Implantate

Hallo Leute,

kann mir jemand sagen, wie lange die Behandlung dauert, wenn man zwei Stifte für Implantate eingesetzt bekommt?

Hintergrund der Frage ist folgender:

Vor einigen Monaten bekam mein Mann zwei „Stifte“ engesetzt. Die Behandlung bei einem „Implantologen“ dauerte zwei Stunden.

Nachdem bei mir nur dieselbe Behandlung (ebenfalls 2 „Stifte“) ansteht, ich aber bei einem anderen Arzt, einem Oralchirurgen, bin, und ich Bedenken hatte, dass ich es aushalte, 2 Stunden den Mund offen zu halten, meinte dieser, bei ihm würde die Behandlung 5 Minuten (!) dauern. Es sei eben ein Unterschied, ob man zu einem Implantologen gehe, der seine Fachkenntnis in einem „Wochenendkurs“ erworben habe oder zu einem Fachmann.

Ich bin nun verunsichert.

Kann mir jemand dazu was sagen?

Danke
S

hallo susanne!

ich bin zwar kein fachmann, habe aber selbst ein implantat (in einem implantatzentrum) eingesetzt bekommen.
und bei mir war das auch eine sache von ca. 2 stunden und nicht von 5 minuten. kommt aber vielleicht auch immer auf die grundgegebenheiten an. bei mir musste z. b. noch knochenaufbau mitgemacht und genagelt werden, es war im frontzanhbereich.
denke da spielen jede menge faktoren eine rolle.
die 5 minuten waren mit sicherheit ein wenig stark untertrieben, denn alleine die spritze muss ja erst mal wirken. ;o)

viele grüße und viel erfolg,
tanja

… schnipp …

Nachdem bei mir nur dieselbe Behandlung (ebenfalls 2 „Stifte“)
ansteht, ich aber bei einem anderen Arzt, einem Oralchirurgen,

Servus Susanne,
gibst Du das, was Du über Deine Behandlung weißt, nur verkürzt wieder, oder ist das alles, was Dir der Chirurg gesagt hat? (2 Stifte) Für mich hört es sich an, als ob der Dir schon noch etwas Aufklärung schuldig wäre.

bin, und ich Bedenken hatte, dass ich es aushalte, 2 Stunden
den Mund offen zu halten, meinte dieser, bei ihm würde die
Behandlung 5 Minuten (!) dauern. Es sei eben ein Unterschied,
ob man zu einem Implantologen gehe, der seine Fachkenntnis in
einem „Wochenendkurs“ erworben habe oder zu einem Fachmann.

Also: es ist schon mal ein Unterschied, ob die Dinger nebeneinander in den Knochen gebracht werden, oder ob ein ‚Stift‘ in den Unterkiefer-, und der andere in den Oberkiefer soll.

Dann: man kann Implantate einfach durch die Schleimhaut im dem Knochen „dübeln“. Dann muss man die Schleimhaut nicht öffnen und wegklappen und später wieder vernähen. Diese Vorgehensweise geht ziemlich rasch, sodaß man - etwas großsprecherisch - von ‚5 Minuten‘ sprechen kann, auch wenn es dann dreissig werden sollten.

Ich kenne einen Zahnarzt (nein, keinen Oralchirurgen), bei dem bisher ungefähr 500 Kollegen die verschiedensten Kurse belegt haben. Er implantiert seit 30 Jahren und dürfte jetzt bei ca. 20 000 Implantaten angekommen sein. Bei dem gibt es diese ‚Ratz-Fatz‘-Implantate nicht mehr. Er hat sie probiert und sie befriedigen ihn nicht. Ein Freund von mir hat andererseits rund 200 von den schnellen gemacht und ist glücklich.

Will sagen: Du müßtest wenigstens soweit aufgeklärt worden sein, daß Dir klar ist, warum es bei Dir so viel schneller gehen soll, als bei Deinem Mann. Es gibt übrigens eine kommerzielle Software, mit der Implantologen ihre Statistiken führen können. Das heißt, jeder, der heute Zahnimplantate im 5 -Minuten -Takt macht, müßte im Auklärungsgespräch auch Auskunft über seine persönliche Erfolgsstatistik geben können.

Also - ich würde meine Fragen, plus die, die sich aus den Antworten ergeben, erst noch einmal bei dem Chirurgen stellen. Nachdem die Behandlung selbst ja nur 5 Minuten dauern soll, hat er ja für’s Geld bestimmt noch Zeit, seine Fähigkeiten aus dem Wochendkurs für Kommunikationstraining bei Dir anzuwenden. :wink:

Kai

BTW: Zwei Stunden Aufenthalt in der Praxis, also von ‚Guten Tag‘ bis ‚Auf Wiederscheen‘ :wink: bei zwei Implantaten, ist aber trotzdem eher lang. Da wurde sicher einiges geröntgt, (was ja auch OK ist, und was Dir Dein Oralchirurg halt nicht gesagt hat), vielleicht ein Provisorium gemacht. In einer reinen Behandlungszeit von 2 Stunden habe ich schon 9 Implantate in einem Kiefer landen sehen.

