Immer wieder eitrige Entzündung im Oberkiefer

Hallo,
bei mir wurden vor 23 Jahren zwei Schneidezähne im Oberkiefer Wurzelbehandelt da dort ein Zyste war. Beide Wurzeln gekappt und mit Titanstifen versehen, Kronen rüber und gut. Nun habe ich das Problem seit ca 4 Jahren das dort immer wieder eine Fistel sich öffnet. Ich dachte wenn sie weg ist ist gut, aber sie kam immer wieder. Nun wurde im Januar 2011 der Kiefer geöffnet, Entzündung entfernt, Knochenersatzmaterial eingesetz fertig. Pustekuchen dauerte 2 Monaten und es war wieder da. Die selbe Prozedur im November nocheinmal, da ich scheinbar das Material nicht annahm. Nun wurden mir im April diese Zähne gezogen da die Entzündung wieder da war.
Da ich leider immer wieder Gelenkentzündungen bekommen, immer müde und kaputt bin hat der Rheumatologe mich mit Medies versehen. Nun hoffe ich natürlich das es kein Rheuma ist, sondern von der Entzündung im Kiefer kommt die da nun seit Jahren wütet. Kann das sein? Was kann ich tun zur Unterstützung, habe auch kein Antibiotika bekommen oder so. Wie lange dauert es bis die Entzündung auch aus dem Blut weg ist

Hallo,

wenn inzwischen die Zähne gezogen wurden, wäre es auch wichtig gewesen,
die Entzündung chirurgisch im Kieferknochen gut auszuräumen und lokal Salbenstreifen mit Antibiotika (Tetracyclin) einzulegen.
Restostitien im Kiefer können durchaus rheumatische Beschwerden und viele andere Beschwerden verursachen.
Nicht jeder Kieferchirurg ist auch erfahren genug und in der Lage
ein Kieferherdgeschehen in einem OPT oder DVT zu erkennen.

VG
Rusa

Hallo,

Wenn die Ursache der Entzündung - der Zahn - komplett entfernt ist, wird auch die Entzündung im Kiefer ausheilen. Aushahmen sind Menschen, bei denen die Knochenheilung durch eine Bestrahlung oder Medikamente nicht mehr richtig funktioniert. Dies lässt sich von hausärztlicher / zahnärztlicher Seite abklären.
Im übrigen kannst Du Deinen Rheumatologen fragen, ob die rheumatischen Beschwerden von chronischen Entzündungen verursacht sein könnten.

Zum Thema „Restostitis“:
Das ist eines der Hobbies von „naturheilkundlich“ tätigen Zahnärzten und geistert schon länger durch die Fachwelt. Es ist aber nicht belegt, dass es das Phänomen „Restostitis“ überhaupt gibt. Die Therapie derselben: großzügige Kieferausfräsungen können zu größeren Schäden am Kiefer führen.
Wenn man etwas sucht findet man übrigens zahlreiche Prozesse, die dann später gegen die Ärzte geführt (und gewonnen) wurden, weil
a) die auf die Osititis zurückgeführten Beschwerden nicht besser geworden sind und
b) die Methode von wissenschaftlicher Seite nicht anerkannt ist

Also Finger weg davon !

Viele Grüße Christian

Hi

Wenn die Ursache der Entzündung - der Zahn - komplett entfernt
ist, wird auch die Entzündung im Kiefer ausheilen.

nicht immer ist ein zahn der Verursachr…

mein ZA dachte wie du schreibst. Als drei Zähne entfernt waren kam ihm dann mal der Gedanke anders herum zu denken … und per CMR (das ich selber veranlassen musste, er kam nicht auf die Idee) fand sich dann die Zyste, die sich bereits Nussgroß domartig in Richtung Nebenhöhle ausgedehnt, und die er DANN auch auf seinen Röntgenbildern sah, vorher aber nie beachtet hatte.

Hallo

nicht immer ist ein zahn der Verursachr…

Da hast Du recht, es gibt im Kiefer einige Arten von Zysten, die nicht von Zähnen verursacht werden - allerdings recht selten. Der Fall, wie ihn der UP geschildert hat, legt jedoch nahe, dass die Entzündungen im Kiefer schon ihre Ursache in den wurzelkanalbehandelten Zähnen hatten.

Viele Grüße Christian

Hi
doch… letztendlich wurde die Zyste durch die Extraktion des 5ers (etwa 3 Jahre zuvor) bei der eine Verbindung zur Nebenhöhle entstand verursacht. Die Zyste dann überschwämmte die Zähne mit Eiter. Bei jedem gezogenen Zahn wurde mir gesagt dass es mir danach sehr viel besser gehen würde. Bis dann keiner mehr da war… dann musste die Kieferchirurgie dran.

Servus PITA,

Zysten werden nicht durch Extraktionen verursacht. Zystenwachstum kann aber durch chronische Entzündungen angestoßen werden. Stichwort: „Malassez-Epithelreste“
Ein Zahn, der wegen einer eitrigen Entzündung extrahiert werden muss, kann unter Umständen lange in einer chronisch entzündeten Umgebung gestanden haben.

Der Mechansimus sieht dann so aus:

Kariesbakterien dringen in das Zahninnere ein und lösen (weil sie zu wenige- , oder nicht virulent genug sind) keine akute Entzündung aus, sondern eine chronische.
Der Zahnhalteapparat (das am nächsten benachbarte Gewebe) beteiligt sich, angeregt durch Entzündungsmediatoren, an dieser Entzündung. Die Epithelreste, die als ‚Müll‘ der Zahnentwicklung liegengeblieben sind, induzieren das Zystenwachstum. Siehe auch:

http://books.google.de/books?id=zCWigQIBd7MC&pg=PA29…

Also: nicht die Extraktion hat die Zyste verursacht, sondern das, was eine Extraktion notwendig machen kann, kann, zusammen mit anderen Faktoren, auch zu einer Zyste führen: eine chronische, bakteriell ausgelöste Entzündung.

Gruß

Kai Müller

Hallo

Wir können jetzt schlecht nachvollziehen, was bei Dir vor Jahren genau passiert ist, aber ergänzend zu dem was Kai schon gesagt hat:

Zysten zeichnen sich - im Gegensatz zu anderen krankhaften Prozeessen - dadurch aus, dass sie immer nur verdrängend wachsen und dabei nichts „kaputt“ machen. Deshalb erlebt man es öfters, dass inmitten ausgedehnter Zysten noch lebende Zähne stehen, weil die Zyste die Blutgefäße und den Nerven, die zum Zahn führen nur verdrängen und nicht beschädigen.

Viele Grüße Christian

interessant dass du ne andre Diagnose stellst als die die das ganze bereinigen mussten und die Abläufe so erklärten. Immerhin die Kieferchirurgie einer Uniklinik.
Richtig ist dass die gezogen Zähne nach dem 5er unnötig gezogen wurden, und stattdessen besser das Gebilde drüber entdeckt worden wär :smile:
ist aber nun mal nicht.