Informelle Malerei

Servus miteinand’,
Ich suche Literatur zu o.g. Thema und brauche zu diesem Zweck die Namen einiger typischer Vertreter dieser Stilrichtung.
Es wäre super, wenn jemand konkrete Buchvorschläge hat.

Bedanke mich schon mal bei allen, die mithelfen wollen!

Zum Einstieg…
http://de.wikipedia.org/wiki/Informel

Gruß
p.

Hi,

zusätzlich zu dem schon verlinkten Wiki-Artikel „informelle Kunst“ zunächst hier noch:

http://de.wikipedia.org/wiki/Abstrakter_Expressionismus
wo ja auch Literaturangaben zu finden sind.

Die Artikel sind allerdings historisch etwas rudimentär und auch „schief“. Die Bewegung hatte in den 40ern zwei Ausgangpunkte, die zumächst nichts voneinander wußten, aber theoretisch und methodisch beide den Surrealismus und die DADA-Bewegung im Hintergrund hatten und praktisch Wassily Kandinsky, speziell mit seiner bedeutenden Studie in der Schrift „Punkt und Linie zu Fläche“ (1926):

  1. in der École de Paris mit
    Jean Fautrier
    Jean Dubuffet
    Georges Mathieu als Auslöser, zu denen dann später der deutsche Wolfgang Schulze hinzukam, der dort unter dem Namen Wols Epoche machte

  2. in USA mit
    Jackson Pollock
    Willem de Kooning
    Mark Rothko einerseits, und
    Mark Tobey andererseits, der eine eigene Schule hatte

Fast gleichzeitig machten in anderen Ländern mit ähnlichen Konzeptionen von sich reden:

Italien:
Lucio Fontana
Dova
Assetto
R. Crippa
G. Dassu

Japan:
Shimamoto
Domoto
T. Araï
Motonaga
Takahashi
Imaï
Maitre Insho
J. Yoshihara

Spanien
Antoni Tápies

Deutschland (mit leichter Verzögerung):
Emil Schumacher
Fred Thieler
Bram Bogart
Gerhard Hoehme
Hann Trier
Winfred Gaul
Karl Otto Goetz

China (allerdings später erst):
Zao Wou-Ki
der nach Frankreich übersiedelte

Rumänien:
P.Lepaitre
I. Isou

Jordanien:
Nejad Bey

Iran:
Zenderoudi

Argentinien:
W. Davanzo

Uruguay:
L. Novoa

Israel:
Castel

Korea:
K.Namm

(sind das jetzt Namen genug? :smile:

In USA hatte sich zu dem, was man allmählich als eine ungewöhnliche, aber von einer weltweit gemeinsamen Konzeption und Charakteristik mit gutem Wiedererkennungswert ausgezeichnete „neue Richtung“ erkannte, das Rätselraten um eine Namensgebung die Bezeichnung " action painting" (im Anschluß an „abstrakter Expressionismus“, mit dem aber ein anderer Vorläufer gemeint war) verbreitet.

In Frankreich hatte in den 50ern Michel Tapié , der damalige Direktor des Musée d’Art Moderne, bedeutende Publikationen über die neue Bewegung gemacht. Von ihm stammt die Bezeichnung " une art autre" und " art informel" und " espaces généralisés".

Seine Publikationen sind leider sehr schwer zu erreichen. In einer guten Bibliothek dürfte zumindest erreichbar sein:
„Espaces Généralisés“
Edizione Del Dioscuro, Torino 1969

Die zunächst abfällige Bezeichnung " tachisme" kam von einem damaligen französischen Kunstkritiker. Durch den deutschen Kunstkritiker Manfred de la Motte wurde der Name „Tachismus“ zuerst auf die Szene des deutschen Informel angewendet, wodurch er eine weitere Alternative der Namensgebung wurde und in Frankreich „offiziell“ wurde.

Die Galerie Hennemann in Bonn hat sich in den 70ern für die deutsche Informel-Szen sehr verdient gemacht und zahlreiche Pubklikationen herausgegeben:
http://www.galerie-hennemann.de/shop/index.html

Der Katalog „Dokumente zum deutschen Informel“ (1976) gibt einen hervorragenden Überblick über die Historie.

Weitere Literatur auch hier:
http://www.artnews.de/themen/informel.htm

Gruß

Metapher (auch Vertreter des Informel :smile:

Wow. Bin schwer beeindruckt.
Kann ich auch zehn Sterne vergeben…? (o:

Vielen Dank für die Mühe!

Gruß

Metapher (auch Vertreter des Informel :smile: