Im Alter ohne Kinder leben

Da wir uns bewußt gegen Kinder entschieden haben, wollen wir unser Alter in bestimmten Angelegenheiten absichern.
Kennt jemand Bücher bzw. Informationsstellen im Internet, über das Leben im Alter ohne Kinder.
Es geht z. B. darum was passiert wenn z. B. beide krank sind und vielleicht auch unter Demenz leiden, Absicherung der Finanzen und der Verfügungsgewalt und Vollmachten.
Was tun wenn keine Verwandten da sind etc.?

Hallo harwin,

glaub mir, auch mit Kindern wird es nicht unbedingt einfacher…

Ich empfehle Paaren wie euch oder Personen, die aus den unterschiedlichsten Überlegungen und Situationen heraus eine gewisse Absicherung für sich möchten diese Broschüre:

http://www.verwaltung.bayern.de/Gesamtliste-.613.192…

Persönliche würde ich immer dazu raten, eine Betreungsvollmacht beim Notar ausstellen zu lassen. Das ist sogar sinnvoll, wenn man verheiratet ist. Das Thema Patiententestament ist zwar immer noch nicht 100% gesetzlich geklärt, aber es ist dennoch wohl besser eines zu haben, das ev. von Ärzten ernst genommen wird, als keines zu haben und es wird über einen entschieden. Auch zur Durchsetzung eines solchen Patiententestaments ist eine Betreungsvollmacht von Vorteil. Dann natürlich das Übliche, wie Testament (insbesondere falls ihr nicht verheiratet seid), ausführliche Gespräche darüber, wie ihr euch euren Lebensabend vorstellt (so lange wie möglich zuhause, ev. frühzeitig eine gute Alteneinrichtung suchen oder ev. ein generationsübergreifendes Wohnprojekt?). Das Thema der „dermaleinsten“ Bestattung sollte auch nicht ausgespart werden. Wenn ihr euch (noch) nicht vorstellen auch da schon so etwas wie Vorsorge zu treffen, solltet ihr aber miteinander darüber reden, was sich jeder von euch hier vorstellt. Hier die alleinige Verantwortung demjenigen zu überlassen, der zurückbleibt, ist ziemlich unfair (es sei denn man spricht es so ab).

Die Gedanken, die ihr euch jetzt macht, sollten sich m.E. alle machen, egal, ob mit oder ohne Familie.

Liebe Grüße

Avera

Ich kann mich dem was AVERA sagte nur anschließen.
Die förmlichen Sachen, also Regulierung WAS IST WENN…, sind wichtig.

Aber sind wir doch mal ehrlich, DAS ist es doch nicht allein?

Ich bin 51 und habe 4 Kinder groß gezogen, aber im Ernstfall würde ich nicht unbedingt auf meine Kinder bauen. Ich weiss, das klingt hart, aber es ist so. Jeder hat mit sich und seiner kleinen Familie und deren Problemen und Problemchen zu tun.

Wichtig sind auch Freunde und Bekannte, die die/den Alleinbleibende/n „auffangen“…

LG aus LE von Marion

Richtig!

Das Sprichwort sagt: Ein Vater kann 5 Kinder ernähren, aber 5 Kinder keinen Vater!

VG Tizia

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Es geht z. B. darum was passiert wenn z. B. beide krank sind
und vielleicht auch unter Demenz leiden, Absicherung der
Finanzen und der Verfügungsgewalt und Vollmachten.
Was tun wenn keine Verwandten da sind etc.?

Hallo,

das macht genau genommen keinen grossen Unterschied - meine Mutter leidet unter Demenz, aber einen richterlichen Bescheid über die Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie habe ich bei einem Besuch zufällig in ihrem Nachttisch dort gefunden, man hat ihn ihr zugestellt und von uns Kindern wurde keines gehört oder auch nur benachrichtigt, obwohl wir sie in den Jahren zuvor täglich versorgt haben. Ebenso brauchen wir Vollmachten wie jeder Fremde auch um wenigstens Kosten für Zeitschriften bezahlen zu können usw. Das Vormundschaftsgericht braucht sich bei einer Pflegschaft auch nicht um die Kinder zu kümmern, ein halbwegs vernünftiger Richter wird das aber hoffentlich tun.

Die üblichen Ratschläge gelten also auch für euch.

