ein Bekannter im Ausland gibt einen Deutschkurs und wollte nun wissen, wieso man im Deutschen sagt:
‚In einer tollen Wohngemeinschaft‘ und nicht
‚in toller Wohngemeinschaft‘?
Wieso wird hier der Dativ verwendet? Begründung?
In unserer Diskussionsrunde ist noch der Einwand gekommen, dass in manchen Fällen wohl beides geht, z.B.:
‚In toller Umgebung‘ UND ‚In einer tollen Umgebung‘!
‚In einer tollen Wohngemeinschaft‘ und nicht
‚in toller Wohngemeinschaft‘?
Geht prinzipiell beides (wie in deinem Beispiel unten), kommt auf den Zusammenhang an.
Wieso wird hier der Dativ verwendet? Begründung?
„In“ als Ortangabe verlangt den Dativ. Übrigens sind beide Sätze Dativ - deine Frage klingt, als ob es nur einer wäre.
In unserer Diskussionsrunde ist noch der Einwand gekommen,
dass in manchen Fällen wohl beides geht, z.B.:
‚In toller Umgebung‘ UND ‚In einer tollen Umgebung‘!
Eben. Und mit der Wohngemeinschaft ist es genauso.
Beides ist Dativ, aber diese Verkürzung ist in manchen Fällen eben gebräuchlich.
Warum das so ist, kann ich Dir nicht erklären, aber es sind wohl eher Zusammenhänge, in denen allgemeine Floskeln angebracht sind.
Man kann ja zum Beispiel sagen: „Er kommt aus gutem Hause.“ aber nicht „Er wohnt in schönem Haus.“ sondern „Er wohnt in einem schönen Haus.“ Solche feststehenden Begriffe „in bester Lage“, „in netter Runde“, … sind ja bekannt, wann es möglich ist, ist für Ausländer sicher schwierig, weil wir diese Dinge so ein bisschen aus dem Bauch entscheiden würden.
Kubis Antwort is genau richtig! _Du erfragst: Worin? bzw. In wem? -> Dativ bei „in“
Wichtig is nur, dass in beien Fällen je eine Dativendung (-er) zu finden ist. Hierbei einmal im Pronomen, einmal im Adjektiv. in „schönER“ und in „einER“.
Ne derartige Endung zeigt den Fall an und ist immer nur einmal nötig.
Es geht also beides und ist eine Stilfrage.
So ist „In guter Gesellschaft (macht alles mehr Freude)“ zum einen kürzer, hat andererseits meinem Empfinden nach was exakteres, altertümliches und legt mehr Wert auf die Beschreibung eines Umstandes. Hingegen ist mir bei der gebräuchlicheren Konstruktionsvariante „In einer guten Gesellschaft (lernt man mehr als in tausend falschen)“ noch eine zusätzliche Betonung auf die Anzahl.
Außerdem Klingen manche Konstruktionen halt manchmal einfach komisch:
„in noch unüblicher-er-er Umgebung“
„in einer noch unüblicheren Umgebung“