Hallo, Sibylle,
[…] und hat diesen (und einige
andere Texte) auf Deutsch geschrieben.
Im Prinzip hast du recht:smile: - aber ich darf hinzufügen: Der Text wurde zuerst auf Englisch unter dem Titel The Awful German Language geschrieben und zwar 1880 als Appendix D in der zweiten Ausgabe von A Tramp Abroad.
Und erst 17 Jahre später wurde er von Twain bei einer Einladung des Presseclubs Concordia in Wien, an dem auch Gustav Mahler, Theodor Herzl und Felix Salten teilnahmen, als Festvortrag unter dem deutschen Titel Die Schrecken der deutschen Sprache
auf Deutsch gehalten.
Er las aus seinem Essay auch bereits am 1886 in Westpoint, natürlich auf Englisch:smile:)
Es stimmt also nur bedingt, dass der Text „auf Deutsch“ geschrieben wurde, aber dass Twain gut Deutsch konnte, ist bekannt - und zwar schon vor seinem Wien-Aufenthalt, bei dem er den Essay zur Rede „umwandelte“. Er lebte eindreiviertel Jahre in Wien, weil seine Tochter da Klavier lernen wollte. Er erhielt auch eine Privataudienz bei Kaiser Franz Joseph II und besuchte eine Sitzung des Gemeinderats. Auch das Begräbnis Sisis ließ er sich nicht entgehen:smile:)
Und anläßlich einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Wien sagte er auch (leider mir nur auf Englisch bekannt): My collection of fourteen-syllable German words is still incomplete. But I have just added to that collection a jewel–a valuable jewel. I found it in a telegram from Linz, and it contains ninety-five letters:
„Personaleinkommensteurschatzungskommissionsmitgliedsreisekostenrechnungserganzungs
revisionsfund“.
Teile seiner Autobiografie und Stirring Times in Austria sind in Kaltenleutgeben (ein kleiner Ort nahe bei Wien, in dem Twain die meiste Zeit verbrachte) entstanden - allerdings alle auf Englisch.
Seine Berliner und Dresdner Reden sind, glaube ich, leider nicht erhalten.
Und dass es ein guter Tipp ist - da gebe ich dir auch recht:smile:)
Wer Lust daran hat:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/6678/1
http://www.gutenberg.org/files/3188/3188-h/3188-h.htm
Ich glaube aber, dass Christoph einen deutsch"stämmigen" Autor gemeint hat und er liegt mir fast auf der Zunge, aber leider nur fast…
Lieben Gruß aus dem Waldviertel, Maresa