Industrie auf dem Mond?

Gerade einen Titel bei t-online Nachrichten gelesen,
dass die Besiedlung des Mondes rentieren würde,
unter anderem wegen des dort guten Industriestandortes.

Frage:
Industrie braucht Energie, welche gibts auf
dem Mond, außer Sonnenenergie? Uran, Kohle und
Öl duerften da ja nicht da sein bzw. nichts nutzen.

Was soll da produziert werden, wenn man im Prinzip
nicht viel mehr als Silizium und noch leichtere
Elemente zur Verfügung hat?

Material zum Mond, um dort verarbeitet zu werden,
zu schießen und wieder zurueckzuholen, halte
ich für unwirtschaftlich.

Tourismus ja,
Forschung ja,
aber
Industrie???

Gruss, Marco

Hallo

Gerade einen Titel bei t-online Nachrichten gelesen,
dass die Besiedlung des Mondes rentieren würde,
unter anderem wegen des dort guten Industriestandortes.

Frage:
Industrie braucht Energie, welche gibts auf
dem Mond, außer Sonnenenergie? Uran, Kohle und
Öl duerften da ja nicht da sein bzw. nichts nutzen.

Nimm man Solarenergie oder Atomkraft , okay ?

Was soll da produziert werden, wenn man im Prinzip
nicht viel mehr als Silizium und noch leichtere
Elemente zur Verfügung hat?

Immerhin , aber es gibt auch schwere Elemente , ich schätze mal , den Mond kann man Klasse ausbohren .
Was fehlt ist mit Sicherheit Wasser . Wasser und andere Flüssigkeiten werden immer benötigt .

Material zum Mond, um dort verarbeitet zu werden,
zu schießen und wieder zurueckzuholen, halte
ich für unwirtschaftlich.

Man kann eventuell eine Methode entwickeln , um Materialien in eine Mondumlaufbahn zu schleudern , elektromagnetische Methode .

Tourismus ja,
Forschung ja,
aber
Industrie???

Tja , für Geheimsachen wäre das aber gut , außerdem für Weltraumartikel ,dort ist auch ein fast völlig gesetzfreier Raum .
Die geringere Schwerkraft ist vielleicht manchmal ein Vorteil .
Ich schau gleich mal bei T-Online nach .
MfG

Industrie braucht Energie, welche gibts auf
dem Mond, außer Sonnenenergie?

Die Solarenergie ist mehr als ausreichend.

Was soll da produziert werden, wenn man im Prinzip
nicht viel mehr als Silizium und noch leichtere
Elemente zur Verfügung hat?

Wenn man tatsächlich nicht viel mehr als Silizium und noch leichtere
Elemente zur Verfügung hätte, könnte man nicht viel produzieren, aber das ist nicht der Fall. Auf dem Mond gibt es beispielsweise riesige Titanvorkommen.

Anfangsproblem

Man kann eventuell eine Methode entwickeln , um Materialien in
eine Mondumlaufbahn zu schleudern , elektromagnetische Methode
.

Tourismus ja,
Forschung ja,
aber
Industrie???

Tja , für Geheimsachen wäre das aber gut , außerdem für
Weltraumartikel ,dort ist auch ein fast völlig gesetzfreier
Raum .
Die geringere Schwerkraft ist vielleicht manchmal ein Vorteil
.
Ich schau gleich mal bei T-Online nach .
MfG

Also gut, nehmen wir an, Industrie da oben wäre sinnvoll,
vor allem Umweltschützer dürften sich ja freuen, wenn
man das ganze giftige Zeugs 300000 km weit weg produziert.

Ein anderes Problem:

Man müsste mit relativ geringer Anfangsmasse
(nur wenige Tonnen pro Rakete) komplette
Industrieanlagen bauen, die wiederum
Stahl oder ein ähnliches Material herstellen
können. Bau mal einen Hochofen (samt benötigtem
(Solar-)Kraftwerk!), Walzwerk, … mit nur zehn
oder seien wir großzügig, fünfzig Tonnen
Ausgangsmaterial.

Ein komplett von der Erde aus versorgter
Komplex ist garantiert nicht wirtschaftlich.

