Auch diese Woche wird der Irak mit Raketen und Bomben für seine Weigerung, UN (US)-Inspektoren ins Land zu lassen bestraft.
Ich finde, dass, nur weil die USA nach Ende des Golfkrieges so fahrlässig gehandelt haben, man nicht Zivilisten bzw. ein ganzes Volk dafür bestrafen kann. Man könnte meinen, die US-Regierung projeziere den Ärger über den eigenen damals begangenen Fehler auf dieses Land und will es dafür ausbluten lassen. Ich meine, man hätte 91 Saddam absetzen sollen. Da dies aber nicht gemacht wurde, sollte man jetzt wenigstens den eigenen Fehler eingestehen und dem Irak wieder Öl-Exporte gestatten.
Moin Lars,
Auch diese Woche wird der Irak mit Raketen
und Bomben für seine Weigerung, UN
(US)-Inspektoren ins Land zu lassen
bestraft.
Ich weiß nicht, worauf Du Dich beziehst, aber die Meldung, die ich gehört habe, betraf den Beschuß von Raketenabwehrstellungen des Iraks durch US-Flugzeuge, da diese lt. Aussage der USA und England nicht betrieben werden dürfen. Diese Regelung erkennt der Irak nicht an.
Somit handelt es sich formal nicht um eine Bestrafung.
Ich finde, dass, nur weil die USA nach
Ende des Golfkrieges so fahrlässig
gehandelt haben, man nicht Zivilisten bzw.
ein ganzes Volk dafür bestrafen kann. Man
könnte meinen, die US-Regierung projeziere
den Ärger über den eigenen damals
begangenen Fehler auf dieses Land und will
es dafür ausbluten lassen.
Welche Fehler?
Ich meine, man
hätte 91 Saddam absetzen sollen. Da dies
aber nicht gemacht wurde, sollte man jetzt
wenigstens den eigenen Fehler eingestehen
und dem Irak wieder Öl-Exporte gestatten.
Hussein wurde damals meines Erachtens nicht abgesetzt, da man dann ein größeres Chaos hinterlassen hätte als real geschehen (besser eine schlechter Führer als gar keiner). Darüber hinaus hatte man die Hoffnung, daß sich das „Problem“ Hussein durch eine interne „Revolution“ im Irak selbst regulieren würde.
Das Problem der Öl-Exporte besteht wohl darin, daß die dadurch eingenommenen Gelder eher zur Aufrüstung der militärischen Kraft als zur Erhöhung des Lebensstandards der Zivilbevölkerung benutzt werden Ob dies so sein wird, soll ein klügerer als ich beantworten.
Alex
Tach
Ich weiß nicht, worauf Du Dich beziehst,
aber die Meldung, die ich gehört habe,
betraf den Beschuß von
Raketenabwehrstellungen des Iraks durch
US-Flugzeuge, da diese lt. Aussage der USA
und England nicht betrieben werden dürfen.
unter anderem wird seit ca. einm Jahr etwa täglich eine Raketenabwehrstellung beschossen. Dazu ab und zu mal ein paar raketen auf raffinerien und gerne auch mal ein bisschen kollateralschaden.
Diese Regelung erkennt der Irak nicht an.
Somit handelt es sich formal nicht um eine
Bestrafung.
Welche Fehler?
- dass man US-firmen erlaubte, giftgasfabriken und atomanlagen dort zu installieren, da man glaubte, saddam wäre ein bollwerk gegen die islamische republik iran das war vor, in, und nach dem 1. golfkrieg, in welchem das giftgas (senfgas wars glaub ich) auch gleich an kurden und iranern getestet wurde.
- s.u.
Ich meine, man
hätte 91 Saddam absetzen sollen. Da dies
aber nicht gemacht wurde, sollte man
jetzt
wenigstens den eigenen Fehler eingestehen
und dem Irak wieder Öl-Exporte gestatten.
Hussein wurde damals meines Erachtens
nicht abgesetzt, da man dann ein größeres
Chaos hinterlassen hätte als real
geschehen (besser eine schlechter Führer
als gar keiner). Darüber hinaus hatte man
die Hoffnung, daß sich das „Problem“
Hussein durch eine interne „Revolution“ im
Irak selbst regulieren würde.
ich glaube eher, es war feigheit. die wollten nicht, dass die westliche öffentlichkeit irgendwelche allierten verluste zu sehen bekommen würde. und das war ein risiko, da es in bagdad wohl zu strassenkämpfen gekommen wäre.
Das Problem der Öl-Exporte besteht wohl
darin, daß die dadurch eingenommenen
Gelder eher zur Aufrüstung der
militärischen Kraft als zur Erhöhung des
Lebensstandards der Zivilbevölkerung
benutzt werden Ob dies so sein wird, soll
ein klügerer als ich beantworten.
der bin ich sicher nicht. man könnte aber mit sicherhiet auch mit saddam „maniac man“ hussein einen kompromiss finden.
Mojen
Ich weiß nicht, worauf Du Dich beziehst,
aber die Meldung, die ich gehört habe,
betraf den Beschuß von
Raketenabwehrstellungen des Iraks durch
US-Flugzeuge, da diese lt. Aussage der
USA
und England nicht betrieben werden
dürfen.unter anderem wird seit ca. einm Jahr etwa
täglich eine Raketenabwehrstellung
beschossen. Dazu ab und zu mal ein paar
raketen auf raffinerien und gerne auch mal
ein bisschen kollateralschaden.
Zugegeben, tue ich mit der Prävention als Begründung an manchen Angriffen schwer.
Diese Regelung erkennt der Irak nicht an.
