Image der Seniorenheime

Hallo an Alle!

Auch wenn Ihr mich virtuell verprügeln möchtet oder davonjagen…stell ich die Frage trotzdem:

Ich muss eine Arbeit schreiben zum Thema „Image der Seniorenheime“. Daß das Image schlecht ist, weiß ich.
Aber warum das so ist…und welche Assoziationen die unterschiedlichen Altergruppen damit verbinden, das weiß ich nicht so genau…

Könnt Ihr für mich mal einfach assoziieren…???

Danke an alle…

Sonja

schau mal in den neuesten SPIEGEL, da hast ein passendes Anschauungsobjekt (Brand eines Altenheimes).

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Klaus Christen,

danke für den Tip.
Ich weiß ja, daß große Mängel da sind und dadurch das Image mies ist. Aber nicht nur dadurch! Da gibt es eine Menge Bilder die die Menschen in sich tragen…stereotype Bilder. Und die würde ich gerne erfahren.
Ich berate grad eine Organisation die wirklich gute Heime führt, die aber an dem schlechten Image leiden, schwer Personal findet. Und wenn man kein Personal hat, kann man sich Qualität nur wünschen…
Vielleicht sagst mir einfach mal woran du denkst bei dem Begriff Seniorenheim…

Danke

sonja

o mei Sonja,

was schreibe ich da bloß? Nachdem ich einige dieser „Burgen“ bis unter das Dach (bei Besichtigungen) kennengelernt habe, an Planungen (als Projektentwickler) zu derselben auch schon beteiligt war, bin ich irgendwie voreingenommen. Ich kann nicht aus dem Bauch heraus schreiben, was ich denke.

Es gibt, wie auch bei Kliniken und anderen sozialen Einrichtungen solche, die gut geführt werden und - siehe SPIEGEL - solche, bei denen der „Insasse“ gefälligst zu zahlen und ansonsten das Maul zu halten hat. Je eher dieser abkratzt, desto besser, weil damit ein höherer „Bettenumschlag“ möglich ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Träger freigemeinnützig ist oder „sozial“ orientiert ist. Schlechte, aber auch gute Heime gibt auch bei kirchlichen oder ähnlichen Einrichtungen (DRK, AWO usw).

Kurzum, nachdem ich die Branche etwas kenne, bin ich vorbelastet und kann Dir daher keine passende Antwort geben. Doch eines noch, hat mir mal ein Betreiber gesagt, erkenne das Heim daran, wie sie mit Sterbenden umgeht. „Sterbezimmer zu“ oder Hospiz-Betreuung?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo, Sonja,
ich habe nur eine schwache Erinnerung an ein „Altenstift“ aus frühester Kindheit. Meine Oma wohnte in so einem. Hatte sich „eingekauft“ und bewohnte mit ihren Möbeln ein kleines Appartement. Meine Erinnerungen an den dumpfen Geruch des Hauses, an die vielen alten Leutchen, an die kleinlichen Zänkereien, von denen berichtet wurde … all das hat mich seither einen weiten Bogen um Einrichtungen dieser Art machen lassen.
Nun, wo ich selbst in die Nähe dieses Alters komme, graust es mir davor noch mehr denn je.

Wir leben in unserer Familie mit drei Generationen unter einem Dach (meine Schwiegereltern, wir und unser Sohn). Ich kann schon einmal für die Schwiegers ausschließen, dass sie dieses Haus vor dem endgültigen Abschied verlassen müssen. Ich hoffe das auch für meine Frau und für mich.

Eine Institution „Seniorenheim“ oder wie euphemistisch man es auch immer bezeichnen mag, kommt mir immer ein wenig vor wie ein Wartezimmer zum Friedhof. Abgeschlossen vom wirklichen Leben, ohne Verantwortung außer für sich selbst, ohne Sinn ohne Zweck und nur mit einem Ziel: Dem Rest der Welt aus den Füßen zu sein.

Was ich mir für mein Alter wünsche? Mittendrin sein, mitarbeiten am gemeinsamen Leben, soweit es in meinen Kräften steht, Wissen und Erfahrung weitergeben, den Jungen ein Beispiel für anständiges Altern und würdigen Abgang geben.