Gruss, Marco

Ein komplett von der Erde aus versorgter
Komplex ist garantiert nicht wirtschaftlich.

Hallo, Marco,
das dürfte wohl klar sein. Erstes Ziel müßte also sein, eine Niederlassung auf dem Mond so aufzubauen, dass sie sich komplett und unabhängig selbst erhalten kann.

Danach wäre es ein Leichtes, Waren mit Hilfe eines elektronischen Katapultes das Schwerkraftgefälle zur Erde hinunterzuschieben.

Gruß Eckard.

Titanvorkommen auf dem Mond?
Hallo MrStupid,

das interessiert mich:

Elemente zur Verfügung hätte, könnte man nicht viel
produzieren, aber das ist nicht der Fall. Auf dem Mond gibt es
beispielsweise riesige Titanvorkommen.

Welche Untersuchungen besagen dies? Wie hat man das bestimmt? Wieviel Titan sollte es sein und in welchen Tiefen und Konzentration jeweils kommt es vor?

vielen dank vorab,

peter

Hallo GMarco,

Gerade einen Titel bei t-online Nachrichten gelesen,
dass die Besiedlung des Mondes rentieren würde,

Fuer Basen zur Erkundung des Sonnensystems bestimmt. Man kommt einfacher weg und kann die Erde noch als Katapult benutzen. Geringe Schwerkraft des Mondes und Swingby mit der Erde nutzen.

unter anderem wegen des dort guten Industriestandortes.

Irre teuer die Jungs hoch zu schicken, Kinder bekommen auf dem Mond oder die Jungs alle paar Jahre wieder runter holen? Wie ist es ueberhaupt mit Kindern auf dem Mond, Frage der Entwicklung meine ich des Fetus im Mutterlaib. Gibt einen huebschen SF dazu, wo erst Genmanipulationen noetig waren um keinen Abort zu haben, naja. Wir haben aber kein Wasser oder nicht genuegend Wasser auf dem Mond, kein Holz, kein Oel fuer Plastiken etc… In Zukunft vielleicht automatisierte Fabriken?

Frage:
Industrie braucht Energie, welche gibts auf
dem Mond, außer Sonnenenergie? Uran, Kohle und
Öl duerften da ja nicht da sein bzw. nichts nutzen.

Sonne sofort oder Fusionskraftwerk in 100 Jahren.

Was soll da produziert werden, wenn man im Prinzip
nicht viel mehr als Silizium und noch leichtere
Elemente zur Verfügung hat?

Material zum Mond, um dort verarbeitet zu werden,
zu schießen und wieder zurueckzuholen, halte
ich für unwirtschaftlich.

Tourismus ja,

Wer kann sich das leisten? Auch in 100 Jahren?

Forschung ja,

Fuer die Erkundung des restlichen Sonnensystems als Basis ja.
s.o.

Nur fuer Monderkundung braucht man keinen festen und grossen Stuetzpunkt auf dem Mond.

aber
Industrie???

Glaube ich nicht, nicht vor 200 Jahren wirtschaftlich (Ressourcen auf der Erde noch und keine Ressourcen und technische Mittel derzeit fuer Mondindustrie.

viele gruesse, peter

Welche Untersuchungen besagen dies? Wie hat man das bestimmt?

Das wurde sowohl durch Analyse der bei den Apollo-Missionen geborgenen Bodenproben, als auch spektroskopisch durch Satelliten von einer Umlaufbahn aus festgestellt.

Wieviel Titan sollte es sein und in welchen Tiefen und
Konzentration jeweils kommt es vor?

Das Titan kommt hauptsächlich als Illmenit (FeTiO3) vor, welches als einer der Hauptbestandteile des lunaren Regolith die gesamte Oberfläche des Mondes bedeckt. Es gibt Standorte (z.B. im Mare Imbrium), an denen Mondgestein mit einem Titangehalt um 10% im Tagebau gefördert werden kann. Das sind Bedingungen, von denen man auf der Erde nur träumen kann.

