Indirekte Rede

Hallo,
ich hätte ein paar Fragen zur indirekten Rede, die ich hier stellen möchte. Hier die Fragen:

1.) Es stimmt doch, dass indirekte Rede nach den Verben des Sagens, Denkens und Meinens anzuwenden ist. Richtig?
2.) In der indirekten Rede sind entweder Konjunktiv 1 oder, wenn man Zweifel an der Aussage hat, Konjunktiv 2 anzuwenden. Nicht wahr?
3.) Nach welchen grammatischen Personen muss der Konjunktiv bei einer solchen Konstruktion stehen? Und in welchem Tempus? Nur in der Vergangenheit? Der Grund, warum ich das frage, ist, dass auch nach solchen Konstruktionen in der 1. Person Singular im Präsens Indikativ verwendet wird. In der Vergangenheit und in allen anderen Personen (2. Sg, 3.Sg, 1.Pl, 2.Pl, 3.Pl) ist wieder Konjunktiv richtig. Hier ein Beispiel:

  1. Ich behaupte, die Theorie ist korrekt. (Indikativ)
  2. Er behauptet, die Theorie sei korrekt. (Konjunktiv 1)

Ganz ehrlich, „Ich behaupte, die Theorie sei korrekt“, also mit Konjunktiv 1, würde sich recht komisch anhören. Aber wenn man wieder in die Vergangenheit geht, hört sich der Satz im Präsens richtig an:

  1. Ich behauptete, die Theorie sei korrekt. (Konjunktiv 1)

So, die Fragen sind zuende. Also, kann jemand aus diesem Forum diese Fragen beantworten und, falls möglich, Regeln aufstellen, damit es endlich klar ist?

Ich weiß nict, ob ich deine Frage richtig verstehen…
Es hilft aber, sich klarzumachen, worfür der Konjunktiv in der indirekten Rede gut ist: Man will deutlich mache, dass man etwas wiedergibt, was gesagt wurde, und dass man gerade NICHT seine eigen Meinung oder allgemeine Wahrheiten ausspricht.

Beispiel:
Angela Merkel sagte, der amerikanische Staatschef sei ihr guter Verbündeter, und das ist auch gut so.
oder:
… der amerikanische Staatschef sei ihr guter Verbündetet, und das SEI auch gut so.

Im 2. Beispiel ist klar, dass Merkel etwas gut findet, im ersten Beispiel ist das nicht klar. Da könnet es auch eine Einschätzung des Sprechers sein.

Darum klingt es komisch, eine eigene Aussage im Präsens in den Konjunktiv zu setzen. „Ich behaupte, die Theorie sei korrekt“ . Wenn du etwas behauptest, ist das deine direkte Meinung, die brauchst du nicht in indirekter Rede wiederzugeben.

In indirekter Rede gibst du nur die Äußerungen anderer wieder.
Anders ist es, wenn du über die Vergangenheit redest, das kannst du auch deine eigenen Aussagen indirekt zitieren:
„Gestern behauptete ich, die Theorie sei korrekt… heute sage ich das immer noch…“

Indirekte Rede wird im konjunktiv 2 wiedergegeben, wenn Konjunktiv 1 keinen Unterschied zum Präsens machen würde, z.B.
„Die Befragten sagten, sie haben von den Vorgängen nichts bemerkt“, besser wäre hier „…sie hätten von den Vorgängen nichts bemerkt“

Außerdem kann der Konjunktiv 2 genutzt werdenn, um noch mehr Abstand oder Skeptizismus zu der Aussage auszudrücken, wie du schon gesagt hast.

Hallo,

Ich behaupte: Streng genommen muss man das mit Doppelpunkt schreiben oder als Nebensatz mit „dass“ konstruieren.

Im Konjunktiv kann ich mir das in einem erzählerischen Text vorstellen, weil dann klar ist, dass Du nur wiedergibst, was Du sagst:

Ich behaupte, die Theorie sei korrekt. Er widerspricht mir sofort. Die Theorie sei alles andere als korrekt, ja, vollkommen verkehrt sogar, wirft er mir vor.

(Nein, da steht eine „2“. In MEINEM Text steht da eine „2“. Die w-w-w-Software wandelt die ungefragt und eigenmächtig in eine „1“ um. ICH habe eine „2“ geschrieben, weil die Numerierung nicht mit kopiert wurde, und die gehört da auch hin!)

Hier ist es eindeutig indirekte Rede, d.h. Wiedergabe dessen, was er behauptet.

Regeln zur indirekten Rede und dem Konjunktiv hier: http://www.canoo.net/services/OnlineGrammar/Wort/Verb/Modi/Indirekte.html
V.a. die Regel: „Wenn die indirekte Rede nur durch den Konjunktiv ausgedrückt wird, darf nicht der Indikativ gewählt werden.“ Deswegen ist meiner Meinung nach der erste Beispielsatz zwar geläufig, aber eigentlich nicht korrekt.

Viele Grüße,

Jule