Gruß Eckard.

Lieber Eckard,
danke für deine Assoziationen…!!! Helfen mir sehr.

Liebe Grüße

sonja

Hallo Klaus Christen,

verstehe…geht mir ja nicht anders, bin auch befangen. Darum hab ich auch die Anfrage gestartet.
Danke für deine Antwort…

sonja

Hallo Sonja!

Könnt Ihr für mich mal einfach assoziieren…???

Hier mal von der Altersgruppe 20-25 Jahre :wink:
Ich habe während emienr Schulzeit 3 Monate ein Praktikum in einem Seniorenheim gemacht. Wenn ich daran denke, fallen mri als erste die vielen Leute ein, die dort Tag für Tag warten, bis jemand aus der Verwandtschaft ein Stündchen Zeit für einen Besuch hat. Gleichzeitig der emsige Betrieb der Pfleger, die gerne mehr Zeit für den einzelnen gehabt hätten. Ausserdem denke ich an verwirrte Menschen, die einem zunächst unheimlich waren, dann aber im Prinzip auch nicht anders als die anderen waren. Die Sorgen und Leiden der Leute, die mir erzählt wurden, wenn ich z.B. das Frühstück hergerichtet habe, und wie gut es ihnen offensichtlich tat, wenn sie jemandem zum Zuhören hatten.
Für mich war es dort eine sehr schöne Zeit, aber ich würde immer versuchen, meine Eltern oder Schwiegereltern anders zu pflegen, denn die Individualität geht sehr unter, auch wenn man sich noch so viel Mühe gibt.

Vielleicht hilft Dir das ja ein wenig weiter :smile:

Liebe Grüsse
Bine :smile:

Hallo Bine,

danke für deine Gedanken und Erfahrungen. Helfen mir gut weiter.
Hab mir deine HP angesehen. Du bist mutig so nach außen zu gehen. Würd gern lesen was hinter dem Passwort zu finden ist. Vermutlich weiß ich es…vielleicht mailst du mir.

Liebe Grüße

Sonja

Hallo, Sonja,

ich hoffe, die Frage ist für Dich noch aktuell …

ich kann Eckard nur zustimmen - alte Menschen ausschliesslich unter alten Menschen halte ich für eine äußerst einseitige Art zu leben. Ich bin überzeugt, daß man sich als älterer Mensch auf Dauer so nicht wohlfühlen kann.
Auf der anderen Seite steht das Problem: Wohin im Alter, wenn man sich und seinen Haushalt nicht mehr selbständig versorgen kann? In den meisten Familien ist es heute nicht mehr möglich, einen Angehörigen aufzunehmen, sei es von der Größe der Wohnung oder mangels Zeit (da alle berufstätig sind). Teilweise mag es auch am Willen liegen und an der „Angst“, miteinander auszukommen - schließlich GIBT es ja Altenheime, warum sie also nicht nutzen!

Ich selbst kenne das Leben mit mehreren Generationen in einem Haus aus meiner frühen Kindheit und habe das aus Kindersicht als sehr schön erlebt. Die Erwachsenen erlebten dies selbstverständlich zumindest zeitweilig ganz anders.

Allerdings gab es zu der Zeit (Nachkriegszeit) auch beengte räumliche Verhältnisse.
Meine Großmutter mußte dann später nicht in ein Altenheim, wollte dies auch gar nicht - wir haben sie - in ihrer eigenen Wohnung, die ca. 7 km von unserer entfernt lag - seinerzeit versorgt, als sie die Wohnung nicht mehr verlassen und auch nicht mehr alle erforderlichen Tätigkeiten selbst verrichten konnte. Alles geschah ohne Auto - wir waren auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Bei etwas gutem Willen ist so etwas also durchaus möglich. Streß und berufliche Belastung ist für mich keine Ausrede, denn diesen Dingen waren wir - nebenbei - seinerzeit ebenfalls ausgesetzt. Und doch war die Oma und ihr Wohlbefinden uns wichtiger. Wir waren auch in dem Sinne erzogen, daß die Familie wichtig ist und Vorrang hat.