Illmenit ist aber nicht das einzige interessante Mondmineral. Ebenfalls weit verbreitet ist auch lunares Anorthit (CaAl2Si2O8) aus dem man Aluminium herstellen kann sowie Olivin ((Mg,Fe)2SiO4) und Pyroxen (Ca,Mg,Fe)SiO3 als Quelle für Magnesium, Silizium und Eisen.

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Ein anderes Problem:

Man müsste mit relativ geringer Anfangsmasse
(nur wenige Tonnen pro Rakete) komplette
Industrieanlagen bauen, die wiederum
Stahl oder ein ähnliches Material herstellen
können. Bau mal einen Hochofen (samt benötigtem
(Solar-)Kraftwerk!), Walzwerk, … mit nur zehn
oder seien wir großzügig, fünfzig Tonnen
Ausgangsmaterial.

Ein komplett von der Erde aus versorgter
Komplex ist garantiert nicht wirtschaftlich.

Gruss, Marco

Hallo
Es dürfte wohl klar sein , das man keine normalen Hochöfen auf dem Mond bauen kann .
Aber in de Tat fehlt ein Reduktionsmitel wie Kohle oder Öl auf dem Mond .
Ein Ersatz können sicherlich teilweise Werkstoffe auf Oxidbasis darstellen , zum Beispiel Glasfaser oder Keramik .
Eine andere Möglichkeit ist zum Beispiel die Elektrolyse in geschmolzenen Salzen . Das macht man ja auch in der Aluminiumindustrie . Allerdings werden diese Salze etwas verbraucht .
Das mit dem Walzwerk ist auch nicht so schlimm , da gibt es auch kleinere Möglichkeiten , als riesige Industriebauten mit tonnenschweren Walzen .
Man kann auch Metallfolien elektrolytisch herstellen , eventuell auch aus Plasma abscheiden oder sintern . Da gibts mehr als die meisten wissen .
Das mit Eisenwerkstoffen ist im Weltraum sowieso nicht in dem Maße aktuell wie auf der Erde .
MfG

Man müsste mit relativ geringer Anfangsmasse
(nur wenige Tonnen pro Rakete) komplette
Industrieanlagen bauen, die wiederum
Stahl oder ein ähnliches Material herstellen
können.

Das wäre am besten mit selbstreproduzierenden Robotern zu bewältigen. Dabei kann es sich auch um Teleroboter handeln, die von der Erde aus gesteuert werden, denn wie das Lunochod gezeigt hat, ist die Signallaufzeit von 3 Sekunden kein unüberwindliches Hindernis.

Man müsste mit relativ geringer Anfangsmasse
(nur wenige Tonnen pro Rakete) komplette
Industrieanlagen bauen, die wiederum
Stahl oder ein ähnliches Material herstellen
können.

Das wäre am besten mit selbstreproduzierenden Robotern zu
bewältigen.

Die aber noch weit im Bereich der Science Fiction liegen.

Einen Umweg über Fertigungslinien, die wiederum von mir aus dann
von Robotern gebaut werden, ist mit heutiger Technik wohl eher
denkbar, aber ebenfalls in den nächsten Jahren nicht machbar.

Wenn die Besiedlung des Mondes in den nächsten zwanzig Jahren
beginnen sollte, dann sicherlich nicht ohne Menschen vor Ort.

Gruss, Marco

Das wäre am besten mit selbstreproduzierenden Robotern zu
bewältigen.

Die aber noch weit im Bereich der Science Fiction liegen.

Das würde ich nicht sagen. Ich schrieb ja extra, daß es sich auch um Teleroboter handeln könnte. Das wäre fast dasselbe, als ob Menschen vor Ort wären.

Wenn die Besiedlung des Mondes in den nächsten zwanzig Jahren
beginnen sollte, dann sicherlich nicht ohne Menschen vor Ort.

Ohne Menschen vor Ort wäre es auch keine Besiedlung.

Das wäre am besten mit selbstreproduzierenden Robotern zu
bewältigen.

Die aber noch weit im Bereich der Science Fiction liegen.

Das würde ich nicht sagen. Ich schrieb ja extra, daß es sich
auch um Teleroboter handeln könnte. Das wäre fast dasselbe,
als ob Menschen vor Ort wären.

