Inferiore Güter...........?

Hallo,

dieses gehört vielleicht mehr zur VWL:

Wer kann mir Beispiele für inferiore Güter nennen? Produkte von ALDI oder C&A finde ich nicht besonders gut als Erklärung… Wer weiß mehr?

Gruß
Jens

Hallo,

dieses gehört vielleicht mehr zur VWL:

Wer kann mir Beispiele für inferiore
Güter nennen? Produkte von ALDI oder C&A
finde ich nicht besonders gut als
Erklärung… Wer weiß mehr?

mit den konkreten beispielen ist das immer so eine sache.

allgemein gesprochen, sind inferiore güter (im gegensatz zu superioren gütern) aus mikroökonomischer sicht solche, deren nachfrage auch bei steigendem einkommen nicht zunimmt. die einkommenselastizität der nachfrage ist also

Na Gut,

sehen wir einmal von dem „Kult“ den Aldi hat ab. Bei geringem Einkommen ziehe ich es doch vor, billigere Produkte zu kaufen (wobei ich die Qualität der AldiProdukte gar nicht in Frage stelle), somit bin ich mit steigendem Einkommen doch bereit mehr auszugeben!

Ich dachte eigentlich, dass die Definition folgende ist: Die mengenmäßige Nachfrage sinkt mit steigendem Einkommen! Du aber schreibst: „Sie bleibt gleich!“

Vielleicht gibt es doch ein besseres Beispiel?

Ich dachte eigentlich, dass die
Definition folgende ist: Die mengenmäßige
Nachfrage sinkt mit steigendem Einkommen!
Du aber schreibst: „Sie bleibt gleich!“

ich habe kleiner-gleich geschrieben.
aber wenn ich dran denke, schaue ich zuhause noch mal nach, ob es unterschiedliche definitionen gibt und melde mich dann nochmal.

aber nochmal zum beispiel mit dem brot:

dein brot und deine brötchen wirst du vermutlich auch bei steigendem einkommen immer noch beim gleichen bäcker um die ecke kaufen. da weiterhin dein magen nicht größer geworden ist, wirst du auch nicht mehr brot kaufen.
da allerdings dein einkommen gestiegen ist (rein hypothetisch :wink: könntest du auch auf die idee kommen, zumindest ab und zu den weg zu einem weiter entfernt liegenden bio-bäcker zu machen, und dort ein viel teureres brot aus getreide aus biologisch-dynamischen anbau zu kaufen. damit würde dann auch mit deinem gestiegenen einkommen die nachfrage nach „normalem“ brot sinken.

jetzt zufrieden?

A.

hallo jens,

so ein zufall! ich sitze hier grad am schreibtisch und ackere dieses grauenvolle fach mikroökonomik durch und da sehe ich beim surfen deine frage…

habe gleich mal im „Varian“ nach einer genauen definition nachgesehen…also: inferiore Güter sind Güter bei denen eine Einkommenserhöhung zu einer Verringerung des Konsums führt…als beispiele sind hier haferschleim, extrawurst, lehmhütten etc. angegeben…also alles güter von niedriger qualität, die bei steigendem einkommen nicht mehr bzw. weniger nachgefragt werden…

falls dich dazu noch die indifferenzkurven und die budgetgeraden interessieren, kannst du mir gern mailen…

ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen

ciao kerstin

Hallo,

dieses gehört vielleicht mehr zur VWL:

Wer kann mir Beispiele für inferiore
Güter nennen? Produkte von ALDI oder C&A
finde ich nicht besonders gut als
Erklärung… Wer weiß mehr?

hallo jens,

ich bins nochmal. da meine erinnerung in diesem fall wohl tatsächlich nicht mehr die allerbeste war, habe ich auch noch mal nachgeschlagen.

die grundlegenden annahmen dabei sind folgende:
das haushaltseinkommen steigt.
die präferenzordnung und die güterpreise bleiben jedoch konstant.

weiterhin wird noch zwischen absolut inferioren und relativ inferioren gütern unterschieden, sowie zwischen absolut superioren und relativ superioren gütern.

abs. inf. güter sind solche, deren nachfrage bei steigendem einkommen absolut sinkt.

rel. inf. güter dagegen sind solche, deren nachfrage bei wachsendem einkommen zwar absolut wächst, jedoch relativ schwächer als das einkommen.

zahlenmäßig heißt das für die elastizitäten (nennen wir sie mal „e“) folgendes.

e 0 bei abs. superioren gütern
e 1 bei rel. sup. g.

daneben gibt es noch den sonderfall, der mich wohl durcheinandergebracht hat, daß bei steigendem einkommen sich die nachfragestruktur nicht ändert, die nachfrageelastizität also gleich null ist.

um nun endlich noch mal auf beispiele zurückzukommen, war in meinem buch (helmut schneider: mikroökonomie; münchen 1986)folgendes aufgeführt:
als abs. inferiores gut tabak und papier zum selberrollen von zigaretten.

nach statistischen untersuchungen sind nahrungsmittel insgesamt relativ inferiore güter.
folgende werte wurden ermittelt:

für nahrungsmittel: 0,6
für kleidung: 1,2
für wohnung: 0,8

schöne grüße

Admeta

Hi Jesch!
Ich hab da auch noch was für dich im Baßeler/Heinrich/Koch (Schülerausgabe!!) gefunden:

… In der Regel wird die Nachfrage nach einem Gut mit steigendem Einkommen zunehmen.
Ganz sicher gilt dies für „Güter des gehobenen Bedarfs“ - wie Möbel, Reisen, Automobile und Luxusgüter. Daneben gibt es einige Ausnahmen: vor allem Güter einfacher oder minderer Qualität wie z.B. Margarine, Kunsthonig, billiger Alkohol, Textilien aus Reißwolle etc. werden mit steigendem Einkommen weniger nachgefragt. Man kann es sich eben leisten, stat Margarine und Kartoffeln mehr Butter, Fleisch und Obst zu kaufen. Güter, deren nachgefragte Menge mit steigendem Einkommen sinkt, nennt man inferiore Güter.
Etwas genauer kann man den Zusammenhang von Einkommen und Nachfrage mit Hilfe der Einkommenselastizität der Nachfrage beschreiben (= relative Änderung der nachgefragten Menge zur relativen Änderung des Einkommens). …
Die Werte der Einkommenselastizität für verschiedene Produkte bzw. Produktgruppen entscheiden über die Entwicklung der Nachfrage nach diesen Gütern und damit über die wirtschaftliche Zukunft der entsprechenden Herstellergruppen. …
Das bedeutet, dass der Anteil der Nachfrage nach Agrarprodukten ( Einkommenselastizität kleiner 1) an der Gesamtnachfrage bei steigendem Einkommen und damit die Bedeutung dieses Sektors langfristig abnehmen wird. Umgekehrt wird die Bedeutung der Industriezweige, die Güter mit einer Einkommenselastizität größer als 1 herstellen, langfristig zunehmen (z.B. Chemieindustrie).

So, jetzt alles klar??? :smile:)

Tschüß
Sarah