Aber es funktionierten dort noch andere „Beziehungsgeflechte“ - so gab es einen kleinen Laden in der Nachbarschaft und die Kassiererin brachte alle 2 Tage Lebensmittel meiner Großmutter ins Haus. Auch die Nachbarn hatten mal ein Auge auf die Großmutter und - wenn einmal niemand kommen konnte, warf meine Oma schon einmal einem Kind auf der Straße 5 DM aus dem Fenster und es holte für sie Lebensmittel. Das alles war dann Ende der 70er Jahre - meine Großmutter starb 1980.

  • Auch mir kommt die Institution „Seniorenheim“ wie ein „Wartezimmer zum Friedhof“ vor. Und es soll ja tatsächlich
    auch Menschen geben, die sich darauf freuen, endlich ins Altenheim gehen zu können, um ihre „Ruhe“ zu haben und „versorgt“ zu sein. Wie es dann aussieht, wenn sie erst dort leben, ist eine ganz andere Sache … in der menschlichen Vorstellung sieht einiges ganz anders aus, als es sich ann in der Realität darstellt. Ein Beispiel dafür ist die Geburt eines Kindes - solange der Mensch selbst noch keine Kinder hat, hat er eine vage Vorstellung vom Elterndasein - so etwas Archaisches kann man sich nicht bis in die letzte Konsequenz vorstellen, ohne es selbst erlebt zu haben.

Meine Sicht vom Alter in Verbindung mit Leben und Wohnen im Alter (das Alter ist für mich ein relativer Begriff und besitzt eine weite Spannbreite - denn man kann jung schon „alt“ sein oder alt noch relativ jung sein …):

Möglichst alte Menschen in die Gesellschaft integrieren - und wenn schon „Heime“ - dann eher in der Form des gemischten Wohnens mit Jung und Alt in organisierten modernen Wohnformen. So daß alte Menschen auch die Möglichkeit haben, Menschen aller Altersgruppen zu erleben. Jedoch auch möglichst abgeschlossene Wohnbereiche, da jeder Mensch eine Privatspäre braucht.

Da jeder von uns in die Lage kommen kann (nicht zwangsläufig auch kommen muß) am Ende gepflegt zu werden, ist es selbstverständlich notwendig, einen Pflegebereich einzurichten, diesen könnte man auch in solche modernen Wohnformen integrieren, so daß relativ selbständiges Leben bis zum Schluß ermöglicht wird.
Jedoch mangelt es hier noch in ganz anderen Bereichen: So ist es ein Ding der Unmöglichkeit, wenn ein alter Mensch dicht an der Armutsgrenze leben muß - speziell Frauen, die nicht durchgängig berufstätig waren, ergeht es häufig im Alter so. Und der dann - vielleicht aus Verzweiflung - die Alternative Heim wählt, weil ein im Verhältnis viel teurer Heimplatz eher finanziert wird als eine angemessene Wohnung.

Ich spreche aus Erfahrung, da ich dies in meinem Umfeld erlebt habe, wo ein alter Mensch aus seiner Wohnung, in der er jahrzehntelang lebte, ausziehen sollte, weil dem Sozialamt die Miete zu hoch wurde … hier ist so vieles nicht in Ordnung - die Probleme wirst Du sicherlich auch kennen. Es wird am falschen Ende gespart und für Dinge, die nicht unbedingt notwendig sind, Gelder herausgeschmissen! Sozialwohnungen sind bei weitem zu teuer … die Sozialämter - zumindest in meinem Wohnraum - gehen von einer Grundmiete aus, die „angemessen“ sein muß, zahlen aber im Endeffekt eine unterm Strich höhere Miete, wenn die Grundmiete geringer ist als die einer anderen Wohnung, deren Miete unterm Strich jedoch geringer ist - für mich die reinste Schizophrenie und dennoch Tatsachen!