Ich weiss ja nicht, worauf Du Dich hier beziehst,
aber ich hab beim Brötchenverdienen in abgeschwächter
Form mit sowas zu tun, (Computerfernwartung, VNC,…)
und sogar solche „einfacheren“ Problemchen sind nur in grob
geschätzt 95% aller Fälle ohne Menschen vor Ort lösbar,
und wenn nur einer auf den „Reset“-Knopf drücken muss.

Damit solches einigermassen sicher funktionieren
sollte, müssten mehrere komplett unabhängige Systeme,
die sich gegenseitig komplett zerlegen und zusammensetzen
können, auf den Mond transportiert werden.

Wie schwer sind z.B. drei Roboter, von denen jeweils
einer die beiden anderen mit Hilfe eines Ersatzteillagers
aus jeder möglichen Situation herausholen und auch noch
reparieren kann?

Wenn die Besiedlung des Mondes in den nächsten zwanzig Jahren
beginnen sollte, dann sicherlich nicht ohne Menschen vor Ort.

Ohne Menschen vor Ort wäre es auch keine Besiedlung.

Also besser und treffender kann man das wohl kaum
formulieren :smile:))

Gruss, Marco

aber ich hab beim Brötchenverdienen in abgeschwächter
Form mit sowas zu tun, (Computerfernwartung, VNC,…)
und sogar solche „einfacheren“ Problemchen sind nur in grob
geschätzt 95% aller Fälle ohne Menschen vor Ort lösbar
und wenn nur einer auf den „Reset“-Knopf drücken muss.

Das bedeutet nicht, daß es nicht möglich wäre. Solange es billiger ist ein Problem durch Menschen lösen zu lassen, besteht keine Veranlassung technische Systeme vollkommen von der Wartung durch Menschen unabhängig zu machen. Daß man sowas auf der Erde nicht findet kann also rein ökonomische Gründe haben. Auf dem Mond sieht das aber ganz anders aus. Hier lohnt sich dieser technische Aufwand, weil die Wartung durch Menschen ungleich teurer wäre.

Damit solches einigermassen sicher funktionieren
sollte, müssten mehrere komplett unabhängige Systeme,
die sich gegenseitig komplett zerlegen und zusammensetzen
können, auf den Mond transportiert werden.

Warum sollte das nicht möglich sein?

Wie schwer sind z.B. drei Roboter, von denen jeweils
einer die beiden anderen mit Hilfe eines Ersatzteillagers
aus jeder möglichen Situation herausholen und auch noch
reparieren kann?

Ich bin zwar kein Experte, aber ich glaube nicht, daß sowas schwerer als eine durchschnittliche Raumsonde wäre.

Das bedeutet nicht, daß es nicht möglich wäre. Solange es
billiger ist ein Problem durch Menschen lösen zu lassen,
besteht keine Veranlassung technische Systeme vollkommen von
der Wartung durch Menschen unabhängig zu machen. Daß man sowas
auf der Erde nicht findet kann also rein ökonomische Gründe
haben. Auf dem Mond sieht das aber ganz anders aus. Hier lohnt
sich dieser technische Aufwand, weil die Wartung durch
Menschen ungleich teurer wäre.

So einfach darf man das nicht sehen.
Ein fahrender Roboter auf dem Mond zu unterhalten
ist weit billiger als ein Mensch mit Lebenserhaltungs-
systemen.

Aber:

Der Roboter wäre eine absolute Neuentwicklung,
Lebenserhaltungssysteme gibts für fast jede
Umgebung gut erprobte. Der Entwicklungsaufwand,
für einen solchen Roboter wäre um Größenordnungen
teurer als der Entwicklungsaufwand für eine
bemannte Mission.

Soll der Roboter noch eine Industrieanlage
bauen, dann gibts so viele kleine Details,
die ein Mensch mit dem „gesunden Menschenverstand“
ohne auch nur viel drüber nachzudenken macht,
was für einen Roboter, auch sollte dieser
ferngesteuert sein, Riesenprobleme bereitet.

