Imponiergehabe beim Hund

Hallo zusammen,

meine junge Border-Collie-Mixin trägt sehr gerne Stöcke mit sich rum. Mal durchaus >1,5m, wie eine Seiltänzerin ihre Balancierstange, oder auch drei kleine.

Mir wurde das als Imponiergehabe interpretiert.
Hmm, sehe ich nicht so wirklich, weil sie ihr Gestöck ggf. für Interessanteres sofort aufgibt, auch ohne Anwesenheit anderer Hunde.

Ist das Imponiergehabe und wie sieht das sonst auch noch aus?

Grüße Chrissie

Hallo Chrissie,

Ist das Imponiergehabe und wie sieht das sonst auch noch aus?

Ich würde es nicht dort einordnen. Imponiert wird primär unter Artgenossen, denn da hat es seine Funktion. Es dient der Vermeidung von Auseinandersetzungen durch Demonstration von Kraft und Schönheit. Zu beobachten ist es häufiger bei Rüden. Gegenüber dem Menschen wird sehr selten imponiert.

Die Sache mit dem Brennholz kann auch zu den „Funktionsspielen“ gehören, die Hunde auch mit Menschen spielen: Beute wird demonstrativ gezeigt, oft auch scheinbar angeboten, aber im Moment des Zugriffs durch Artgenossen oder Mensch vorenthalten. Unter Hunden geschieht das öfter mit Hilfe von Drohgebärden wie Knurren oder Hochziehen der Lefzen, gegenüber dem Menschen in der Regel durch Wegtragen/ Davonlaufen.

Für manche Hunde ist es aber auch lediglich ein „Selbstbefriedigungsspiel“. Arbeits- und/ oder Balljunkies, aber auch Hunde, die viel Aufmerksamkeit kriegen, schleppen Stöcke durch die Gegend, wenn sie nichts Besseres zu tun haben. Sobald man ihnen ein Angebot macht, lassen sie die Stöcke fallen und stürzen sich mit Feuereifer in den nächsten Job. Das erscheint mir der Beschreibung nach bei deiner Hündin am Wahrscheinlichsten.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule,

mir scheint es ein Zwischending zwischen Funktionsspiel und Selbstbefriedigungsspiel zu sein.

Sie tauscht das Stöckchen aus, sobald sie ein „besseres“ gefunden hat, sozusagen auf der Suche nach dem idealen Stock (wobei ich mittlerweile eine ihr genehme Stockart ausmachen kann :wink:)

Nach einer Weile des Mitschleppens wirft sie mir den Stock dann vor die Füße. Ein paar Mal nimmt sie ihn wieder auf und läuft weiter. Irgendwann lässt sie ihn liegen und ich soll werfen.

Nein, nein, ich werde keinen Ball-Junkie aus ihr machen:wink:

Stock im Maul erweckt nach meinem Empfiden den Eindruck bei andere, eventuell ängstliche, Spaziergänger, der Hund hat ja schon ne Beute… was i.d.S. sicher Blödsinn ist. Es wird immer als „niedlich“ angesehen.

Danke für Deine Antwort,

liebe Grüße
Chrissie

Hallo Chrissie,

mir scheint es ein Zwischending zwischen Funktionsspiel und Selbstbefriedigungsspiel zu sein.

Ja, das kann durchaus hinkommen.

Stock im Maul erweckt nach meinem Empfiden den Eindruck bei andere, eventuell ängstliche, Spaziergänger, der Hund hat ja schon ne Beute… was i.d.S. sicher Blödsinn ist. Es wird immer als „niedlich“ angesehen.

Getoppt wird das noch von „Tedddybär“ oder „Einkaufskorb“ im Maul :smile:. In Wien, wo alle Hunde einen Maulkorb tragen müssen, habe ich öfter Hunde gesehen, die ihren eigenen Maulkorb im Maul spazieren trugen - war auch ein netter Anblick :smile:

Schöne Grüße,
Jule

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