Im Schlechten liegt nichts Gutes

Hallo,

ich meine, das ist ein in sich stimmiger aber TOTAL abgehobener Satz. Liegt im Guten nicht vielleicht auch was Schlechtes? Bei näherer Betrachtung lösen sich die Konturen für mich nämlich immer wieder auf. Aktuell: Flüchtlingspolitik, Vermögenssteuer, Umweltschutz

Was veranlasste Adorno zu dieser Aussage und wie begründete er das?

Lässt sich IN ECHT sagen, was ab wann wirklich schlecht und wirklich gut ist?

Danke.

Grüße mki

Eine so allgemein gehaltene Frage kann man nur sehr allgemein beantworten.
Schlecht: Was der Mehrzahl der betroffenen Personen Nachteile bringt.
Gut: Was dieser Gruppe Vorteile bringt.

Der Term „Betroffene Personen“ ist ebenfalls sehr dehnbar.
Von „Familie“ über „Staat“ bis „Menschheit“.

Etwas präzisere Fragen würden auch präzisere Antworten bringen.

Die Bezeichnungen gut und schlecht sind wertende Begriffe, die im zwischenmenschlichen Diskurs auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Sie sind damit reine Konvention und du kannst diesen Definitionen zustimmen oder nicht. Mit deinen Beispielen zeigst du aber auch gleichzeitig, dass sich diese Konventionen wandeln und von Gruppe zu Gruppe, wahrscheinlich sogar von Individuum zu Individuum unterschiedlich aufgefasst und akzeptiert werden.

Um ein wenig besser zu verstehen, warum Adorno manche Dinge gesehen hat wie er sie gesehen hat, hat unser Dozent uns einmal diese Doku von 3sat empfohlen. Habe auf die Schnelle keine bessere Qualität gefunden, kann man sich aber auch prima nur als Hörpodcast anhören :smile:

Viele Grüße

Es wird immer die Perspektive wichtig sein. Gut und Schlecht sind Wertungen, die einer denkenden Entität bedürfen. Da der eine anders denkt als der andere, der eine vielleicht auch etwas schlechter oder besser, wird auch die Wertung nie deckungsgleich sein.