Gruss Reinhard

Es geht z. B. darum was passiert wenn z. B. beide krank sind
und vielleicht auch unter Demenz leiden, Absicherung der
Finanzen und der Verfügungsgewalt und Vollmachten.
Was tun wenn keine Verwandten da sind etc.?

Hallo, Harwin,

Vorzugsweise werden sich die beiden Partner gegenseitig bevollmächtigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass beide gleichzeitig dies beanspruchen müssen ist eher gering.

Der Familienverband ist immer noch die gegebene Einrichtung, die für die sorgen kann, die entweder noch nicht oder nicht mehr in der Lage sind für sich zu sprechen und zu handeln.

Aber was tun, wenn das nicht gewünscht oder möglich ist?
So ganz im luftleeren Raum lebt ja wohl niemand. Auch Kinderlose werden sich doch ein soziales Netzwerk oder zumindest Umfeld geschaffen haben, sei es durch Beruf oder Freizeitaktivitäten. Oder es bestehen Bindungen an Religiöse Gruppen. Aus diesem Kreis könnte man Personen suchen, denen man ausreichend Vertrauen schenkt und die diese Aufgabe übernehmen können und wollen.

Allerdings gilt auch da immer - wer sich um niemanden kümmert, um den kümmert sich auch keiner. Es ist ein Geben und Nehmen. Betreuung kann sich zu einer recht zeitraubenden und aufwändigen Angelegenheit auswachsen.

Für diejenigen, denen sich alle obigen Möglichkeiten verschließen, wird wohl letztendlich nur die Betreuung von Amts wegen (Vormundschaftsgericht) übrigbleiben.

Gruß
Eckard

Hi Eckard,

Vorzugsweise werden sich die beiden Partner gegenseitig
bevollmächtigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass beide
gleichzeitig dies beanspruchen müssen ist eher gering.

Kenne einen Fall aus dem Altersheim: Mann kriegt einen Schlaganfall, Frau eilt zum Telefon, stürzt, komplizierter Oberschenkelhalsbruch. Von einem Tag auf den anderen mussten beide in ein Heim, da sich sich nicht mehr (gegenseitig) versorgen konnten. Beide todunglücklich!

Sicher ne Ausnahme … aber irgendwann …

Gruß,

Anja

Hallo,

ich kann das auch nochmal unterstreichen. Freunde und Bekannte, sind, solange man nicht wirklich ein absoluter Pflegefall ist, wichtiger als die Familie, wenn sie wie bei uns nicht vor Ort wohnt.

Wir drei Kinder kommen so oft wie möglich, zumal mit Enkelkindern und bald Urenkeln(?), die die Oma sehr lieben. Aber wir wohnen 250 bis 600 km entfernt und können nicht wirklich am täglichen Leben teilnehmen.

Mit ihren Freunden macht sie Urlaube, Wanderungen, geht Essen, Bummeln usw… Mit Nachbarn wird getrascht…

Wenn es mal so weit sein würde, dass meine Mutter gepflegt werden müsste, wäre es eine ganz schwere Entscheidung, sie zu uns zu holen oder aber sie in ihrem Freundeskreis zu belassen. Nur, die können ja auch immer weniger und einige Freunde sind auch schon „weggestorben“.

Fazit: Freunde sind oft wichtiger im täglichen Leben als Familie. Freundschaften sollten auch im Alter gepflegt werden. Und über das „was wäre, wenn…“ sollte gesprochen werden.

LG
Chrissie

Hallo Harwin,

Ich habe dir, weiter unten im Artikelbaum, keine wirkliche Auskunft zu deiner Frage gegeben.

Hier bei uns ist die AWO (Arbeiter-Wohlfahrt) sehr aktiv, auch die Kirchen. Auf deren Internet-Seiten findet man oft weiterführende Links. Aber auch im Rathaus bekommt man zumindest Broschüren mit weiteren Quellen und Anregungen.
Und einfach die Augen auf halten. Oft steht zu diesem Thema etwas in den Tageszeitungen, wo man dann noch weiter fragen kann.

Ggf. würde ich mich mit einem Rechtsanwalt besprechen, der sich auf diesem Gebiet auskennt. Soo teuer ist das auch nicht, wenn man sich anschließend beruhigt fühlt.

LG
Chrissie