Das geht hier sehr durcheinander.
Ich habe verstanden: du überlegt, Markenware zu kaufen und hier in Deutschland zu verkaufen.
Da du hier nach Import fragst nehme ich an, dass du die Ware in einem eigenen Laden, einem Outlet, einem Onlinehandel oder bei E-Bay verkaufen willst.
Das Markenschutzgesetz besagt, dass du Waren, die vom Hersteller innerhalb der EU in den Handel eingeführt wurden innerhalb der EU auch verkaufen darfst.
Gebietsschutz betrifft dich in dem Fall gar nicht, dies ist eine Vereinbarung zwischem einem lizensierten Händler und dem Hersteller, die für dich in keinem Fall von Belang ist.
Wichtig ist, dass es sich um für Europa hergestellte Bekleidung handeln muss, die sich bereits in der EU befindet.
In keinem Fall darfst du Ware aus anderen als EU Ländern beziehen, also auch nicht aus USA, China oder z.B. aus Kroatien. Du verletzt damit Schutzrechte und könntest genauso belangt und schadensersatzpflichtig sein wie beim Verkauf von Fälschungen.
Auf jeden Fall brauchst du als allererstes eine Erstberatung bei einem Markenrechtsanwalt. Dies kann ca. 90 - 120 € kosten.
Danach solltest du dich auf den seriösen Deutschen Plattformen für Großhandel umsehen (es gibt bei Zentrada.de auch einen Testzugang, so weit ich weiß) und alles, aber auch alles was du dort siehst sehr kritisch hinterfragen. Auch dort werden Fälschungen oder USA Importe angeboten.
Wenn du mehrere Angebote gefunden hast, die dich interessieren, fahre jeden einzelnen Händler nach telefonischer Rücksprache an und lasse dir die Ware zeigen. Ein seriöser Händler wird dir nicht nur alles zeigen können, er wird dir auch erklären können, woher die Ware stammt, also z.B. gekauft über eine Europäische Distribution in Spanien.
Das ist unumgänglich, auch wenn du 700KM weit fahren musst.
Wenn du bei dem Händler einige Male die Sachen selbst abgeholt hast und Vetrauen aufgebaut ist, kannst du dir von ihm Ware auch zuschicken lassen.
Eine Episode aus dem 4. Quartal des letzten Jahres: eine Familie war bei uns im Lager, die die Abfindung des Familienvaters, die er nach 14 Jahren von seinem Arbeitgeber erhalten hat, in den Aufbau eines Outlets stecken wollten.
Ihre erste Tat war das Bestellen von Ed Hardy T-Shirt bei einem Händler, der sogar eine eigene Homepage hatte, auf der man das komplette Sortiment, dass er anbot, auch sehen konnte. Dies wirkte vertrauensfördernd. Er versprach Markentextilien, die Familie zahlte 11.000€.
Nach 1 Woche kamen Pakete mit Handtüchern irgendeiner Marke. Der Telefonanschluss des Händlers war abgemeldet. Das Geld ist weg.
Den Rest des Geldes investieren sie nun nur noch nach einem persönlichen Kontakt.
Mir sind namentlich noch 6 weitere Leute bekannt, die auf diesen einen Händler reingefallen sind. Solche Händler gibt es zu Hauf.
Auch die Industrie- und Handelskammer deiner Stadt kann dir u.U. behilflich sein.
Es gibt keine Wunder. Restposten stammen zu 95% aus dem, was nicht verkauft wurde. Niemals sind das dann NUR Polos, die man sich womöglich noch in Farbe und Größe für 8€ aussuchen kann. Es sind überwiegend Textilien verschiedener Warengruppen (Hosen, Pullover, T-Shirts, Röcke, etc.), die man als Originalposten kaufen kann.
Werden z.B. nur Polos angeboten, sollte man sich fragen, woher das kommen kann. Überproduktionen gibt es, da werden dann z.B. versehentlich 3.000 rote Polos in Größe L überproduziert. Niemals sind es aber Polos aller Farben und Größen.
Seriöse Händler arbeiten mit den Markenhersteller zusammen und werden von diesen stets gebeten, ihre Angebote verdeckt zu halten. Ich kenne in Deutschland keinen seriösen Händler, dessen Homepage viele Fotos, die ständige Nennung aller Marken (WIR VERKAUFEN XY!!) oder gar einen Onlienshop beinhaltet. Man muss anrufen oder mailen, oft seine Umsatzsteuernummer zuschicken und erhält dann - meistens - eine Einladung ins Lager und/oder umfassende Informationen.
Gesunder Menschenverstand hätte den meisten meiner Kunden, die zuvor schlechte Erfahrungen gemacht haben, geholfen. Wichtigste Frage: Wie kann das sein?
Viel Erfolg.