Somit handelt es sich formal nicht um
eine
Bestrafung.Welche Fehler?
- dass man US-firmen erlaubte,
giftgasfabriken und atomanlagen dort zu
installieren, da man glaubte, saddam wäre
ein bollwerk gegen die islamische republik
iran das war vor, in, und nach dem 1.
golfkrieg, in welchem das giftgas (senfgas
wars glaub ich) auch gleich an kurden und
iranern getestet wurde.
Vor dem Golfkrieg ist klar, aber während und nach dem Krieg ist nicht plausibel. Oder meinst Du Iran-Irak. Dann geb ich Dir recht (die amerikanische Politik ist da sowiso sehr zweifelhaft: Iran-Contra-Affäre z. B.)
- s.u.
Ich meine, man
hätte 91 Saddam absetzen sollen. Da dies
aber nicht gemacht wurde, sollte man
jetzt
wenigstens den eigenen Fehler eingestehen
und dem Irak wieder Öl-Exporte gestatten.Hussein wurde damals meines Erachtens
nicht abgesetzt, da man dann ein größeres
Chaos hinterlassen hätte als real
geschehen (besser eine schlechter Führer
als gar keiner). Darüber hinaus hatte man
die Hoffnung, daß sich das „Problem“
Hussein durch eine interne „Revolution“
im
Irak selbst regulieren würde.ich glaube eher, es war feigheit. die
wollten nicht, dass die westliche
öffentlichkeit irgendwelche allierten
verluste zu sehen bekommen würde. und das
war ein risiko, da es in bagdad wohl zu
strassenkämpfen gekommen wäre.
Feigheit ist eins der wenigen Punkte, die ich den Alliierten nicht vorwerfen möchte.
Andererseits stimmt es schon, daß man einen Staat nicht ausschließlich mit der Luftwaffe besiegen kann. Allerdings hat es vorher (meines Wissens)auch Opfer auf Seiten der Alliierten gegeben, wenn auch nur in kleiner Anzahl.
Das Problem der Öl-Exporte besteht wohl
darin, daß die dadurch eingenommenen
Gelder eher zur Aufrüstung der
militärischen Kraft als zur Erhöhung des
Lebensstandards der Zivilbevölkerung
benutzt werden Ob dies so sein wird, soll
ein klügerer als ich beantworten.der bin ich sicher nicht. man könnte aber
mit sicherhiet auch mit saddam „maniac
man“ hussein einen kompromiss finden.
Hab ich ganz große Zweifel. Wer eine Invasion eingeht, die den Widerstand der westliche Welt nach sich zieht (gerade auch aus wirtschaftlichen Gründen), hat entweder eine saumäßige Beurteilung der Lage oder ist so größenwahnsinnig, daß er glaubt, seine Gegner besiegen zu können. In beiden Fällen halte ich einen Kompromiß für mehr oder weniger ausgeschlossen. Und alle bisherigen Kompromisse haben eigentlich gezeigt, daß Hussein diese als Sieg und Ermutigung wertet, seine Forderungen zu erhöhen. Wehret den Anfängen.
Alex
Hi
Vor dem Golfkrieg ist klar, aber während
und nach dem Krieg ist nicht plausibel.
Oder meinst Du Iran-Irak. Dann geb ich Dir
recht (die amerikanische Politik ist da
sowiso sehr zweifelhaft:
Iran-Contra-Affäre z. B.)
natürlich meine ich den krieg iran-irak. eben der 1.golfkrieg.
Feigheit ist eins der wenigen Punkte, die
ich den Alliierten nicht vorwerfen
möchte.
warum? na gut, nenen wir es vorsicht.
Andererseits stimmt es schon, daß man
einen Staat nicht ausschließlich mit der
Luftwaffe besiegen kann. Allerdings hat es
vorher (meines Wissens)auch Opfer auf
Seiten der Alliierten gegeben, wenn auch
nur in kleiner Anzahl.
ich glaube, es waren 120 oder so, davon 40% durch freundfeuer umgekommen. genaue zahlen hab ich nicht.
Hab ich ganz große Zweifel. Wer eine
Invasion eingeht, die den Widerstand der
westliche Welt nach sich zieht (gerade
auch aus wirtschaftlichen Gründen), hat
entweder eine saumäßige Beurteilung der
Lage oder ist so größenwahnsinnig, daß er
glaubt, seine Gegner besiegen zu können.
oder beides.
In beiden Fällen halte ich einen Kompromiß
für mehr oder weniger ausgeschlossen. Und
alle bisherigen Kompromisse haben
eigentlich gezeigt, daß Hussein diese als
Sieg und Ermutigung wertet, seine
Forderungen zu erhöhen. Wehret den
Anfängen.
gut, du magst recht haben. trotzem bleibt di e keimzelle des ganzen dilemmas, dass usa und die verbndeten damals scheisse gebaut haben, oder?
ciao
Alex
Moin,
gut, du magst recht haben.
Schön zu hören
trotzem bleibt
di e keimzelle des ganzen dilemmas, dass
usa und die verbndeten damals scheisse
gebaut haben, oder?
Frage ist, ob das das Kernproblem trifft, denn wenn Du recht hast, dann ist das Verhalten der USA eigentlich nur eine Möglichkeit, ihre eigenen Fehler zu korrigieren (neudeutsch nachbessern, aber das gehört wohl in die Innenpolitik).
Alex
P.S. Bin tieftraurig, daß ich die Runde in den nächsten Tagen nicht fortsetzten kann, aber da gibt es noch so’ne blöde Messe bis zum 05.09. die anscheinend ohne mich nicht stattfinden kann.
Werde mcih dann aber gern wieder einklinken.
ciao
Alex