Hallo!
In der Nuklearmedizin werden die radioaktiven Substanzen, die für die Szintigraphien benötigt werden in einem Aktivlabor hergestellt. Das heisst, die Aktivität wird aus Generatoren oder einem Zyklotron gewonnen und für jeden Patienten präpariert. Dabei spielt natürlich die Art der Szintigraphie eine Rolle und die Untersuchungszeit. Man muss bei dem Präparieren den Zerfall berechnen.
Wo die In-Vito-Technik auch eine große Rolle spielt ist bei der Radiojodtherapie. Heutzutage werden oft Jodkapseln verwendet, die radakt. markiert werden. Die Aktivität muss abhängig sein von der Schilddrüsenerkrankung und dem Therapieziel. Je mehr SD-Gewebe ausgeschaltet werden soll, desto höher die Dosis. Das passiert alles, ohne irgendwelche Proben, die vom Patienten selbst stammen. Natürlich basiert die Diagnostik von Schulddrüsenerkrankungen nicht nur auf Szintigraphien, sondern auch aufgrund des Blutbildes. Die Schilddrüsenhormone sind auch Indikator für Erkrankungen ( FT3, FT4, TSH) Diese Blutbildbestimmung fällt natürlich auch unter die in-vitro-Diagnostik, hat aber mit der NUK-medizin wenig zu tun. Es gibt aber eine Methode in der NUK, bei der wirklich Eigenblut bzw Transfusionsblut radioaktiv markiert wird: Bei der Suche nach Blutungsquellen!
Wenn ein Patient Blut verliert und man Schwiergkeiten hat festzustellen woher es stammt, nimmt man dem Patienten Blut ab bzw verwendet Spenderblut und markiert es. Da es radioaktiv markiert ist, kann man es mittels Gammakamera aufspüren und man erhält durch die Radioaktivität, die von aussen detektiert wird den ungefähren Ort der Blutung. Natürlich sind Szintigraphien nicht morphologisch präzise wie Röntgenaufnahmen, aber man kann dann ausmachen, ob sich die Blutungsquelle im Magen-Darm-Trakt befinden oder eine andere Region betroffen ist.
Bei weiteren Fragen einfach nochmal melden und wenn ich nichts mehr höre, dann viel Erfolg für den Vortrag!