Wie schwer sind z.B. drei Roboter, von denen jeweils
einer die beiden anderen mit Hilfe eines Ersatzteillagers
aus jeder möglichen Situation herausholen und auch noch
reparieren kann?

Ich bin zwar kein Experte, aber ich glaube nicht, daß sowas
schwerer als eine durchschnittliche Raumsonde wäre.

Entschuldige, meine Frage war unpräzise.
Die drei Roboter sollen natürlich nicht
*nur* sich gegenseitig reparieren können,
sondern ihre Hauptaufgabe ist ja sozusagen
aus Mondgestein und Sonnenenergie weitere von
sich zusammenbauen.

Gruss, Marco

Auf dem Mond sieht das aber ganz anders aus. Hier lohnt

sich dieser technische Aufwand, weil die Wartung durch
Menschen ungleich teurer wäre.

Der Roboter wäre eine absolute Neuentwicklung,
Lebenserhaltungssysteme gibts für fast jede
Umgebung gut erprobte. Der Entwicklungsaufwand,
für einen solchen Roboter wäre um Größenordnungen
teurer als der Entwicklungsaufwand für eine
bemannte Mission.

Der Eintwicklungsaufwand ist zweitrangig. Das eigentliche Problem sind die Transportkosten und die wären bei einer bemannten Station ungleich höher, weil die von der erde aus versorgt werden muß und die Besatzung in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden muß. Die bei der ISS üblichen Versorgungsflüge hätten bei einer bemannten Mondstation die Dimension des Apollo-Programms und das ist in absehbarer Zeit unbezahlbar.

Soll der Roboter noch eine Industrieanlage
bauen, dann gibts so viele kleine Details,
die ein Mensch mit dem „gesunden Menschenverstand“
ohne auch nur viel drüber nachzudenken macht

Daran würde sich ja nichts ändern, nur daß die Arbeit nicht direkt, sondern per Fernsteuerung erledigt wird. Selbst wenn Menschen auf dem Mond wären, müßten sie im Vakuum fast alle Arbeiten mit Maschinen bewältigen, weil die Feinmotorik der Raumanzüge mehr als mangelhaft und schwere Arbeit zu gefährlich ist. Von den Kosten einmal abgesehen, macht es keinen großen Unterschied, ob diese Maschinen vom Mond oder von der Erde aus gesteuert werden.

was für einen Roboter, auch sollte dieser
ferngesteuert sein, Riesenprobleme bereitet.

Niemand hat gesagt, daß das einfach wird, aber eine bemannte Mission wird noch schwieriger - von den Gefahren mal ganz abgesehen. Es ist schließlich pures Glück, daß alle Astronauten des Appollo-Programs lebend zurückgekehrt sind.

Die drei Roboter sollen natürlich nicht
*nur* sich gegenseitig reparieren können,
sondern ihre Hauptaufgabe ist ja sozusagen
aus Mondgestein und Sonnenenergie weitere von
sich zusammenbauen.

Ich gehe davon aus, daß man verschiedene Typen von Robotern verwenden wird, wobei die Menschen durch Service-Roboter ersetzt werden, denen man die Aufgaben anvertraut, die ein Mensch vor Ort per Hand erledigen würde. Für die Förderung von Mondgestein, den Aufbau der Infrastruktur und ähnliches, wird man natürlich andere Maschinene verwenden - und zwar unabhängig davon, ob Menschen vor Ort sind oder nicht (die werden ja auch nicht mit Schaufel und Spitzhacke im Regolith herumwühlen).

Der Eintwicklungsaufwand ist zweitrangig. Das eigentliche
Problem sind die Transportkosten und die wären bei einer
bemannten Station ungleich höher, weil die von der erde aus
versorgt werden muß und die Besatzung in regelmäßigen
Abständen ausgetauscht werden muß. Die bei der ISS üblichen
Versorgungsflüge hätten bei einer bemannten Mondstation die
Dimension des Apollo-Programms und das ist in absehbarer Zeit
unbezahlbar.

