Implantat.. Kieferknochenaufbau notwendig

Hallo,

ich werde wohl einige Implantate haben müssen. Eventuell ist ein Kieferknochenaufbau bei einigen Stellen notwendig, laut Z-Arzt.

Meine Frage: hat da jemand Pers… Erfahrung mit?
ist das mit dem Knochenaufbau (von wo anders Knochen wegnehmen und dann imm Kieferknochen einbetten) eine leichte problemlose Prozedur, oder aufwendig und schmerzhaft?

Danke für jede Info.

LG Sascha S.

Hallo Sascha,
der Knochenaufbau für ein Implantat wird NICHT so gemacht, dass man an einer anderen Stelle im Körper Knochen entnimmt, um ihn im Kiefer einzusetzen.
Bei der Implantat-OP wird entweder körpereigenes oder ein Knochenersatzmaterial für den Knochenaufbau verwendet. (Mein Zahnarzt hat dafür etwas Knochen vom Kiefer an der Außenseite abgeschabt - man braucht ja keine großen Mengen.) Dieses Material wird an der entsprechenden Stelle im Kiefer angelagert und heilt dort mit dem Implantat ein und verfestigt sich. Das dauert natürlich eine Weile, bis das Implantat belastbar ist und der Zahnaufbau erfolgen kann (3-6 Monate).
Meine Implantat-OP (mit offenem Sinuslift und Knochenaufbau) war wirklich nicht schlimm und ich hatte anschließend auch kaum Schmerzen. Und dabei bin ich kein besonders mutiger Patient.

Nur Mut!
florestino

der Knochenaufbau für ein Implantat wird NICHT so gemacht,
dass man an einer anderen Stelle im Körper Knochen entnimmt,
um ihn im Kiefer einzusetzen.

(Mein Zahnarzt hat dafür etwas Knochen vom Kiefer an der
Außenseite abgeschabt - man braucht ja keine großen Mengen.)
Dieses Material wird an der entsprechenden Stelle im Kiefer
angelagert

Servus florestino,

widersprichst Du Dir da nicht selbst?

Auch die Einheilzeiten, die Du für den Gesamtvorgang angibst, sind sehr optimistisch angenommen, wenn es auch einmal im Individualfall klappen kann. Die Frage ist, wie lange ein auf diese Weise ‚augmentierter‘ Knochen mit dem Implantat an Ort und Stelle bleibt.

Die Methoden des Zugewinns von Knochen für Implantate sind vielfältig und reichen von der Transplantation eigenen Knochenmaterials über biologisches- oder synthetisches Fremdmaterial bis zum ‚bone-spreading‘. Wenn von ‚einigen‘ Implantaten die Rede ist, kann es sich um gößere zahnlose Kieferabschnitte handeln. Dann kommt es auf Erfahrung, operative Sorgfalt, medizinische Grundvoraussetzungen (Nikotinabusus, Diabetes) und die Optimierung der Mundhygiene an. Die Antworten auf eine Anfrage müssen deshalb vage bleiben, weil gute Evidenz bestenfalls bei Eingrenzung der bestimmenden Parameter zu haben ist. Bei der Aufklärung eines Patienten muss der implantatgetragenen Prothetik auf jeden Fall die konventionelle, implantatfreie Lösung gegenübergestellt werden.

Patienten sollten sich nicht scheuen, dem Behandler Fragen nach der individuellen Erfolgsstatistik zu stellen. Klinische Erfahrungen mit enossalen Implantaten gibt es in Deutschland seit Ende der sechziger Jahre, deshalb kann man durchaus Operateure mit 10 Jahren Erfahrung über einige Tausend Implantate finden.

Gruß

Kai Müller

1 Like

Hallo Kai Müller,
der Fragesteller fragte nach Erfahrungen - daher meine Schilderung. Natürlich bin ich als Patient Laie und kann nur meine persönlichen Erfahrungen wiedergeben.
Die Frage hatte ich so verstanden, dass der Fragesteller davon ausgeht, dass Knochenstücke aus einem Knochen an anderer Stelle des Körpers entnommen werden, um in den Kiefer eingesetzt zu werden. Aber vielleicht habe ich das auch nur in die Frage hineingedeutet.

Danke, dass Sie meinen Erfahrungsbericht um die fachlichen Informationen ergänzt haben.

Viele Grüße
florestino

Ich hatte das vor 4 Jahren machen lassen müssen. Lag angespannt auf dem Stuhl in Erwartung des befürchteten Schmerzes, der da kommt - und … dann wars vorbei. Nicht schlimmer als eine ganz normale Zahnbehandlung. Allerdings war ich bei einem wirklichen Implantate-Spezialisten.
Aromyxo

Bei mir wurde ein Stück Knochen aus dem Knochenbereich unterhalb des rechten unteren Weisheitszahns entnommen und mit zwei 0,8mm starken Schrauben (ähnlich denen in einem mechanischen Wecker) im Frontbereich des Oberkiefers angeschraubt und das Zahnfleisch darüber zugenäht. Einheilzeit etwa 3 Monate.
Keine Sorge, das hört sich schlimm an und sieht auf den Röntgenbildern schlimm aus. Weh gemacht, hat es überhaupt nicht!
Störend war einzig die Lücke im Frontzahnbereich oder alternativ die eklige „Spinne“ - so nennt man das provisorische Teil mit dem nicht zum Beißen geeigneten Lückenfüll-Zahn. Der ist wichtig, weil sonst die Zähne links und rechts die Lücke im Laufe der 3 Monate „zuschieben“. Eklig war auch der Faden, mit dem die Knochen-Entnahme-Stelle zugenäht wurde. Hab ständig mit der Zunge dran rumgespielt. Wurde aber nach (ich weiß es nicht mehr genau) etwas einer Woche gezogen.
Nochmal: Keine Schmerzen! Ich würde es jederzeit wieder machen lassen.
Aromyxo