Hallo Kai,

gibst Du das, was Du über Deine Behandlung weißt, nur verkürzt
wieder, oder ist das alles, was Dir der Chirurg gesagt hat?

das ist nur meine laienhafte Ausdrucksweise. Der Chirurg hat schon genügend erklärt.

Also: es ist schon mal ein Unterschied, ob die Dinger
nebeneinander in den Knochen gebracht werden, oder ob ein
‚Stift‘ in den Unterkiefer-, und der andere in den Oberkiefer
soll.

1 x Oberkiefer links, 1 x Unterkiefer rechts, jeweils der zweitletzte Zahn

Es gibt übrigens eine
kommerzielle Software, mit der Implantologen ihre Statistiken
führen können.

Er sagt, seine Erfolgsquote läge bei 95 - 97 %.

BTW: Zwei Stunden Aufenthalt in der Praxis, also von ‚Guten
Tag‘ bis ‚Auf Wiederscheen‘ :wink: bei zwei Implantaten, ist
aber trotzdem eher lang. Da wurde sicher einiges geröntgt,

Geröntgt wurde bei mir schon, die Zeit fällt also weg.
Mittlerweile habe ich mit einem Bekannten gesprochen, der beim selben Arzt war. Der war 1,5 Stunde in der Praxis für: Vollnarkose, zwei Zähne ziehen, 2 Implantate setzen), wobei die letzte halbe Stunde die Überwachungsphase wg. Vollnarkose war.

Der Bekannte ist zwar sehr zufrieden, allerdings wurde die Behandlung erst im Dezember 2006 durchgeführt. Ich war auch sehr verwundert, dass man sofort nach dem Zähneziehen die Implantate einsetzen kann. Ging aber bei ihm wohl

Wäre nett, wenn Du nochmal was dazu schreiben würdest.
Danke
S

1 x Oberkiefer links, 1 x Unterkiefer rechts, jeweils der
zweitletzte Zahn

Servus nochmal,

auch bei schnellem - damit auch schonendem - Operieren dauert das mit (Lokal) Anästhesien, Umlagern und Röntgen (s.u.) 40 plus Minuten mit der ‚Ratz-Fatz‘-Methode.

Er sagt, seine Erfolgsquote läge bei 95 - 97 %.

Die Prozentzahlen sind OK. Der nagende Neider fragt jetzt:

  1. Wieviele Implantate? ( wer jede Woche eins macht, hat auch innerhalb von 2 Jahren eine 100-Fall Statistik :wink:, von Routine kann man da aber eben noch noch nicht sprechen.

  2. Überlebensdauer? (der Implantate, dass’d mi recht verstehst :smile:

Geröntgt wurde bei mir schon, die Zeit fällt also weg.

Da wäre ich nicht so sicher, der Implantologe will schon wissen, wo er seine Dübel hingesteckt hat. Schließlich gibt es im Seitenzahngebiet schon Bereiche, an denen man besser vorbei-implantiert - und das will man dann schon auch dokumentieren.

Mittlerweile habe ich mit einem Bekannten gesprochen, der beim
selben Arzt war. Der war 1,5 Stunde in der Praxis für:
Vollnarkose, zwei Zähne ziehen, 2 Implantate setzen), wobei
die letzte halbe Stunde die Überwachungsphase wg. Vollnarkose
war.

Ist da ein Anaesthesist dabei, oder ist das so eine ‚Dormicum‘-Geschichte? DAS würde ich schon vorher wissen wollen.

Der Bekannte ist zwar sehr zufrieden, allerdings wurde die
Behandlung erst im Dezember 2006 durchgeführt. Ich war auch
sehr verwundert, dass man sofort nach dem Zähneziehen die
Implantate einsetzen kann. Ging aber bei ihm wohl

Wenn man an die Stelle implantieren will, wo man eben erst extrahiert hat, ist die Wartezeit 90 Tage. Minimum.

Wäre nett, wenn Du nochmal was dazu schreiben würdest.
Danke
S

Gerne

Kai

1 Like

Sehr geehrte S.
ich bin seit 45 Jahren in der Zahnmedizin tätig. Zwei Implantate in fünf Minuten halte ich für nicht seriös. Allein die Anesthesie, die Vorbereitung dauert schon mindestens 10-15 Minuten.
Die eigentliche chirurgische Maßnahme erfolgt durch Öffnung des Zahnfleischs Bohrung in den Knochen (oft mit verschiedenen Bohrern), Insertion des Implantats mit mit einem Drehmomentschlüssels. Verschliessen des Implantats, Schließen des Zahnfleischs mit einer Naht.
Es gibt auch Lösungen, die „transgingival“ ohne Schnitt im Zahnfleisch gehen, das ist aber nur nach einer ausführlichen Untersuchung zu entscheiden.
Zusätzlich kommt es auf das Implantatsystem, das Material aus dem das Implantat gefertigt wurde und die Erfahrung des Personals und der Zahnärztin bzw. des Zahnarztes an. Fünf Minuten für zwei Implantate, meiner Meinung nach, nicht möglich.
Gruß
Peter