Und genau das soll ja nicht der Fall sein.
Das Ziel war eine autonome Mondstation.
Wenn ein guter Recycel-Prozess möglich wäre,
dann bräuchte man das durch Dichtungen ins
All entweichende Wasser nachliefern, alles andere
sollte man herstellen können. Und das Wasser kriegt
man, zumindest in geringen Mengen auf dem Mond.

Zum Austauschen der Mannschaft: Es gibt
genügend Menschen, die freiwillig beliebig
lange, auch bis zum Tod, auf dem Mond leben
wollen würden. Es gäbe auch sicherlich viele,
die das große Risiko gerne eingehen würden.

Das hätte auch noch einen ganz pragmatischen
Vorteil: Menschen haben einen Überlebenstrieb,
Maschinen nicht. In einer gefährlichen
Umgebung kann Gleichgültigkeit bezüglich
einer Gefahr, wie klein auch immer, das
ganze Projekt aufhalten oder so teuer machen,
dass es komplett unerschwinglich wird.

Soll der Roboter noch eine Industrieanlage
bauen, dann gibts so viele kleine Details,
die ein Mensch mit dem „gesunden Menschenverstand“
ohne auch nur viel drüber nachzudenken macht

Daran würde sich ja nichts ändern, nur daß die Arbeit nicht
direkt, sondern per Fernsteuerung erledigt wird. Selbst wenn
Menschen auf dem Mond wären, müßten sie im Vakuum fast alle
Arbeiten mit Maschinen bewältigen, weil die Feinmotorik der
Raumanzüge mehr als mangelhaft und schwere Arbeit zu
gefährlich ist. Von den Kosten einmal abgesehen, macht es
keinen großen Unterschied, ob diese Maschinen vom Mond oder
von der Erde aus gesteuert werden.

Ok, da haben wir offensichtlich verschiedene Erfahrungen.
Es ist für mich ein himmelweiter Unterschied, ob
die zu wartende Maschine direkt bei mir im Zimmer,
in der ca. 200 m entfernten Montagehalle, oder
in Indien steht.

Niemand hat gesagt, daß das einfach wird, aber eine bemannte
Mission wird noch schwieriger - von den Gefahren mal ganz
abgesehen. Es ist schließlich pures Glück, daß alle
Astronauten des Appollo-Programs lebend zurückgekehrt sind.

Wie gesagt, es gäbe sicherlich sehr viele Menschen,
die gerne bereit wären, das Risiko für Leib und
Leben einzugehen.

… […Menschen…](die

werden ja auch nicht mit Schaufel und Spitzhacke im Regolith
herumwühlen).

Aber sie *könnten* es zumindest improvisieren,
falls es kurzfristig unbedingt notwendig
werden sollte. So einen improvisationsfähigen
Roboter wird es in absehbarer Zeit nicht geben.

Gruss, Marco

Und genau das soll ja nicht der Fall sein.
Das Ziel war eine autonome Mondstation.
Wenn ein guter Recycel-Prozess möglich wäre,
dann bräuchte man das durch Dichtungen ins
All entweichende Wasser nachliefern, alles andere
sollte man herstellen können. Und das Wasser kriegt
man, zumindest in geringen Mengen auf dem Mond.

Damit ist es noch nicht getan. Wohnbereich und Gewächshäuser müßten wegen der kosmischen Strahlung beispielsweise unterirdisch gebaut werden. All das erfordert Kapazitäten die dem Aufbau der Station verloren gehen. Bist Du sicher, daß die Anwesenheit der Menschen diesen nachteil aufwiegt?

Es gibt
genügend Menschen, die freiwillig beliebig
lange, auch bis zum Tod, auf dem Mond leben
wollen würden. Es gäbe auch sicherlich viele,
die das große Risiko gerne eingehen würden.

Es gibt aber nicht genügend zahlungskräftige Investoren, die dieses Risiko mittragen. Ein solches Unternehmen muß aus öffentlicher Hand bezahlt werden und die Öffentlichkeit hätte wenig Verständnis dafür, daß man dort oben Menschen verheizt. Challenger und Columbia zeigen ja, wie es Raumfahrtprojekten ergehen kann, wenn sie anfangen Menschenleben zu fordern.

