Immer Sturm bei Temperatursturz?

Hallo,
wäre es richtig, zu behaupten, dass ein Temperatursturz immer mit starkem Wind bzw. Sturm verbunden ist? Oder wäre es denkbar, dass die Temperatur in kurzer Zeit um 10 bis 15 Grad fällt (Hochgebirge…), ohne dass sich die Windverhältnisse nennenswert ändern? Hereinbrechende Dunkelheit mal ausgenommen…
Vielen Dank.
Gruß, Michael

Hallo,

wäre es richtig, zu behaupten, dass ein Temperatursturz immer
mit starkem Wind bzw. Sturm verbunden ist? Oder wäre es
denkbar, dass die Temperatur in kurzer Zeit um 10 bis 15 Grad
fällt (Hochgebirge…), ohne dass sich die Windverhältnisse
nennenswert ändern? Hereinbrechende Dunkelheit mal
ausgenommen…

enteder kühlt sich die vorhandene Luft ab oder es rückt kalte Luft an. Ersteres passiert nur, wenn die Sonneneinstrahlung nachläßt und die vorhandene Wärme nach oben (ins All) abgestrahlt wird. Das passiert typischerweise, wenn es dunkel wird. Da Du den Fall ausgeschlossen hast, direkt zum zweiten.

Je schneller die Temperatur durch anströmende Kaltluft fällt, desto kälter ist sie entweder oder desto schneller störmt sie heran. Da sich langsam strömende Luft erwärmt, fällt der Temperatursturz nicht so stark aus. Mit anderen Worten: für einen richtigen Temperatursturz braucht es schnelle, kalte Luft. Schnell=viel Wind.

Letztlich hängt die Antwort auf Deine Frage davon ab, was Du unter einem Temperatursturz verstehst. 15 Grad innerhalb von wenigen Stunden ist wahrscheinlich wirklich nur mit einem Sturm zu erreichen.

Gruß
Christian

Letztlich hängt die Antwort auf Deine Frage davon ab, was Du
unter einem Temperatursturz verstehst. 15 Grad innerhalb von
wenigen Stunden ist wahrscheinlich wirklich nur mit einem
Sturm zu erreichen.

Gruß
Christian

Das Szenario (in einem Film, den ich (synchron) übersetze) ist so, dass zwei Bergsteiger in eine lebensbedrohliche Situation geraten würden, wenn man sie nicht schnell genug vom Berg holt. Es droht eine Wetterfront und man hat 6 Stunden Zeit. Das Dumme ist, dass es keine Sturmbilder in dem Film gibt. Jetzt hat man mir von Redaktionsseite den Vorschlag gemacht, statt des Sturms einen Temperatursturz (textlich) einzubauen. Nur bin ich eben der Meinung, dass das dieses Problem nicht löst, weil das eine das andere voraussetzt. Und das scheint ja wohl so zu sein…
Vielen Dank, Michael

Das Szenario (in einem Film, den ich (synchron) übersetze) ist
so, dass zwei Bergsteiger in eine lebensbedrohliche Situation
geraten würden, wenn man sie nicht schnell genug vom Berg
holt. Es droht eine Wetterfront und man hat 6 Stunden Zeit.
Das Dumme ist, dass es keine Sturmbilder in dem Film gibt.
Jetzt hat man mir von Redaktionsseite den Vorschlag gemacht,
statt des Sturms einen Temperatursturz (textlich) einzubauen.
Nur bin ich eben der Meinung, dass das dieses Problem nicht
löst, weil das eine das andere voraussetzt. Und das scheint ja
wohl so zu sein…
Vielen Dank, Michael

Hallo Michael,

am Berg ist vieles anders. Ich war am Kilimandscharo, also bis 5900 m hoch, da liegt bereits der grösste Teil der Atmosphäre unter einem und die Sonneneinstrahlung ist, besonders dort, extrem. Das hat zur Folge, dass es im Schatten eines Felsens weit unter Null sein kann und ein paar Meter weiter in der Sonne ca. 80 Grad plus. Ausserdem kann sich die Temperatur in einigen Minuten um 20 Grad oder mehr ändern, ohne dass Wind weht - ist mir beim Waschen morgens passiert, blauer Himmel und Sonne weit und breit und lecker warm, und plötzlich war ich in einer Wolke und es war empfindlich kalt. Die ist nicht irgendwo her gekommen, die hat sich um mich herum gebildet.

Solche Wetterstürze sind ja das, was Bergsteiger am meisten fürchten müssen. Ein lebensgefährlicher Sturm kann dabei sein, muss aber nicht. Aber beim Film ist ja wiederum alles anders, schliesslich wurde das Beamen ja auch erfunden, um bei Startrek die Kosten für ein Shuttle zu sparen. Also nimm das alles nicht so ernst. Ich habe mal einen Film gesehen, in dem ein einziger Blitz während des ganzen Films quer über die ganzen USA zuckte und dann gegen Filmende endlich in einer Schule oder so einschlug…

Gruss Reinhard

Hallo,

„immer“ kann man nicht sagen. Selbst bei einer stark gewittrigen Kaltfront mit starken Winden fällt die Temp. i.d.R. um kaum mehr als 5°. Häufig gehen Kaltfronten mit deutlichem Temp.abfall aber ziemlich harmlos durch.
Gerade vor 3 Wochen habe ich etwas Seltsames gehabt: Ich habe einen kleinen Microprozessor, der stündlich die Aussentemp. erfasst (für meine Heizungssteuerung). Zwischen zwei Messungen (an zwei verschiedenen Stellen des Hauses, Nord- und Südseite gleichzeitig), also innerhalb von einer Stunde, fiel die Temp. kurz vor Mitternacht von +8° auf 0°, das ist viel - und auch durch plötzliches Aufklaren und danach sehr klarer Luft nicht zu erklären. Nennenswerter Wind war dabei nicht.
Ich sage immer: Die Atmosphäre ist für allerhand gut.

Gruss
Laika