Der Eintwicklungsaufwand ist zweitrangig. Das eigentliche
Problem sind die Transportkosten und die wären bei einer
bemannten Station ungleich höher, weil die von der erde aus
versorgt werden muß und die Besatzung in regelmäßigen
Abständen ausgetauscht werden muß. Die bei der ISS üblichen
Versorgungsflüge hätten bei einer bemannten Mondstation die
Dimension des Apollo-Programms und das ist in absehbarer Zeit
unbezahlbar.
Und genau das soll ja nicht der Fall sein.
Das Ziel war eine autonome Mondstation.
Wenn ein guter Recycel-Prozess möglich wäre,
dann bräuchte man das durch Dichtungen ins
All entweichende Wasser nachliefern, alles andere
sollte man herstellen können. Und das Wasser kriegt
man, zumindest in geringen Mengen auf dem Mond.
Zum Austauschen der Mannschaft: Es gibt
genügend Menschen, die freiwillig beliebig
lange, auch bis zum Tod, auf dem Mond leben
wollen würden. Es gäbe auch sicherlich viele,
die das große Risiko gerne eingehen würden.
Das hätte auch noch einen ganz pragmatischen
Vorteil: Menschen haben einen Überlebenstrieb,
Maschinen nicht. In einer gefährlichen
Umgebung kann Gleichgültigkeit bezüglich
einer Gefahr, wie klein auch immer, das
ganze Projekt aufhalten oder so teuer machen,
dass es komplett unerschwinglich wird.
Soll der Roboter noch eine Industrieanlage
bauen, dann gibts so viele kleine Details,
die ein Mensch mit dem „gesunden Menschenverstand“
ohne auch nur viel drüber nachzudenken macht
Daran würde sich ja nichts ändern, nur daß die Arbeit nicht
direkt, sondern per Fernsteuerung erledigt wird. Selbst wenn
Menschen auf dem Mond wären, müßten sie im Vakuum fast alle
Arbeiten mit Maschinen bewältigen, weil die Feinmotorik der
Raumanzüge mehr als mangelhaft und schwere Arbeit zu
gefährlich ist. Von den Kosten einmal abgesehen, macht es
keinen großen Unterschied, ob diese Maschinen vom Mond oder
von der Erde aus gesteuert werden.
Ok, da haben wir offensichtlich verschiedene Erfahrungen.
Es ist für mich ein himmelweiter Unterschied, ob
die zu wartende Maschine direkt bei mir im Zimmer,
in der ca. 200 m entfernten Montagehalle, oder
in Indien steht.
Niemand hat gesagt, daß das einfach wird, aber eine bemannte
Mission wird noch schwieriger - von den Gefahren mal ganz
abgesehen. Es ist schließlich pures Glück, daß alle
Astronauten des Appollo-Programs lebend zurückgekehrt sind.
Wie gesagt, es gäbe sicherlich sehr viele Menschen,
die gerne bereit wären, das Risiko für Leib und
Leben einzugehen.
… […Menschen…](die
werden ja auch nicht mit Schaufel und Spitzhacke im Regolith
herumwühlen).
Aber sie *könnten* es zumindest improvisieren,
falls es kurzfristig unbedingt notwendig
werden sollte. So einen improvisationsfähigen
Roboter wird es in absehbarer Zeit nicht geben.
Gruss, Marco