Im todesfall

hallo

hoffe ihr könnt mich über „übliche“ vorgehensweisen zb krankensalbung/letzte ölung informieren

gibt es im falle eines nahen todes bestimmte handlungen,gebete, richtlinien, … die man an dem verstorbenen „vornehmen“ kann bzw noch mit ihm macht um ihn auf den tod vorzubereiten

und welche weiteren möglichkeiten gibt es

Hallo,

lies zunächst mal, was wikipedia schreibt und was in den drei Links am Ende des Artikels steht. das erspart den Wissenden hier eine Menge Schreiberei.

Pit

Hast ja rechr, aber…
Hallo pit,

*Haarspaltermodus ein*

der UP bezog sich nur im ersten Satz auf die reine Begriffsklärung. In der Überschrift sowie im letzten Satz frug er nach dem Modus operandi im Todesfall.

Wiki und die Links beziehen sich nur auf einen Kranken, der noch fit genug wäre, nach der Ölung zu verlangen, vorher noch schnell beichtet (kath.) oder erstmal den Verlauf des Siechtums schildert, hernach noch mit seinen Leidensgenossen seine Verfehlungen austauscht (ev.-freikirchl.).

*Haarspaltermodus aus*

Grüße

Awful Annie

hallo

danke für die antworten!

vielleicht kommen ja noch andere

Hallo Andy,

hoffe ihr könnt mich über „übliche“ vorgehensweisen zb
krankensalbung/letzte ölung informieren

Deien Frage ist nicht ganz eindeutig gestellt. Willst Du etwas über das Vorgehen bei Katholiken erfahren (mW gibt es nur da „Krankensalbung/letzte Ölung“) oder ist das „zB“ so zu verstehen, dass Du etwas über die unterschiedlichen Riten bei allen möglichen religiösen Traditionen erfahren willst?

Freundliche Grüße,
Ralf

hoffe ihr könnt mich über „übliche“ vorgehensweisen zb
krankensalbung/letzte ölung informieren

Wie schon gesagt, „üblich“ ist relativ und abhängig von Religion und Konfession.

Im christlichen Glauben ist es „üblich“, im Todesfall zu beten. Das kann ein freies Gebet sein, ein Psalm oder eine Aussegnungsliturgie.

In der Evangelischen Kirche ist für diesen Fall der Valet-Segen vorgesehen, der von jedem Menschen (muß also kein Pfarrer/-in sein) über einen gerade Gestorbenen gesprochen werden kann:
„Es segne dich Gott der Vater, der dich nach seinem Ebenbild geschaffen hat; es segne dich Gott der Sohn, der dich durch sein Leiden und Sterben erlöst hat; es segne dich Gott der Heilige Geist, der dich zu seinem Tempel bereitet und geheiligt hat.
Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist geleite dich durch das Dunkel des Todes. Er sei dir gnädig im Gericht und gebe dir Frieden und ewiges Leben.“
Dazu kann ein Kreuz (mit dem bloßen Finger oder auch mit Salböl) auf die Stirn gezeichnet werden. Oftmals wird auch der 23. Psalm („Der Herr ist mein Hirte…“) gesprochen oder ein Liedvers (z.B. aus Bonhoeffers Lied „Von guten Mächten“).

Darüber hinaus gibt es noch ausführlichere Liturgien. Sie alle sind jedoch Angebote und keine „Pflichtübungen“. Zu finden sind sie z.B. im Evangelischen Gesangbuch für Bayern und Thüringen unter der Nummer 834ff.
Auch in der katholischen Kirche gibt es entsprechende Liturgien. Sie haben zwar größere Verbindlichkeit, jedoch ist auch hier das Totengebet kein Sakrament.
Diese häusliche Aussegnung kann also z.B. von Angehörigen vorgenommen werden. Natürlich ist auch möglich, den Pfarrer/die Pfarrerin dazu zu holen.

Davon zu unterscheiden ist die Krankensalbung (oft fälschlich auch als „letzte Ölung“ bezeichnet). Sie ist in der kath. Kirche eine sakramentale Handlung und darf nur vom Pfarrer vollzogen werden. In ihr wird dem/der Kranken die Vergebung der Sünden zugesprochen. Das heißt aber: Man darf dafür noch nicht verstorben sein :wink:. Allerdings ist sie im Laufe der Zeit zu einem „Sterbesakrament“ abgerutscht, was sie jedoch von ihrer Anlage her nicht ist.

Die nächste Stufe wäre die Aussegnung. Je nach Tradition und Ort findet sie bei der Abholung des/der Toten aus dem Sterbehaus bzw. Krankenzimmer/-haus statt - oder am Folgetag in der Aussegnungshalle am Friedhof. Hier wird ggf. auch eine kurze Ansprache gehalten oder ein Text zum Abschiednehmen gesprochen. In der Regel wird der/die Pfarrer/-in dafür geholt.

Daneben gibt es dann natürlich die üblichen Bräuche christlicher Freikirchen und Gemeinschaften sowie anderer Religionen oder Glaubensgemeinschaften, aber das wäre dann ein anderes Kapitel…

Gruß, Martinus…

Hallo Andy!

Eins vorweg, ich kann dir etwas über die Krankensalbung mitteilen, die ich sie selbst schon erhalten habe.

Zuerst einmal muss geklärt sein, welcher Konfession der im sterben liegende Bekannte/Verwandte hat bzw. ob er überhaupt die Krankensalbung empfangen möchte. Soweit ich weiß kann nur ein röm.-kath. Christ dieses Sakrament empfangen. Außerdem wenn jemand das Sakrament nicht möchte, sollte man dies auf jeden Fall respektieren unabhängig davon was irgendwelche sehr religiöse Leute davon halten. Ich sage das deswegen, weil ich das in einer Pfarre schon erlebt habe, das jemand verurteilt wurde weil er dieses Sakrament nicht empfangen wollte.

Die Krankensalbung kann man, wenn man schwerer krank ist (muss nicht im Sterben liegen) oder bei Todesgefahr als röm.-kath. Christ empfangen.

Dazu muss ein Priester in Kenntnis gesetzt werden. Im Falle eines Todes (der Mensch muss aber noch am Leben sein) werden die sogenannten Sterbesakramente das sind Beichte, Kommunion und Krankensalbung gespendet. Dazu kommt der Priester mit der Hostie ins Haus oder er geht in das jeweilige Krankenhaus und sucht den Kranken in dessen Zimmer auf. Wenn der Priester ins Haus kommt, sollte man einen Tisch mit Kerzen, Weihwasser und dergleichen dafür vorbereiten. Genaueres kann einem der Priester sagen.

In der Krankensalbung hilft Jesus dem Kranken den Weg der Krankheit gemeinsam mit ihm zu gehen. Er stärkt den Kranken und richtet ihm auf. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht und würde es jedem Schwerkranken empfehlen.
Im Sakrament der Krankensalbung versöhnt sich der Kranke mit Gott. Der Priester betet da einiges über Erbarmen, Vergebung, etc. Die genauen Worte weiß ich nicht mehr. Er segnet vor der Salbung das mitgebrachte Öl und salbt dann zuerst die Stirn und danach beide Hände. Man kann auch eine Krankensalbung in Gemeinschaft (in Form eines Gottesdienstes für Kranke) erhalten. Denn nicht alle die, die Krankensalbung erhalten liegen im Bett. Manche können durchaus gehen. Da bietet sich diese Möglichkeit an.

Da fällt mir noch etwas ein. Eine Möglichkeit wäre für den im sterben Liegenden noch sich von seinen Verwandten zu verabschieden und wenn Konflikte da sind, diese noch am Sterbebett zu bereinigen. Das ermöglicht ihm leichter zu sterben. Auch das Halten der Hand des im sterben Liegenden zeigt Zuwendung und nimmt ihm die Angst vor dem Sterben. Das kann jedoch nicht jeder.

Am Verstorbenen selbst ist eine Krankensalbung nicht mehr möglich. Üblicherweise wird hier für den Verstorbenen gebetet (Rosenkranz, etc.) Es hilft viel, wenn man für den Verstorbenen betet. Wenn der Verstorbene beerdigt ist, kann man am Tag der Beerdigung noch eine Seelenmesse anhängen. Die Seelenmesse kann man aber auch auf später verlegen.

Ich hoffe dir geholfen zu haben.

Gruss

Petra Herbst

[Sinnentstellende Zitatreste entfernt. Bitte Vorschau vor Abschicken verwenden und Text auf Lesbarkeit prüfen. Ralf Boeck]

UP?
Hallo Annie,

was ist bitte ein UP? Die Gugelei und das Wikipedisieren nach der Abkürzung waren eine erfolglose Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

der UP bezog sich nur im ersten Satz auf die reine
Begriffsklärung.

Danke!
Pit

Hallo gargas,

UP = Ursprungsposter

Zumindest nehm ich das mal an. Gemeint ist der Fragesteller.

Gruss
Y.-

Hi,

hab ich gerade gefunden: http://www.ekir.de/ekir/dokumente/Handbuch_Religione…

Vielleicht finden sich da Hinweise für dich.

LG

Chris

Hallo Andy,
ich weiß ja nicht, warum Du jetzt diese Frage gestellt hast.
Fragst Du jetzt nach Handlungen, die für den Sterbenden, für den Verstorbenen, oder für die Zurückgebliebenen gedacht sind?
Du sprichst von "handlungen,gebete, richtlinien, … die man an dem

verstorbenen „vornehmen“ kann bzw noch mit ihm macht um ihn
auf den tod vorzubereiten" - sorry, aber ein Verstorbener braucht nicht mehr auf den Tod vorbereitet werden! Was meinst Du genau?

Ich richte mich nach dem Tibetischen Totenbuch. Dort heißt es als Anweisung für die Zurückgebliebenen, dass man in dem Raum, wo der Sterbende liegt, nicht weinen soll. Er ist im Moment des Sterbens hellsichtig; erkennt, wer es ehrlich meint, wer nur auf sein Erbe lauert. Man soll ihn trösten, und ihm vor allem genaue Anweisungen geben, wohin er nach dem Tod zu gehen hat. Nur Erleuchtete werden nicht ohnmächtig, wenn sie die Schwelle überschreiten, heißt es dort, sie sehen die Morgenröte. Alle anderen Normalsterblichen verlieren erst einmal das Bewusstsein - um dann später in der anderen Dimension ohne Zeit und Raum aufzuwachen. Manche haben Schwierigkeiten, sich dann zurechtzufinden. Das Ergebnis: http://www.fourwinds.ch/psychopompos.html

Sterben an sich war m.E. zu Zeiten, wo die Menschen noch keine Zweifel an der Existens des Jenseits hatten, leichter und selbstverständlicher. Verstorbene wurden mehrere Tage lang nicht bewegt, man wusste, dass die Seele noch in der Nähe ist und alles hört, was die Lebenden sagen. Im Tibetischen Totenbuch heißt es, dass man 49 Tage lang die Ratschläge, wohin der Verstorbene gehen soll, vorlesen soll. Erst dann gilt er als wirklich gegangen.
Grüße, Susanne