ist richtig.
Wenn tatsächlich
ein Igel das Futter annimmt, ist das zu dieser Jahreszeit
nicht gut.
Dementsprechend auch falsch! Sollte man wirklich einen Igel haben, der grenzwertig genährt ist (ein Igel sollte jetzt schön propper aussehen…relativ unabhängig vom tatsächlichen Gewicht, es geht um Verhältnisse (so wie ein kleiner Mensch der zudem ne Frau ist mit 55kg ne vernünftige Figur haben kann, ein großer aber verhungert aussieht)… nur wenns unter 450-400g sind, wirds wirklich kritisch, und ein Zufüttern ist legitim) kann es durchaus Sinn machen ihn lieber ein paar TAge im Revier anzufüttern… Igel nehmen verdammt schnell zu wenn sie eine günstige NAhrungsquelle ausgemacht haben… man kann durch das Anfüttern draußen dem Tier sehr viel Stress ersparen, als wenn man es immer gleich einsammelt und drinnen überwintern lässt (manche Tiere leiden unter extremen Stress dabei…ist Charakterabhängig… außerdem sind sie benachteiligt wenn sie irgendwann wieder ausgewildert werden).
Selbst im Schnee ist es die Überlegung wert, ob man das Tier wirklich reinholen soll, oder ihm mal ein paar TAge nen saftigen Teller mit Katzenfutter, Banane und Nüssen und eventuell sogar einer speziellen igelmischung aus dem Zooladen (da sind dann Insekten usw drin)anbietet, damit er sich wieder schlafen legen kann. Nicht die Kälte ist das Problem, sondern der NAhrungsmangel… und wenn das Tier sonst fit wirkt, macht einsammeln nicht immer Sinn (sogar sehr sehr viel seltener als es gemacht wird).
Es gibt aber nachts viele andere Interessenten für
Katzenfutter, Katzen, Ratten, Mäuse, Füchse, Waschbär,
wahrscheinlich auch Marder, weil im Katzenfutter Fett und
tierisches Eiweiß ist.
Das ist wahr… ehrlich gesagt verwirrt mich auch die Bezeichnung „Köttel“ ein wenig…damit verbinde ich Ausscheidungen von Ratten, Kaninchen oder Ziegen… halt relativ feste Kügelchen oder Stäbchen und dann auch meist mehrere auf einem HAufen…Igel machen eher HAufen (ebenso wie MArder) wie es eine KAtze oder ein Hund auch machen…
Es gibt spezielle Futterhäuschen für Igel, die von den meisten anderen Tieren nicht genutzt werden können…einfach mal googln…
Tagsüber würde ich das Futter schon mal gar nicht hinstellen, sondern lieber Abends eine feste Zeit, wo man es aufstellt…Igel gewöhnen sich an Uhrzeiten und kommen dann auch zu der entsprechenden Zeit…dh. man sieht dann auch, obs wirklich der Igel frisst. Auf zu lange Zufütterung würde ich allerdings verzichten… das sollte wirklich ein Mittel zur Soforthilfe sein, um den kleinen MAnn schnell wieder aufzupäppeln…dementsprechend sollte über kürzere Zeiten auch lieber nahrhafteres angeboten werden als KAtzentrockenfutter (siehe oben). Ein Abhängigmachen des Tieres vom Menschlichen Zufüttern halte ich hingegen für weniger gut…
lieben gruß
aj