Immer wieder sehen

Hallo:
Das Forum habe ich in der Werbung im TV gesehen.
Hoffentlich ist die Frage hier richtig.
Eine Frage an die Experten hier:
Was passiert mit Opfer von Gewalt, sagen wir mal in diesem Fall Opfer sexueller Gewalt, die ihre Peiniger und Täter immer wieder sehen müssen?
Wenn diese Opfer immer wieder zu den Tätern hingehen müssen und sie sehen müssen, was passiert mit den Opfern?

Viele Grüsse
Egebert

Hallo,
So pauschal kann man das nicht beantworten, ich vermute, dass da jeder anders drauf reagiert.

Ich denke im Allgemeinen wird es auf jeden Fall belastend für das Opfer sein, evtl. führt es auch zum Stockholm-Syndrom bzw. zurIdentifikation mit dem Täter. Ich vermute, dass die beiden Sachen eher selten sind, kann dir aber keine Zahlen nennen.

LG,
batz

Huhu,

Hallo,
So pauschal kann man das nicht beantworten, ich vermute, dass
da jeder anders drauf reagiert.

Richtig, vieles ist denkbar, denn es kommt ja auf die Person und die Umstände an, in denen die Person auf den „Täter“ trifft.

Ich denke im Allgemeinen wird es auf jeden Fall belastend für
das Opfer sein, evtl. führt es auch zum Stockholm-Syndrom bzw.
zurIdentifikation mit dem Täter. Ich vermute, dass die
beiden Sachen eher selten sind, kann dir aber keine Zahlen
nennen.

Möglich, aber generell führt das - denke ich - eher zu einer Retraumatisierung. Im schlimmsten Falle kann es ja in einem solchen Falle zu erneuter (sexualisierter) Gewalt bzw. anderen traumatisierenden Handlungen oder Erlebnissen kommen:
Beispielhaft wären hier das sequentielle Trauma zu nennen, dass Kinder erleben, wenn sie durch nahe Bezugspersonen missbraucht werden. Die Folge ist dann häufig ein Komplextrauma.

Beste Grüße
TAndrija

LG,
batz

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Hallo TAndrija:
Danke für Antwort.
Die Situation, in der sich das Opfer befindet, ist die Abhängigkeit in wichtiger Sache der Zukunft des Opfers.
Dann ist es so, dass das Opfer körperlich durch körperliche Unterentwicklung ohnehin geschwächt ist und dass das Treffen mit dem Täter als sehr massiv empfunden wird, und zwar so massiv, als ob man mit Baseballschläger geschlagen wird und das immer wieder (immer wieder Treffen des Täters), so dass das Opfer ein Schlag nach dem nächsten Schlag bekommt.
Wenn das Opfer den Täter trifft, dann

  • rast das Herz sehr schnell und schlägt anders,
  • die Atmen wird anders,
  • die Beine und Hände werden schwer,
  • im Kopf fühlt das Opfer sich so, als ob es bei jedem Wiedersehen ein Keil in den Schädel bekommen hat und dort im Schädel steckt,
  • das Opfer bringt nur die Wörter Ja und Nein heraus.
  • wenn das Opfer den Täter allein sieht, fühlt es sich so, als ob man mit heißem Metallstab seine Augen herausschneidet.
    Gruß

Hallo,
Ich finde, diese Schilderung klingt danach, dass sich das Opfer (du?) professionelle Hilfe suchen sollte.
LG,
batz

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Danke für Antwort.
Die andere erste Antwort: Stockholm-Syndrom bzw. zur Identifikation mit dem Täter … mehr auf http://w-w-w.ms/a4cdpd :
Das wäre bei einer Geiselnahme öfter der Fall.
Wir lassen auch andere Expterten gern lesen und hoffentlich sagen sie Etwas dazu.
Gruß
Guten Tag,

Hallo,

die doch sehr drastische und bildhafte Beschreibung der Gefühle des Opfers lassen ahnen, dass dieses die Situation als äußerst belastend empfindet. Umso weniger wäre zu verstehen, wenn das Opfer sich aus dieser Situation nicht lösen würde.

Dauerhaft lässt sich eine solche Situation sicher nicht aushalten, ohne ernsthaften Schaden zu hinterlassen. Es wäre also dringend dafür Sorge zu tragen, die Situation zu beenden und dem Opfer umgehend psychotherapeutische Hilfe zukommen zu lassen.

