Servus Sibylle,
das ist falsch.
Seit 1996 ist in D nicht bloß der Anbau von Hanf (zugelassene Sorten, max. 0,3% THC) erlaubt, sondern er wird auch als Anbau nachwachsender Rohstoffe von der EU mit nicht ganz uninteressanten Prämien gefördert. Ohne Sondergenehmigung, ohne Einschränkung.
Daß es bisher um ziemlich kleine Flächen geht (meines Wissens z.B. in Baden-Württemberg etwa 500ha), liegt an der zögerlichen Aufnahme durch die verarbeitende Industrie. Dort zögert man verständlicherweise bei einem Produkt, welches in einigem Umfang wegen der politisch gewünschten Förderung angebaut wird, weil diese schon morgen anders sein kann, so daß dann bedeutende Investitionen für die Anlagen zur Weiterverarbeitung im Sand säßen.
Interessant ist Hanf nicht bloß für die Seilerei - dort so gut wie ganz verdrängt durch Nylon und Konsorten -, sondern auch für hochwertige Textilien (in meiner Wohnstube hängen Vorhänge aus einer Leinen-/Hanfmischung, die Ur-501 war aus Hanf usw.) und für Dämmstoffe jeder Art.
Hanf ist im Fruchtwechsel eine hervorragende Vorfrucht vor allem für den Getreidebau.
Einige Erzeuger versuchen, den Hanfanbau ökonomisch interessanter zu machen, indem sie Nischen für Hanföl und Hanfnüsse erschließen. Auch dieses bisher ohne durchschlagenden Erfolg.
Schöne Grüße
MM