Das hätte auch noch einen ganz pragmatischen
Vorteil: Menschen haben einen Überlebenstrieb,
Maschinen nicht. In einer gefährlichen
Umgebung kann Gleichgültigkeit bezüglich
einer Gefahr, wie klein auch immer, das
ganze Projekt aufhalten oder so teuer machen,
dass es komplett unerschwinglich wird.

Da unterschätzt Du aber die phsychologischen Probleme bei Langzeitaufenthalten im All. Bei den Langzeitflügen russischer Kosmonauten hat sich gezeigt, daß sie dort oben zu Eremiten werden, die sich mit der Zeit immer weniger für ihre Aufgaben interessieren. Davon abgesehen hat auch ein Pilot auf der Erde ein Interesse daran seinen Teleroboter am „Leben“ zu lassen. Die Zerstörung Milliarden teurer Technik wäre wohl das Ende seiner Karriere.

Es ist für mich ein himmelweiter Unterschied, ob
die zu wartende Maschine direkt bei mir im Zimmer,
in der ca. 200 m entfernten Montagehalle, oder
in Indien steht.

Das bestreite ich auch gar nicht. Aber wenn die Russen schon vor 30 Jahren mit ihrem Lunochod auf dem Mond herumkurven konnten, dann sollten mit heutiger Technologie noch ganz andere Sachen möglich sein.

Aber sie *könnten* es zumindest improvisieren,
falls es kurzfristig unbedingt notwendig
werden sollte. So einen improvisationsfähigen
Roboter wird es in absehbarer Zeit nicht geben.

Der ist auch überhaupt nicht notwendig. Es genügt, wenn die Menschen improvisieren können, von denen er gesteuert wird.

Damit ist es noch nicht getan. Wohnbereich und Gewächshäuser
müßten wegen der kosmischen Strahlung beispielsweise
unterirdisch gebaut werden. All das erfordert Kapazitäten die
dem Aufbau der Station verloren gehen. Bist Du sicher, daß die
Anwesenheit der Menschen diesen nachteil aufwiegt?

Nein, da bin ich keineswegs sicher.

Möglicherweise fehlen mir einfach ausreichende
Daten, um mich für die eine oder die
andere Seite zu entscheiden.

Da unterschätzt Du aber die phsychologischen Probleme bei
Langzeitaufenthalten im All. Bei den Langzeitflügen russischer
Kosmonauten hat sich gezeigt, daß sie dort oben zu Eremiten
werden, die sich mit der Zeit immer weniger für ihre Aufgaben
interessieren. Davon abgesehen hat auch ein Pilot auf der Erde
ein Interesse daran seinen Teleroboter am „Leben“ zu lassen.
Die Zerstörung Milliarden teurer Technik wäre wohl das Ende
seiner Karriere.

Es ist für mich ein himmelweiter Unterschied, ob
die zu wartende Maschine direkt bei mir im Zimmer,
in der ca. 200 m entfernten Montagehalle, oder
in Indien steht.

Das bestreite ich auch gar nicht. Aber wenn die Russen schon
vor 30 Jahren mit ihrem Lunochod auf dem Mond herumkurven
konnten, dann sollten mit heutiger Technologie noch ganz
andere Sachen möglich sein.

Und genau die Kosten dieser Hochtechnologie gegenüber
der demgegenüber relativen Low-Tech eines Lebenserhaltungs-
systems, das man sogar komplett ohne Mikroprozessoren
konstruieren könnte, ist meiner Meinung nach
ein entscheidender Faktor.

Wir werden uns wohl gegenseitig nicht von
unseren gegensätzlichen Standpunkten überzeugen
können, aber ich akzeptiere den Deinen auf jeden Fall
so weit, dass mit eine unbemannte Vorhut der
eigentlichen Besiedlung sinnvoll und wahrscheinlich
auch aus ökonomischen Gründen unvermeidbar ist.

Ob diese Vorhut nun zeitlich sehr ausgedehnt ist,
oder eher unwesentlich kurz wird die Zukunft zeigen.

Hoffentlich darf ich diese noch miterleben.
(man darf ja träumen :smile:

Gruss, Marco