Möglicherweise ist dieser jedoch auch bereits in der Hinsicht entstanden, dass das Opfer sich ohne den Täter nicht überlebensfähig fühlt und deshalb lieber in der belastenden Situation verweilt, als eine Veränderung zu wagen. Zerstörtes Selbstwertgefühl könnte hierfür als Ursache angenommen werden, aber auch die Angst, sich in eine ungewisse Zukunft zu begeben.

Auch wenn die Qual groß ist, ist sie zumindest vertraut - und das schafft einen berechenbaren und sicheren Rahmen. Zu wissen, welches Leid einen erwartet, scheint manchmal einfacher auszuhalten, als sich in die Ungewissheit zu wagen.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Jule:
Vielen Dank für die Antwort.
Nach den Ereignissen ist bei dem/dem Mandanten/in aufgrund der Angst wegen Zukunft, augrund von immer wieder sehen Müssen des Täters und aufgrund dessen, dass dieses immer wieder sehen Müssen des Täters in einen unterentwickelten Körper einschlagen (die Einschläge beschreibt der/die Mandant / in als Schläge auf den Schädel, und zwar immer wieder und von diesen Schlägen ist der /die Betroffene/er in eine Art Trancezustand gefallen, der als eine Art Grab oder Koma beschrieben wird, in dem der / die Betroffene/er gefallen ist).
Der Kontakt nach außen ist vollständig verloren gegangen. Der Mandant kann Niemandem vertrauen und kann sich nicht mehr fallen lassen, weil das Vertrauen missbraucht wurde.
Aus diesem Grund ist der Mandant seit den Ereignissen nicht mehr beim Zahnarzt gewesen, so dass die Zähne und Zahnfleisch kaputt sind.
Aufgrund dessen hat unser Mandant seine Jobs verloren und zwar immer wieder verloren und seine Wohnungen wurden gekündigt, so dass es sogar vor Obdachlosigkeit stand (den Brief der Obdachlosenzentrale haben wir).
Die Einschläge durch das immer wieder sehen Müssen (Täter Opfer) beschreibt das Opfer ungefähr so, als ob Jemand einen kleinen Hund umbringen will und wirft auf den Hund ein Gewicht von 1000 Tonnen. Der Hund wird zermatscht. Obwohl es ausreichend wäre, wenn hier ein Gewicht von 20 Kg oder sagen wir 50 Kg verwendet worden wäre, auch dann wäre der Hund sicher tot.
Das immer wieder Treffen mit Täter wird deswegen als 1000 Tonnen Gewicht beschrieben, weil der Körper durch eine Unterentwicklung bereits geschwächt ist.
Viele Grüsse

Wir hatten einen ähnlich gelagerten Fall in der Familie (mein Sohn - sein Peiniger) und ich habe gelernt das es NIE eine Alternative zu einer Anzeige gibt und das es IMMER einen Weg gibt den Peiniger aus seinem (dem Betroffenen) Leben zu streichen auch wenn es zunächst noch so aussichtslos erscheint.
Außerdem habe ich lernen müssen das eine Aktion IMMER eine Reaktion nach sich zieht und nicht nur die Tat sondern auch das ständige wiedersehen eine langfristige Reaktion nach sich ziehen wird die das Leben des Betroffenen entscheidend beeinflussen wird und nicht zum positiven.

in diesem geschilderten Fall fürchte ich das der Wunsch nach einer innere Flucht aus der Situation übermächtig werden könnte/würde, was bedeutet das Teile des Gehirns, welche für das Überleben des Körpers verantwortlich zeichnen, bestimmte Eindrücke nicht mehr an das Großhirn durch lassen und somit psychische Erkrankungen begünstigt werden (Schizophrenie, paranoides verhalten, Panik Attacken, Depressionen, totaler Rückzug von allem und jedem bis auf das nötigste (vergleichbar mit Burn out) u.a.

Das ist jetzt sehr schwarz gemahlt, es sind aber durchaus mögliche Szenarien die so oder so eine langjährige Therapie nach sich ziehen deren glücklicher Ausgang nicht immer gegeben ist.

Mein Rat: Hole Hilfe durch eine Außenstehende Person (Arzt, Pfleger, Therapeut oder eine Telefonseelsorge, es kann und muß keiner sein der involviert ist, Fremde haben oft so viel Abstand das ihnen eine Lösung leichter einfällt.
Fakt ist:die betroffene Person MUSS den Kontakt zum Peiniger einstellen / abbrechen / unterbinden.

Viel Glück, KonnyR

Hallo :
Dankeschön für die Schilderung .