Im LaufXX des Jahres/ Im LaufE des Jahres

Hallo!

muss ich „im Laufe“ unbedingt mit „e“ schreiben? Ich habe das gegoogelt und sieh da, es gibt mehr Einträge mit „e“ als ohne „e“

Ich weiß aber, dass man mit „Jahr“ sowohl mit „e“ als auch ohne "e"schreibt:
Im Jahre 2024
Im Jahr 2024
Ich vermute, dass beide Varianten in diesem Fall korrekt sind

Mein Frage is nun, in welchen Ausdrücken dieses „e“ obligatorich und in welchen nicht obligatorisch ist.

Danke sehr

Ohne „e“ hört sich das für mich (Muttersprache deutsch) seltsam an. „Im Verlauf des Jahres“ wäre eine Alternative.

Die erste Variante würde ich aber eher benutzen, wenn es im erweiterten Sinne ums „Geschichten erzählen“ geht oder ein historischer Bezug hervorgehoben werden soll.

… und dann gibt es noch die Dialekte z. B. …

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Oligatorisch ist das Dativ-e im heutigen Sprachgebrauch gar nicht. Hauptsächlich in der gesprochenen Sprache findet es sich vor allem in festen Wendungen. Zahlreiche Beispiele → hier. Dort auch Erklärungen dazu.

Es ist nicht bei allen maskulinen und sächlichen Nomen möglich, sondern nur bei bestimmten Flexionsklassen. Dazu siehe → hier.

Gruß
Metapher

.

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Hallo @Metapher,

noch habe ich eine Frage zu dem von dir hinweisenden Artikel:

Im Bairischen ist das Dativ- und Akkusativ-(e)n in alle Flexionsformen übergegangen, so heißt es hier auch im Nominativ Singular „die Wiesen, Wiesn“. Das Gleiche gilt für viele alemannische Mundarten, wobei hier infolge des n-Schwunds die Endung auf -e ausgeht: d Wise (< mittelhochdeutsch die wisen ).

Was meint der Autor mit „übergegangen“?
Heißt das im Bairischen

Singular
die Wiesen Nominativ
der Wiesen Genetiv
der Wiesen Dativ
die Wiesen Akkusativ
Plural
die Wiesen
der Wiesen
den Wiesen
die Wiesen

Das wäre dann eine N-Deklination im Femininum? Korrekt?

Danke

Das bedeutet, die n-Endung hat sich im Laufe der Sprachentwicklung dieser Dialekte an alle Kasus angehöngt, auch an Feminina, auch an den Nominativ.

Nein, die Bezeichnung.N-Deklination bezieht sich nur auf eine Gruppe von Maskulina. Die haben „-(e)n“ an allen Kasus, außer im Nomnativ Singular. Beispiel: der Name, der Rabe, der Alte, der Gatte usw…Weiteres → hier.

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Servus,

das hier

scheint mir - zumal an einem Exempel erläutert, wo kein Unterschied zwischen der Endung im Nominativ und anderen Kasus besteht - eingermaßen mutig behauptet.

Wie würde der Autor es wohl begründen, dass im Grenzbereich vom Schwäbischen zum Alemannischen (eine klare Linie wie auf der gezeigten Karte gibt es nicht) umgekehrt eine Nominativ-Form im Akkusativ auftritt: Erinnerung an eine Unterhaltung im morgendlichen Bus nach Biberach über einen durch die Schlagzeilen gegangenen Langstreckenschwimmer - Ärmelkanal oder irgendwas im Atlantik -, in der die Frage aufgeworfen wurde, wie ein Mann bei derartiger körperlicher Anstrengung so lange Zeit ohne Nahrungsaufnahme bleiben kann, die dann einer beantwortete mit den Worten „Woischt, där hont se g’fuadrat!“ (Weißt Du, der haben sie gefüttert!)

Beiläufig: Der Nominativ Plural zur „Wiese“ heißt in dieser Gegend zwischen Südschwäbisch und Alemannisch „d’Wîsana“ = die Wiesenen - das würde ich mir als verschwundene „starke“ Akkusativform noch gefallen lassen…

Pfiagott

MM

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