Ihrer? ihren?

Hallo!
„Endlich zogen sie ab, samt ihrer Kästen“ - Wäre „samt ihre_ n _ Kästen“ verkehrt??

Sie gingen trotz ihre r Behinderung
(jeder von den Weiterziehenden hat also eine Behinderung)
Sie gingen trotz ihre n Behinderungen
(hier kann jeder Weiterziehende auch mehrfach behindert sein)
.
Endlich zogen sie ab, samt ihre n Kästen
(Sie nehmen „ihre“ Kästen mit (also nicht Deine Kästen).
Aber:
Sie zogen ab samt ihre r schnitzbuckligen Verwandtschaft

Sorry, aber deine Erklärung ist keine. Du änderst in deinen Beispielsätzen jedesmal von Singular nach Plural, der Fall bleibt der gleiche.

Siboniwe

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Hallo newcallas,

„Endlich zogen sie ab, samt ihrer Kästen“ - Wäre „samt ihre_ n _
Kästen“ verkehrt??

Typisch. Ohne Nachzudenken hätte ich „samt ihren Kästen“ geschrieben, je länger man drüber nachdenkt, um so unsicherer wird man doch. Aber der Duden sagt auch, die Präposition würde mit dem Dativ einhergehen.

Siboniwe

„Endlich zogen sie ab, samt ihrer Kästen“ - Wäre „samt ihre_ n _ Kästen“ verkehrt??

Nein, es ist sogar, streng genommen, die einzige Möglichkeit. ›Samt‹ ist, wie Siboniwe bereits sagte, eine Präposition, die den Dativ regiert (vgl. DUDEN oder canoo.net). Die Dativform von ›ihre Kästen‹ lautet ›ihren Kästen‹, nicht ›ihrer Kästen‹. Nun ist es allerdings so, dass zur Ersetzung des Genitivs durch den Dativ bei einigen Präpositionen (zum Beispiel bei ›wegen‹: wegen den Frauen ist wesentlich gängiger als wegen der Frauen) eine Gegenbewegung entstanden ist. Dabei ersetzt nun seinerseits der Genitiv bei einigen Präpositionen den ursprünglichen Dativ. Zum Teil werden diese Formen wohl aufgrund einer Unsicherheit gewählt, ob der Dativ, den man spontan verwenden will, nicht nur ein sekundärer, durch Sprachwandel entstandener, in den Augen mancher ›falscher‹ Dativ ist, weshalb man dann auf den selteneren (und vermeintlich primären, ›richtigen‹) Kasus, den Genitiv, ausweicht. Vermutlich werden sich nur wenige Leser an ›samt ihrer Kästen‹ stoßen; einige werden es vielleicht sogar für korrekt halten bzw. den Dativ für falsch. Das ist er aber, wie gesagt, nicht, wenn du der klassischen Regel folgen willst.

Gruß
Christopher

In einem Land, in dem die Menschen nicht einmal mehr „dass und das“ unterscheiden können, kannst Du mit Dativ und Genitiv keinen Loorbeerkranz gewinnen. Gerade der Genitiv macht nach bestimmten Präpositionen vielen Menschen Schwierigkeiten. Erkläre mal einem gestandenen Bayern den Genitiv :smile: Aber Du hast recht - ein sprachwissenschaftlicher Beitrag sind meine kleinen Wortspiele nicht :smile:

In einem Land, in dem die Menschen nicht einmal mehr „dass und
das“ unterscheiden können, kannst Du mit Dativ und Genitiv
keinen Loorbeerkranz gewinnen.

Ich wollte einer literarischen Übersetzerin eine Denkhilfe geben. Hier ist nicht das Land, sondern eine - zumindest vom Anspruch her - Expertenwebsite. In diesem Brett speziell wird Grammatik meist als solche diskutiert, wie bereits ein Blick auf die aktuellen Themen zeigt.

Gerade der Genitiv macht nach
bestimmten Präpositionen vielen Menschen Schwierigkeiten.

Ja, aber Plural und Singular können eigentlich die meisten immer noch unterscheiden.

Siboniwe

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