Und die wenigen Wohnungen, die wirklich deutlich preiswerter sind, sind eigentlich unbewohnbar - nach heutigen Vorstellungen. - Es kann aber nicht in Ordnung sein, daß ein alter Mensch, der Kinder in die Welt gesetzt hat, die jetzt die Rente der „Alten“ finanzieren, der sein Bestes getan hat, am Ende in einer obdachlosenasylartigen Unterkunft hausen soll, während ganz junge Leute in luxuriösen 100 qm-Appartements es sich gutgehen lassen. Er hat das Recht auf eine angemessene (und das heißt NICHT eine schmutzige, heruntergekommene Wohnung!
Und der sich z.B. von jungen Sozialarbeitern des Sozialamtes sagen lassen muß: Sie hatten es doch gut (im Krieg!) - von jungen Leuten, die von dieser Zeit absolut keine Vorstellung haben - außer dem, was sie in ihrer Ausbildung THEORETISCH gelernt haben!!! - Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen - ich gehöre noch nicht zum „Alter“ - jedoch zum sog. „Mittelalter“ :smile:

Ja, aber Dir ging es speziell um Seniorenheime und ihr Image in Bezug auf eine Arbeit darüber.
Leider wird die Arbeit im Seniorenheim häufig unterbezahlt, es müssen teilweise viele Überstunden gemacht werden, das Personal ist häufig krank und überlastet, da nicht genug Personal vorhanden ist. Wir alle kennen das Problem des Pflegenotstandes.

Ich zitiere aus einem anderen Board:
http://www.medizinfo.de/wundmanagement/pflegenotstan…

In diesem Sinne
und alles Gute für Deine Arbeit
Rosemarie

P.S.: Ich muß übrigens auch eine Fach-Arbeit schreiben über das Altersbild in unserer Gesellschaft … wenn jemand Lust hat, mir dazu zu schreiben …

Liebe Rosemarie,
danke für deine ausführliche Antwort!!! Tut mir jetzt echt leid, daß ich grad sehr unter Druck stehe. Ich fahr in 5 Minuten los zu meinem Unilehrgang „Interdisziplinäre Gerontologie“ und kann jetzt 7 Tage nichts ins Internet.
Hab mir deinen Artikel mal ausgedruckt und nehm ihn mit, da ist so viel drin. Danke dafür.
Über Altersbilder lern ich grad im Unilehrgang. Vielleicht bleiben wir in Kontakt??? Hab mir deine Mailadresse aufgeschrieben. Ich melode mich via Mail sobald ich zurück bin.

Nochmal DANKE!!!

Liebe Grüße

Sonja

Hallo Rosemarie,

wenn ich könnte, würde ich Dir für diesen Artikel ein Sternchen geben. Leider ist dies in diesem Brett nicht möglich.

Deshalb bekommst Du sie so ***.

Gruss BelRia

ich hoffe, die Frage ist für Dich noch aktuell …

ich kann Eckard nur zustimmen - alte Menschen ausschliesslich
unter alten Menschen halte ich für eine äußerst einseitige Art
zu leben. Ich bin überzeugt, daß man sich als älterer Mensch
auf Dauer so nicht wohlfühlen kann.
Auf der anderen Seite steht das Problem: Wohin im Alter, wenn
man sich und seinen Haushalt nicht mehr selbständig versorgen
kann? In den meisten Familien ist es heute nicht mehr möglich,
einen Angehörigen aufzunehmen, sei es von der Größe der
Wohnung oder mangels Zeit (da alle berufstätig sind).
Teilweise mag es auch am Willen liegen und an der „Angst“,
miteinander auszukommen - schließlich GIBT es ja Altenheime,
warum sie also nicht nutzen!

Ich selbst kenne das Leben mit mehreren Generationen in einem
Haus aus meiner frühen Kindheit und habe das aus Kindersicht
als sehr schön erlebt. Die Erwachsenen erlebten dies
selbstverständlich zumindest zeitweilig ganz anders.

