Hallo tomvandice,
ich würde dir empfehlen, dich mal etwas über die Geschlechtsentwicklung zu informieren.
Die über Geschlechtschromosomen ist nur eine Variante. Bei Krokidilen ist die Temperatur von der Eiablage bis zum Schlüpfen entscheidend. Manche Fische können ihr Geschlecht nach Bedarf wechseln. Irgendwo im Hinterkopf sind auch Tiere, die erst Männchen und später Weibchen sind, will ich aber nicht beschwören. Daneben sind auch etliche Tiere (Schnecken z.B.) Zwitter.
Und auch bei den Arten, die Geschlechtschromosomen benutzen, ist der Mechanismus sehr uneinheitlich. Viele Insekten haben X/0, das y Chromosom ist als verschwunden. Bei den Vögeln ist m.W. XX ein Männchen und XY ein Weibchen.
Welche Informationen sind auf den Geschlechtschromosomen
gespeichert?
Alle möglichen, z.B das für Rot-/Grün-Sehen. Daher sind fast nur Männer röt-/grün-blind, weil die Frauen (meist) noch ein 2. gesundes X-Chromosom haben.
Umgekehrt ist die Entwicklung der Geschlechtsorgane so eng mit der Entwicklung des Körpers insgesamt verbunden, dass wohl keines der 23 Chromosomen daran nicht beteiligt ist.
Oder genauer formuliert: Bestimmt die männliche
Geschlechtsausprägung ausschließlich das Y Chromosom, oder
spielen auch andere Chromosome darin eine Rolle?
Das Y-Chromosom bewirkt beim Menschen die Entwicklung zum Mann, aber nur sehr indirekt. Es stößt auf Wegen, die ich nicht genau kenne, die Ausschüttung von Hormonen an. Diese bewirken dann die Ausprägung der Geshlechtsorgane als Mann oder Frau.
Oder nochmals
anders formuliert: Wenn ein Mann mit seiner Frau ein
männliches Kind bekommt, wird dieses wohl oder übel das Y
Chromosom des Mannes mitbekommen haben.
Das ist nicht anders formuliert, sondern Allgemeinwissen.
Werden sich
dementsprechend die äußeren Geschlechtsorgane des Kindes mit
denen des Vaters ähneln?
Wie schon gesagt, die Entwicklung ist so grundlegend, dass wohl jedes Chromosom beteiligt ist. Und auch die X/0-Variante, also das Fehlen des Y-Chromosoms, könnte funktionieren, wie bei Insekten. Aber beim Menschen (und wohl anderen Säugern) sind X/0-Individuen weiblich, annähernd jedenfalls. Das weiß man aus genetischen „Unfällen“. Aber das ist nur bei uns so, und damit nur ein Weg zum Ziel, kein Prinzip.
Oder noch ein letztes mal anders formuliert: Man kann sagen:
„Hui! Das Kind hat die Nase von der Mutter, oder von dem
Vater, oder von dem Großvater!“ Kann man auch sagen: „Hui! Das
Kind hat den Penis von dem Großvater mütterlicherseits!“ ?
NEIN.
Bitte um Hilfe, da mein Bio Unterricht nicht auffschlussreich
genug war.
Demnach willst du mehr wissen. Da hab ich dir wohl einiges aufgebürdet, was du erst mal verarbeiten musst. Aber das ist ja auch interessant und zeigt, dass auf jede Antwort 7 neue fragen kommen, wie bei dem Monster, Hydra?
Gruß, Zoelomat
P.S. Die Geschlechtsorgane von Mann und Frau sind auch so unterschiedlich nicht:
Die Klitoris entspricht der Eichel
Die inneren Schamlippen entsprechen den Penisschaft.
Die äußeren Schamlippen entspechen dem Hodensack
Die Hoden wandern erst nachträglich ein, meistens!
Und der G-Punkt entspricht wohl der Prostata.