Immobilienkauf, nachträgliche Preisminderung

Hallo,

ich habe mir ein RMH gekauft welches von außen einen recht gepfegten und solieden Eindruck macht.
Der Kaufvertrag wurde Ende Se. unterschrieben.

Seit dem 1. Okt. habe ich die Schlüssel und bei genauerem betrachten der Immobilie durch Elektriker und Co.
Stellt sich herraus das es von außen Hui und innen Pfui ist.

Die Elektrik ist teilweise „doit your self“ vom vorvorbesitzer Installiert worden. Nur der hatte von tuten und blasen keine Ahnung. Brandgefahr, totaler Pfusch am Bau sozusagen.

Der Vorvorbesitzer hat auch auf jeder Etage Tragende Wände entfernt um die Räumlichkeiten zu vergrößern.

Die Vorbeitzer von denn ich es gekauft habe, haben im Haus nix gemacht, zudem sind diese Insolvenz.
Die gesamte Kaufsumme zahle ich sozusagen direkt an die Bank.

Der Holzboden im 1.OG federt sehr stark mit was man schon beim normalen Laufen durch denn Raum deutlich merken kann. im EG und 2.OG ist dies nicht der Fall.

Jetzt liegt die Vermutung nahe, das der Rausriss der Wand denn Boden negativ beeinflusst hat bzw. eine Tragebohle defekt ist. Das Haus ist Baujahr 1938.

Das sind alles dinge die mir bei der Besichtigung nicht aufgefallen sind.

Die Originalen Baupläne von 1938 sind so wie es aussieht auch nicht komplett vorhanden.
Es existiert nur ein A3 Blatt mit seiten, front und quaransicht. In dieser Bauzeichnung sind keine Holzbohlen der Decken und Wände verzeichnet. Keine Wanddicke oder Breite, Länge der Immobilie.

Kann ich denn Kaufpreis im Nachhinein noch senken?
Der Markler Agomentiert „Wie gesehen, so gekauft. Sie hätten ja mit einem Elektriker zur Besichtigung kommen können“ Was den Verdacht bzgl. des Fussbodens im 1.OG angeht sagte er nix!

Alles in allen würde es mir nochmal gute 30.000 Euro kosten die ich nicht habe.

Das ist schnell beantwortet:
Gekauft wie besichtigt, unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung.
Das ist der übliche Fehler, den Privatleute begehen.
man will sparen und verzichtet auf einen Fachmann, der das Objekt begutachtet, was selbstverständlich nicht kostenfrei erbracht wird.
Nun haben Sie zwar die Kosten für die externen Helfer gespart, müssen aber die Fehler selbst ausbaden, leider.

Viele Grüsse
Friedrich Pausch

Hallo,

ziemliches Pech: am liebsten würde ich raten, den Makler nicht zu bezahlen, der einem solchen Schrott andreht…
Aber leider sind Sie selber schuld, wenn Sie das Haus vorher nicht ordentlich eingeschätzt oder einschätzen lassen haben.
Von der Bank bei Insolvenz sehen Sie keinen Cent mehr.
Also entweder die 30 Teuro in die Hand nehmen, oder wieder verkaufen. Oder auf Betrug klagen, aber das kostet auch viele tausend Euro und dauert Jahre, Ausgang ungewiss.

Viel Glück!

Hallo,

leider kann ich Dir keine großen Hoffnungen machen. Bin aber kein Jurist - einen solchen solltest Du vielleicht mal befragen.

Meiner Meinung nach ist eine nachträgliche Minderung nur möglich, wenn Mängel im Vorfeld nicht erkannt werden *konnten*. Die von Dir beschriebenen Mängel sind für Häuser dieses Alters aber typisch, um nicht zu sagen „normal“ und wären von jedem Fachmann sofort erkannt worden. Daher hat der Makler absolut Recht.

Aber ich halte Deine Kosten für sehr hoch angesetzt. Vielleicht ist das gar nicht so schlimm: Ein Elektriker kann schon für 5.000 € ein komplettes Haus „vernetzen“, ein Fußboden ist auch günstig zu reparieren. Dass tragende Wände entfernt wurden, kann ich kaum glauben, denn bei einem RMH gibt es doch kaum welche (außer man vergrößert zum Nachbarn). Ggf. kann man den Boden schon mit ein zwei Säulen abstüzen.

Soweit, trotz allem viel Glück!
Gruß
svasta

bei einem so alten Haus muss man doch mit allem rechnen, sich informieren, wann das letzte Mal saniert wurde, auf welchem Stand die Elektrik ist, usw.

Selbst in ein Haus, das renoviert ist, stecken viele noch 30.000,- Euro rein…

unterhalten Sie ich mal mit anderen Hauskäufern und deren Erfahrungen, lieber Herr Norrus, oder wie ihr wirklicher Name ist, Sie anonymer Mensch.

RB

Tut mir leid, aber ich glaube, da kann man nichts machen… bin auf diesem Spezialgebiet aber auch kein Fachmann.
Trotz allem viel Erfolg,

Stefan

Hallo,
ich kann dir keine genaue Auskunft geben, weil natürlich ausschlaggebend der Text des Notarvertrages ist. In der Regel ist es „gekauft wie gesehen“. Daher ist eine gründliche Prüfung vor Kauf so entscheidend.

Da du bereits schreibst, das der Vorverkäufer insolvent ist und du die Summe an die Bank gezahlt hast, sehe ich weitere Schwierigkeiten, wie du an dein Geld kommen willst, selbst wenn du vor Gericht Recht bekommen würdest?
Für ein Gerichtsurteil brauchst du auf jeden Fall ein Gutachten, dass du selbst bezahlen musst und nur dann wieder ersetzt bekommst wenn du vor Gericht Recht erhälst. Da der Verkäufer insolvent ist, solltest du dir ein Gang zum Gericht gründlich überlegen.
Du könntest von einem Rechtsanwalt prüfen lassen ob eine arglistige Täuschung vorliegt.
Viel Glück

Hallo,

Sie haben die Immobilie „Gekauft wie Gesehen“ erworben. Nach Ihren Schilderungen war der Verkäufer auch eine Laie und wusste nicht, was er tat. Warum merken Sie jetzt, dass der Boden federt? Warum haben Sie das nicht vorher gemerkt? Warum haben Sie nicht einfach vor dem Kauf einen Gutachter eingeschaltet? Der hätte sicherlich viele Dinge vorher gemerkt!

Da der Verkäufer insolvent ist, wird bei dem eh nichts zu holen sein. Sie hätten aus meiner Sicht mehr Vorsicht walten lassen müssen. Die Bank wird auf die volle Zahlung des Kaufpreises drängen.

Einen Schadensersatz könnte man nur nach der Zahlung einleiten. Jedoch sehe ich hier wenig Chancen.

Ein Rechtsanwalt muss in dem Falle eh kontaktiert werden. Aber das kostet und kann Jahre dauern!

Versuchen Sie so mit dem Haus glücklich zu werden. Das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen.

MfG

Jens Gause
www.der-Hausinspektor.de

Hallo,

so bitter wie es ist. Gekauft wie gesehen.

Warum nicht vorher mit dem Elektriker das Haus besichtigen?

Christian

Meiner Meinung nach hat der Makler recht: Da hätten Sie vor dem Kauf mit nem Gutachter durch müssen! Jetzt geht nichts mehr zu ändern. Ich würde allerdings bei DER Schilderung nicht an einem Gutachter (300-400,00, auf die es bei 30 TD wohl auch nicht ankommt bzw. der dann die 30TD auch genauer beziffern kann!). Viel Erfolg.

Hier kann ich nicht weiterhelfen.