Hallo,
ich habe eine rein theoretische Frage.
In welchem Gang rollt man weiter wenn man beispielsweise 50 km/h fährt (was in den Gängen 1-5 möglich ist) und die Kupplung tritt?
Da da der Motor ausgekuppelt ist, sind eigentlich nur die Übersetzung und Trägheiten der einzelnen Zahnräder hier entscheidend oder?
vielen Dank!!
Hallo,
solange man nur auf der Kupplung tritt und nicht schaltet, ist der zuletzt eingelegte Gang noch drin. Das Getriebe wird ja durch die Räder angetrieben, ist nur durch die Kupplung vom Motor getrennt.
Beste Grüße
Guido
und in welchem Gang würde man somit weiter rollen? Wenn ich den ersten vorher gewählt habe oder wenn ich im 5. Gang gefahren bin?
Hallo!
Ob das nun sinnvoll ist oder nicht,
ich beantworte mal genau die Frage:
Im höchsten Gang wirst Du am weitesten rollen können.
Der Grund ist, das das Differential und die Getriebeabtriebswelle sich zwingend proportional zur Fahrgeschwindigkeit drehen, das lässt sich nicht ändern.
Durch die Wahl des Ganges kannst du aber die Drehzahl der Getriebeeingangswelle beeinflussen, und die dreht sich im höchsten Gang am langsamsten.
Verursacht dadurch weniger Lagerreibungsverluste, und schaufelt weniger Öl im Getriebe um, um das mal einfach und verständlich auszudrücken.
Noch besser wäre es, wenn du das Getriebe in Leerlaufstellung schalten würdest,
theoretisch würde da die Getriebeeingangswelle stillstehen.
Praktisch sieht es aber so aus, dass die durch die niemals vollständig trennende Kupplung und durch die Reibung in den Schaltmuffen des Getriebes sich so leicht mitdreht, aber eben ohne grössere Reibungsverluste.
Alles klar?
Grüße, E !
Ach so, dank Edelherb verstehe ich auch, wie Du „weiter rollen“ meinst, das ist nämlich etwas doppeldeutig. 
Die Antwort hat er ja schon gegeben.
Beste Grüße
Guido
Hallo E200Diesel,
hier dominiert die Massenträgheit des Fahrzeugs.
Das Massenträgheitsmoment des Antriebsstrangs ist im Vergleich dazu (fast) vernachlässigbar.
Entscheidend sind die Schleppverluste des Wechselgetriebes.
Diese sind hier im längsten Gang am geringsten und im kürzesten Gang, also 1. Gang oder R-Gang, am höchsten.
Dein Fahrzeug rollt also im 5. Gang am weitesten.
Gruß
Fritz
vielen Dank schonmal für die Antworten.
das heißt die Reibung ist dabei entscheidend. Bei einer Betrachtung des Antriebsstrangs unter Vernachlässigung der Reibung und der Fahrzeugmasse,wäre es dann auch der 5. Gang?
Die Frage ist in einer geselligen Runde unter NICHT-Fahrzeugtechniker/Maschinenbauer entstanden, deshalb vielleicht dummen Fragen. An eine Umdrehungsabhängige Reibung haben wir nicht gedacht.
Einer versuchte eine „Herleitung“ mit der Rotationsenergie, wodurch man im 1. Gang am weitesten Rollen würde, da bei dieser Übersetzung die Drehzahl am höchsten ist und somit die vorhande Rotationsenergie (0,5 * J * w²) am größten, die für das Rollen genutzt werden kann??
Ist das völliger Quark?
vielen Dank!
Hi!
Die Frage ist in einer geselligen Runde unter
NICHT-Fahrzeugtechniker/Maschinenbauer entstanden, deshalb
vielleicht dummen Fragen.
Das hab ich schon geahnt, ist eine typische Stammtischdiskussion,
an sowas bin ich gelegentlich auch beteiligt,
daher kommt mir das recht bekannt vor. Besonders Sonntags…
An eine Umdrehungsabhängige Reibung
haben wir nicht gedacht.
Einer versuchte eine „Herleitung“ mit der Rotationsenergie,
wodurch man im 1. Gang am weitesten Rollen würde, da bei
dieser Übersetzung die Drehzahl am höchsten ist und somit die
vorhande Rotationsenergie (0,5 * J * w²) am größten, die für
das Rollen genutzt werden kann??
Ist das völliger Quark?
Ja.
Wenn ich das richtig verstehe, soll da wohl die Massenträgheit der Getriebeeingangswelle so als Schwungscheibe dienen?
Nee, das funktioniert nicht.
Die ca. 2 kg. drehende Masse bei einer Drehzahl von 6000 U würde sicher in wenigen Sekunden zum Stillstand kommen, im Ölbad,
ganz zu schweigen, irgendwelche gespeicherte Antriebsenergie davon zu nutzen.
Grüße, E !
Hallo E200Diesel,
das heißt die Reibung ist dabei entscheidend. Bei einer
Betrachtung des Antriebsstrangs unter Vernachlässigung der
Reibung und der Fahrzeugmasse,wäre es dann auch der 5. Gang?
Wenn man die Reibung an den Zahnflanken und in den Lagern, sowie die Panschverluste im Getriebeöl ausschalten könnte, wäre es der Gang mit der kürzesten Übersetzung.
Also der 1. oder der Rückwärtsgang.
Die Ursache dafür ist die schneller drehende Getriebe-Eingangswelle.
Je höher die Drehzahl, desto größer ist die gespeicherte kinetische Energie in den rotierenden Massen.
Gruß
Fritz
okay. vielen Dank für die lehrreichen Antworten!!!
das heißt die Reibung ist dabei entscheidend. Bei einer
Betrachtung des Antriebsstrangs unter Vernachlässigung der
Reibung und der Fahrzeugmasse,wäre es dann auch der 5. Gang?
Hallo,
wenn schon theoretisieren,
klapp die Spiegel auch noch ein.
Und Fenster zu.
Gruss Helmut
Hallo,
ich habe eine rein theoretische Frage.
In welchem Gang rollt man weiter wenn man beispielsweise 50
km/h fährt (was in den Gängen 1-5 möglich ist) und die
Kupplung tritt?
Leerlauf
Da da der Motor ausgekuppelt ist, sind eigentlich nur die
Übersetzung und Trägheiten der einzelnen Zahnräder hier
entscheidend oder?
Die größte Übersetzung hast du eigentlich im Hinterachsgetriebe ich nehme daher an das die Verluste im Getriebe zu vernachlässigen sind?
vielen Dank!!