Indirekte Rede

Hallo,
ich habe da eine Frage zur indirekten Rede. Muss eigentlich immer Konjunktiv 1 genutzt werden, wenn ein Verb es normalerweise einleitet? Das Verb denken leitet zum Beispiel den Konjunktiv 1 ein.
Ein Satz mit Konjunktiv 1: „Er sagte, sie sei nicht hier.“
Jedoch las ich in einem Buch: „Er sagte, sie ist nicht hier.“ Oder: „Ich dachte, ich fahre zur Hölle.“

Bei manchen Sätzen macht es ja Sinn, aber bei manchen eben nicht. Hier werden zwei Sätze mit „denken“ eingeleitet, was eigentlich mit Konjunktiv stehen müsste.
„Er denkt, sie sei in Spanien.“ Dort steht Konjunktiv 1.
„Ich denke, das ist kein Problem.“ Hier wieder nicht. Hier ergibt Konjunktiv aber keinen Sinn.

Also ist der Konjunktiv 1 nach Verben, die diesen einleiten können, nicht notwendig. Er ist nur zu gebrauchen, wenn man jemanden wiederholt. Aber auch wenn man jemanden wiederholt, ist Indikativ richtig. (Hat man ja an einem Beispiel gesehen.) Wenn man niemanden wiederholt, benutzt man Indikativ, auch wenn die Verben Konjunktiv 1 einleiten können. Oder so ähnlich? Wie ist es denn wirklich?
LG
Mati1234

Das zwiete, „ich denke, das ist kein Problem“ ist keine indirekte Rede, das glaubt er nur.
Es würde dann eher heißen, „Er denkt, es sei kein Problem“ oder „Man sagt, er denke, es sei kein Problem“.
Du kannst Von Dir selbst nicht in indirekter Rede sprechen, ausser Du bist adelig und im 17. Jahrhundert.

Hallo!

  1. Bei der indirekten Rede gibt es große Unterschiede zwischen Umgangssprache und Schriftsprache, stilitsische Unterschiede und ziemlich viel verschiedene Möglichkeiten:

http://www.canoo.net/services/OnlineGrammar/Wort/Verb/Modi/Indirekte.html

Sprache ändert sich mit der Zeit. Der Konjunktiv geht vermutlich mehr und mehr zurück, und wir sind gerade mittendrin in dieser Entwicklung.

Das kann auch ein Stilmittel in der Literatur sein. Manche Autoren geben auch die direkte Rede so wieder, also ohne Doppelpunkt und Anführungszeichen. Das wirkt gehetzter, flüssiger, dahingesagter, nicht so gediegen.

Viele Grüße,

Jule

Du meinst wohl: Er sagte: „Sie ist nicht hier“.
Indirekt wäre
Er sagte, sie sei nicht hier.
Ihr verwechselt hier immer etwas eine Rede mit einer indirekten Rede.
Das erste ist eine Aussagem, das zweite wäre die Aussage gegenüber einem dritten.

Hallo,

ich weiß schon, was direkte und was indirekte Rede ist. Das ändert nichts daran, dass es Autoren gibt, die als Stilmittel statt Er sagte: „Sie ist nicht hier“

z.B. schreiben:

Er sagte, sie ist nicht hier. Sie fragte, was glaubst du denn, wo sie ist. Er sagte, ich weiß es nicht.

Ich würde das für keinen Grammatiktest empfehlen, aber in der Literatur kommt das vor.

Jule

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