Infos zu schichtmodellen

wo gibt es informationen zu schichtungsmodellen von zB ralf dahrendorf, moore/kleining usw??

danke

schon dort nachgeschaut?
http://iat-info.iatge.de/projekt/am/auv/
http://www.bma.bund.de/arbeitszeitmodelle/
http://www.arbeitszeiten.nrw.de

ich suche nicht arbeitsschichten sonder gesellschaftliche shichten und klassen!
zB mittelschicht (wer da zugehört usw)

wo gibt es informationen zu schichtungsmodellen von zB ralf
dahrendorf, moore/kleining usw??

danke

Hi!

Sag bitte mal kurz wofür du es brauchst (Uni, Schule…) und was du mit „wo“ meinst (Bücher, Netz…)?

Ansonsten suche schon mal im Netz unter „Soziale Ungleichheit“ (=Forschungsrichtung der Soziologie in diesem Bereich) (R. Kreckel), „Stratifikation“, Milieus (C. Offe, v. Oertzen u.a.), Habitus (P. Bourdieu), Stände (M. Weber), Klassen (K. Marx), Zur Auflösung (U. Beck)…Parteien/Wahl-forschung „Neue Mittelschicht“… u.u.u. … aber es gibt noch viele, viele andere Begriffe und Personen…

einfach nochmal melden…

Grüße
DerDUDE

Sag bitte mal kurz wofür du es brauchst (Uni, Schule…) und
was du mit „wo“ meinst (Bücher, Netz…)?

ich brauche es für die schule. ich bin in der 13 und habe SoWi als leistungskurs.
am besten wären informationen, die im netz frei zugänglich sind.

vielen dank schon mal für die ersten tips!

david

wo gibt es informationen zu schichtungsmodellen von zB ralf
dahrendorf, moore/kleining usw??

danke

Z.B.:
"Es gibt andere Modelle der sozialen Schichtung in Deutschland; doch sind diese die wichtigsten aus den letzten Jahren. Auch dem Laien schon fällt eines an ihnen auf: die Modelle unterscheiden sich. Und wenn er der Soziologie nicht ausgesprochen wohlwollend gegenübersteht, mag er in den Unterschieden ein weiteres Beispiel für den in vielen Wissenschaften nachgerade notorischen Professorenstreit vermuten. Der Laie hat recht und unrecht zugleich.
Die Unterschiedlichkeit der Schichtmodelle dokumentiert freiwillig, daß es in der deutschen Gesellschaft der Gegenwart keine so eindeutig abgrenzbaren sozialen Schichten gibt, daß ihre Identifizierung sich jedem Beobachter aufdrängen müßte. Im übrigen aber bekundet diese Unterschiedlichkeit zwei große Schwächen des verbreiteten Ansatzes. Schicht-modelle der angedeuteten Art sind nämlich analytisch nur mäßig fruchtbar, und sie sind deskriptiv beliebig. Warum werden drei, vier oder sieben soziale Schichten unterschieden! Das Argument heißt hier, daß die Zahl vom Zweck der Untersuchung abhänge. Aber welcher Zweck rechtfertigt welche Unterscheidung! Keines der verschiedenen Schichtmodelle ist im Grunde besser als das andere; mit keinem läßt sich sehr viel mehr anfangen als mit irgendeinem anderen; sie sind alle gleich kon-struiert. Und dies begründet schon den zweiten Einwand. Weil die Modelle konstruiert sind, also gar nicht darauf abzielen, reale Grenzen zu markieren, sind sie als Instrumente zur Beschreibung der Wirklichkeit beliebig. Noch schärfer gesagt: sie beschreiben die deutsche Gesell-schaft der Gegenwart nicht. Hierzu müssen wir andere Wege suchen.
Dahrendorf, Ralf: Gesellschaft und Demokratie in Deutschland, München 1965, S. 101
(…) Stellen wir uns das System sozialer Schichtung einmal als Wander-weg eines Menschen vor, der ganz unten beginnt, in jener Schicht, aus der so gut wie niemand auf die Universitäten kommt, und nach ganz oben will - (…) ein instruktives Beispiel…
Was der Wanderer erfährt, ist, daß die deutsche Gesellschaft in ihrer Schichtstruktur drei Barrieren kennt. Zwei davon sind von mittlerer Größe, daher für die, die an sie herankommen, allenfalls zu überwinden; es sind Barrieren, wie sie jede moderne Gesellschaft kennt. Das ist einmal die Grenze zwischen den Eliten und den angrenzenden Bereichen der Dienstklasse und des Mittelstandes; das ist am anderen Ende der Skala die Grenze zwischen der Unterschicht und den angrenzenden unteren Rängen der Arbeiterschicht und des falschen Mittelstandes. Es gibt aber noch eine dritte Barriere, und diese ist sehr viel weniger leicht ü-berschreitbar. Sie trennt ein Oben von einem Unten, nämlich etwa das obere Drittel des Schichtgebäudes von den unteren zwei Dritteln, und verläuft vom unteren Ende der Dienstklasse entlang der Linie zwischen Arbeiterschicht und Mittelstand. Auf beiden Seiten dieser Grenze ist soziale Mobilität nicht ungewöhnlich. Was indes die Bewegung über die Grenze, damit die Zugehörigkeit zu einer ihrer beiden Seiten angeht, so drängt sich der Schluß auf, daß in dieser Hinsicht die Schichtpositio-nen der deutschen Gesellschaft nach wie vor tendentiell zugeschrieben sind. Sie fallen dem Einzelnen ohne sein Zutun zu, und er kann ihnen nur im außergewöhnlichen Fall entrinnen. In diesem Sinne … ist die deutsche Gesellschaft nach wie vor eine halbierte Gesellschaft, zer-schnitten in ein Oben, das wenig vom Unten, das wenig vom Oben weiß. Nur psychoanalytische Theorien vermögen halbwegs zu erklären, warum gerade eine so zerspaltene Gesellschaft ihre innere Uneinigkeit systematisch durch Ideologien der Volksgemeinschaft und nationalen Zusammengehörigkeit kompensiert.
Dahrendorf, Ralf: Gesellschaft und Demokratie in Deutschland, München 1965, S. 119f

Ich könnte weiteres Material mailen… (u.a. Scheuch ode Sinus-Studie…)
Gruß Norbert