hi,
Aber „für den Angeklagten“ ist kein Präpositionalobjekt. Wäre
es so, könnte man „für“ nicht durch andere Präpositionen
austauschen.
das ist kein zuverläsiges merkmal eines präpsitionalobjekts.
Doch! Es ist wesentlich zuverlässiger als das Fragekriterium.
Lies mal den Wikipediaartikel zu Präpositionalobjekt.
ich hatte den wikipediaartikel gelesen, bin aber der meinung, dass ein wikipediaartikel kein ersatz für profundes wissen ist. ich hab selbst genügend wikipediaartikel geschrieben.
entscheiden für / entscheiden gegen / … nicht alle
präpositionalobjekt hängen so nah am verb wie bei „warten auf
…“
Hier müsstest du mal an deinem Deutsch feilen.
hier müsstest du mal an deinen umgangsformen feilen.
Ich verstehe
die Aussageabsicht dieser Äußerung nicht. Aber „warten auf“
ist ein gutes Stichwort: Man kann in dem Satz „Ich warte auf
dich“ nicht „für“ durch eine andere Präposition ersetzen,
nicht einmal durch eine mit einer anderen Bedeutung.
ja, man kann im satz „ich warte auf dich“ „für“ nicht ersetzen. denn es steht ja nicht drin. tsts.
Daran
erkennt man, dass hier ein echtes Präpositionalobjekt
vorliegt. Und bei „entscheiden für“ ist das halt nicht der
Fall.
ich entscheide mich für ihn
ich stimme für ihn
ich helfe ihm
ich unterstütze ihn
ich denk, das paradigma macht klar, dass es sich um objekte
handelt.
Nee, mir ist nicht klar, wieso diese drei Sätze diese
Behauptung stützen sollen.
vier. aber wurscht. „ihm“ in satz 3 und „ihn“ in satz 4 sind objekte. wenn nicht, lassen wirs hier. „für jemanden stimmen“ und „jemanden unterstützen“ sind offensichtlich von der inhaltlichen rolle sehr ähnlich. es handelt sich nicht um bestimmungen, die die „umstände“ (lokaler, temporaler, modaler oder kausaler natur) beschreiben, sondern um gegenstände / personen, auf die sich die handlung richtet. eben objekte.
adverbial wäre temporal, lokal, modal oder kausal (im weiteren
sinn),
Was denn nun, darf’s vielleicht noch ein bisschen konsekutiv
sein?
deswegen „kausal (im weiteren sinn)“. da gehört „konsekutiv“ dazu, wie „final“, „konzessiv“, „konditional“. haben alle irgendwie mit gründen zu tun.
wobei wie gesagt das kausale feld ein weites mit
übergängen ins modale ist. final wäre im bereich des kausalen
„zweckorientiert“; als gliedsatz typischerweise mit „damit“
eingeleitet. das geht hier nicht.
Erstens: Wir entscheiden mit der Absicht, dass der Angeklagte
freikommt. Wäre final. Und so interpretiere ich den Satz „Wir
entscheiden für den Angeklagten.“
damit verlagerst du „für den angeklagten“ ins attribut („mit welcher absicht“). du behandelst hier die semantik des attributs, nicht des satzglieds.
Zweitens: adverbiale Sinnrichtungen sind oft Ansichtssache und
hängen zudem vom Kontext ab, den wir hier nicht haben, deshalb
müssen wir uns darum hier nicht streiten.
das mag stimmen, wenn ich auch „sinnrichtung“ nicht verstehe.
Drittens: Ich habe für die adverbiale Sinnrichtung, die hier
vermutlich am besten passt, das schöne Wort Benefaktiv
gefunden. Klingt toll, oder?
klingt vielleicht toll, ist aber eine semantische rolle / ein „tiefenkasus“, und hat nichts mit den semantischen verhältnissen der adverbialsätze oder adverbialbestimmungen zu tun. benefaktiv ist eine klassische semantische rolle für … objekte!
noch beispiele aus canoo.net für präpsositionalobjekte:
denken an etwas/jemanden
achten auf etwas/jemanden
Angst haben vor etwas/jemandem
sich fürchten vor etwas/jemandem usw.
auch aus canoo:
Wenn das Nomen des Präpositionalobjektes ein Lebewesen bezeichnet, kann das Nomen durch eine Personalpronomen ersetzt werden:
Er hat Angst vor Fremden.
Er hat Angst vor ihnen.
Wenn das Nomen des Präpositionalobjektes ein Nicht-Lebewesen bezeichnet, wird das Präpositionalobjekt durch ein Pronominaladverb ersetzt:
Er hat Angst vor der Dunkelheit.
Er hat Angst davor.
und dazu:
ich setze mich dafür ein.
ich stimme dafür.
dann könnt ich dir noch
pi7.fernuni-hagen.de/osswald/papers/lrec06.pdf
empfehlen, mit „stimmen für“ mit präpositionalobjekt (und vielen anderen beispielen und einer ausführlichen diskussion, wann sich die präposition beim präpositionalobjekt auch ändern kann; leider in englisch)
oder duden-grammatik
ich setze mich für jemanden / etwas ein
ich entscheide mich für / gegen jemanden
… satzbauplan mit subjekt und präpositionalobjekt.
usw. usf.
tipp:
http://www.homepage.bnv-bamberg.de/deutsch-interakti…
gruß
m.