In der Zahncremewerbung wird von

… hochentwickeltem Fluorid geredet. Verbrauchertäuschung oder gibt es sowas wirklich und wenn ja, auch welche Art ist es anders gegenüber herkömmlichen Fluorid?

Hallo,

Also allgemein kann man sagen, dass jede fluoridhaltigen Zahncreme eine Schitzwirkung vor Karies besitzt. Dieser Efekt geht vom Fluorid aus, das in den meisten Zahncremes in Form von anorganischen Fluorsalzen, z.B. Natriumfluorid oder Natriummonofluorphosphat zugesetzt ist.

Zusätzlich dazu hat man Fluoridverbindungen entwickelt, die noch zusätzliche positive Eigenschaften mitbringen:

  • Aminfluoride (das gebräuchlichste ist das sog. Olafluor) wirken wie ein Tensid, d.h. sie können ähnlich einer Seife die Oberflächenspannung herabsetzen und bewirken eine sehr gute Benetzung des Zahns. Deshalb können diese Verbindungen das Fluorid dem Zahn schneller und länger zur Verfügung stellen.

  • Zinnfluorid : Hier bringt das Zinn-Ion einen zusätzlichen antimikrbiellen Effekt und wirkt hemmend auf die Neubildung von Plaque. (Die Zinnionen hemmen wie viele Metallionen bestimmte Enzyme des Bakterienstoffwechsels)

Aminfluoride gibt es schon länger in Zahnpasten, Zinnfluorid ist in Spüllösungen verbreitet. Es gibt auch Zahncremes mit einer Kombination aus beiden Wirkstoffen, z.B. Meridol.

Beide Effekte sind auch in Studien nachgewiesen, wie relevant sie in der täglichen Praxis sind ist eine außerordentlich schwierige Frage.

Also, in dem Fall mal (ausnahmsweise) nicht nur heiße Luft.
Viele Grüße
Christian