Allerdings gab es zu der Zeit (Nachkriegszeit) auch beengte
räumliche Verhältnisse.
Meine Großmutter mußte dann später nicht in ein Altenheim,
wollte dies auch gar nicht - wir haben sie - in ihrer eigenen
Wohnung, die ca. 7 km von unserer entfernt lag - seinerzeit
versorgt, als sie die Wohnung nicht mehr verlassen und auch
nicht mehr alle erforderlichen Tätigkeiten selbst verrichten
konnte. Alles geschah ohne Auto - wir waren auf öffentliche
Verkehrsmittel angewiesen. Bei etwas gutem Willen ist so etwas
also durchaus möglich. Streß und berufliche Belastung ist für
mich keine Ausrede, denn diesen Dingen waren wir - nebenbei -
seinerzeit ebenfalls ausgesetzt. Und doch war die Oma und ihr
Wohlbefinden uns wichtiger. Wir waren auch in dem Sinne
erzogen, daß die Familie wichtig ist und Vorrang hat.

Aber es funktionierten dort noch andere „Beziehungsgeflechte“

  • so gab es einen kleinen Laden in der Nachbarschaft und die
    Kassiererin brachte alle 2 Tage Lebensmittel meiner Großmutter
    ins Haus. Auch die Nachbarn hatten mal ein Auge auf die
    Großmutter und - wenn einmal niemand kommen konnte, warf
    meine Oma schon einmal einem Kind auf der Straße 5 DM aus dem
    Fenster und es holte für sie Lebensmittel. Das alles war dann
    Ende der 70er Jahre - meine Großmutter starb 1980.

  • Auch mir kommt die Institution „Seniorenheim“ wie ein
    „Wartezimmer zum Friedhof“ vor. Und es soll ja tatsächlich
    auch Menschen geben, die sich darauf freuen, endlich ins
    Altenheim gehen zu können, um ihre „Ruhe“ zu haben und
    „versorgt“ zu sein. Wie es dann aussieht, wenn sie erst dort
    leben, ist eine ganz andere Sache … in der menschlichen
    Vorstellung sieht einiges ganz anders aus, als es sich ann in
    der Realität darstellt. Ein Beispiel dafür ist die Geburt
    eines Kindes - solange der Mensch selbst noch keine Kinder
    hat, hat er eine vage Vorstellung vom Elterndasein - so etwas
    Archaisches kann man sich nicht bis in die letzte Konsequenz
    vorstellen, ohne es selbst erlebt zu haben.

Meine Sicht vom Alter in Verbindung mit Leben und Wohnen im
Alter (das Alter ist für mich ein relativer Begriff und
besitzt eine weite Spannbreite - denn man kann jung schon
„alt“ sein oder alt noch relativ jung sein …):

Möglichst alte Menschen in die Gesellschaft integrieren - und
wenn schon „Heime“ - dann eher in der Form des gemischten
Wohnens mit Jung und Alt in organisierten modernen Wohnformen.
So daß alte Menschen auch die Möglichkeit haben, Menschen
aller Altersgruppen zu erleben. Jedoch auch möglichst
abgeschlossene Wohnbereiche, da jeder Mensch eine Privatspäre
braucht.

Da jeder von uns in die Lage kommen kann (nicht zwangsläufig
auch kommen muß) am Ende gepflegt zu werden, ist es
selbstverständlich notwendig, einen Pflegebereich
einzurichten, diesen könnte man auch in solche modernen
Wohnformen integrieren, so daß relativ selbständiges Leben bis
zum Schluß ermöglicht wird.
Jedoch mangelt es hier noch in ganz anderen Bereichen: So ist
es ein Ding der Unmöglichkeit, wenn ein alter Mensch dicht an
der Armutsgrenze leben muß - speziell Frauen, die nicht
durchgängig berufstätig waren, ergeht es häufig im Alter so.
Und der dann - vielleicht aus Verzweiflung - die Alternative
Heim wählt, weil ein im Verhältnis viel teurer Heimplatz eher
finanziert wird als eine angemessene Wohnung.

