ich fange bald meine Schule zum Rettungshelfer in Aachen an,
welche ca. 4 Wochen dauert. Ich bin als FSJ’ler eingeteilt für
den Bereich „Krankentransport“ auf einem KTW als Fahrer (nach
den 4 Wochen + Praktikum auf dem RTW).
Es ist nicht gerade ein Zeichen für Qualität, wenn ein Krankentransportdienst die billigste aller denkbaren Ausbildungen für sein Personal nimmt.
Wie sieht das jetzt aus - bin ich wirklich nur für
Krankentransportfahrten eingeteilt,
Ja. Und zwar ausschließlich als Fahrer. Du darfst den Patienten nicht betreuen, außer durch den Rückspiegel freundlích anlächeln.
Sollte dein Kollege, der mindestens Rettungssanitäter, besser aber Rettungsassistent zu sein hat, irgendwann mal sagen: Ich hab keinen Bock, geh du mal nach hinten zum Patienten. - dann begeht man eine Ordnungswidrigkeit, für die bis zu 5.000€ aufgerufen werden.
oder wird ein KTW auch zu
Notfällen gerufen?
Nein, dazu wird er nicht gerufen.
ABER:
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Wenn ein RTW gerufen wird, aber weit weg steht, wird ein KTW die Erstversorgung und schlimmstenfalls auch den Transport erledigen.
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Nicht alle Anforderungen eines KTW sind durch den zu erfüllen.
Selber erlebt: Hausarzt bestellt ausdrücklich einen KTW und schreibt als Grund „Verdacht Myokardinfarkt“. Der KTW findet eine Person im kardiogenen Schock vor und bestellt dann den RTW + NEF nach.
Also:
Der KTW ist ausdrücklich für NICHT-Notfälle gedacht und auch eigentlich nur dafür geeignet.
Es kommt aber vor, dass er trotzdem einen Notfall behandelt/transportiert:
- weil ein anderes, geeigneteres Rettungsmittel nicht oder zu spät verfügbar ist
- weil die Anforderung eines KTW auf Grund einer Fehleinschätzung der Situation erfolgte
- weil sich der Zustand des Patienten während des Transportes massiv verschlechtert
Ich bin mir unsicher, weil mir bei einer
Hilfsorganisation gesagt wurde das man teilweise auch Einsätze
(mit Sonderrechten fährt)
In 15 Monaten Rettungsdienst in Dortmund, davon rund 1/3 auf dem KTW, wurde ich genau einmal mit Sonder- und Wegerechten angefordert. Ich habe - soweit ich mich erinnere - etwa zwei- oder dreimal selber deren Benutzung angeordnet.
Interessant wären Berichte von anderen Rettungshelfern,
Sanitätern o.ä., die von dieser Schilderung Erfahrung haben.
Und wenn ein KTW zugeholt wird - kommt das oft vor (ich bin
für den Bereich Duisburg eingeteilt, d.h. Großstadt), oder ist
das wirklich die äußerste Ausnahme?
Ich denke, du darfst dich auf einen angenehmen Dienst freuen, der ohne nennenswerte Anzahl Fahrten mit Sondersignal auskommt.
Und drauf freuen würde ich mich nicht.
Als Beifahrer hast du bei der Anfahrt die Situation, die dich erwartet, im Kopf. Und es nerven die idiotischen Reaktionen mancher Autofahrer.
Als Fahrer denkst du an nichts, außer, wie du es unfallfrei auf schnellem Weg zum Einsatzort schaffst. Wenn ich Schilderungen von Kampfpiloten höre, die gefragt wurden, ob man denn am Steuer eines Jets nicht unglaubiche Allmachts- oder Glücksgefühle hätte, dann ist das bei Sondersignalfahrten in Großstädten ungefähr genau da selbe.
Stress pur.
PS: Interessant sind auch z.B. Erfahrungsberichte wie die
Schulung zum Rettungshelfer genau aussieht. 
Das ist eine nicht zeitgemäße Ausbildung. Helfern, die ihre Freizeit opfern, um beim Massenanfall von Verletzten bereit zu stehen, oder bei Großveranstaltungen im Sanitätsdienst zu helfen, denen kann kaum eine dreimonatige Rettungssanitäterausbildung zugemutet werden.
Sobald aber der Einsatz im regulären Rettungsdienst erfolgt, kann ich diese Spar-Ausbildung nicht gut heißen.
Sie besteht aus 80 Stunden Theorie und 80h Praktikum als „3. Mann“ im Rettungsdienst.
In den 80h wirst du die absoluten Basismaßnahmen lernen, also im Prinzip ein erweiterter Erste-Hilfe Lehrgang. Dazu noch ein paar häufige Krankheitsbilder und was man da machen kann (und auch, was man da auf keine Fall machen darf).