Ich spreche aus Erfahrung, da ich dies in meinem Umfeld
erlebt habe, wo ein alter Mensch aus seiner Wohnung, in der er
jahrzehntelang lebte, ausziehen sollte, weil dem Sozialamt die
Miete zu hoch wurde … hier ist so vieles nicht in Ordnung -
die Probleme wirst Du sicherlich auch kennen. Es wird am
falschen Ende gespart und für Dinge, die nicht unbedingt
notwendig sind, Gelder herausgeschmissen! Sozialwohnungen sind
bei weitem zu teuer … die Sozialämter - zumindest in meinem
Wohnraum - gehen von einer Grundmiete aus, die „angemessen“
sein muß, zahlen aber im Endeffekt eine unterm Strich höhere
Miete, wenn die Grundmiete geringer ist als die einer anderen
Wohnung, deren Miete unterm Strich jedoch geringer ist - für
mich die reinste Schizophrenie und dennoch Tatsachen!

Und die wenigen Wohnungen, die wirklich deutlich preiswerter
sind, sind eigentlich unbewohnbar - nach heutigen
Vorstellungen. - Es kann aber nicht in Ordnung sein, daß ein
alter Mensch, der Kinder in die Welt gesetzt hat, die jetzt
die Rente der „Alten“ finanzieren, der sein Bestes getan hat,
am Ende in einer obdachlosenasylartigen Unterkunft hausen
soll, während ganz junge Leute in luxuriösen 100
qm-Appartements es sich gutgehen lassen. Er hat das Recht auf
eine angemessene (und das heißt NICHT eine schmutzige,
heruntergekommene Wohnung!
Und der sich z.B. von jungen Sozialarbeitern des Sozialamtes
sagen lassen muß: Sie hatten es doch gut (im Krieg!) - von
jungen Leuten, die von dieser Zeit absolut keine Vorstellung
haben - außer dem, was sie in ihrer Ausbildung THEORETISCH
gelernt haben!!! - Um keine Mißverständnisse aufkommen zu
lassen - ich gehöre noch nicht zum „Alter“ - jedoch zum sog.
„Mittelalter“ :smile:

Ja, aber Dir ging es speziell um Seniorenheime und ihr Image
in Bezug auf eine Arbeit darüber.
Leider wird die Arbeit im Seniorenheim häufig unterbezahlt, es
müssen teilweise viele Überstunden gemacht werden, das
Personal ist häufig krank und überlastet, da nicht genug
Personal vorhanden ist. Wir alle kennen das Problem des
Pflegenotstandes.

Ich zitiere aus einem anderen Board:
http://www.medizinfo.de/wundmanagement/pflegenotstan…

In diesem Sinne
und alles Gute für Deine Arbeit
Rosemarie

P.S.: Ich muß übrigens auch eine Fach-Arbeit schreiben über
das Altersbild in unserer Gesellschaft … wenn jemand Lust
hat, mir dazu zu schreiben …

Liebe Sonja,

gern geschehen - und kein Problem - das mit der Zeit (geht mir im Moment nicht anders) - in unserer schnellebigen Zeit müssen wir uns auch einmal vor Augen halten, daß nicht immer SOFORT auf alles eine Antwort erfolgen MUSS - trotz dieser wunderbaren neuen Technologien, die dies ermöglichen würden.

Freue mich, irgendwann wieder von Dir zu hören - vielleicht auch über Altersbilder …

Viele Grüße
von
Rosemarie

Hallo Rosemarie,

wenn ich könnte, würde ich Dir für diesen Artikel ein
Sternchen geben. Leider ist dies in diesem Brett nicht
möglich.

Deshalb bekommst Du sie so ***.

Gruss BelRia

Liebe BelRia,

herzlichen Dank für die Sternchen! - Jedoch ist das alles für mich selbstverständlich. - Auch ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit der „Alten“-Problematik (das Wort habe ich eigentlich gar nicht so gerne - denn WAS ist eigentlich „alt“ - sicherlich gibt es einen natürlichen biologischen Alterungsprozeß, dem wir alle unterworfen sind…) und da war es mir einfach ein Anliegen, als ich hier nach längerer Zeit einmal wieder vorbeisurfte, zu der Heim-Thematik meinen Beitrag beizusteuern. Denn hier wie auch in anderen Bereichen liegt leider vieles im Argen, was die ältere Generation betrifft.

Herzliche Grüße
von
Rosemarie