Hallo Petra!
Du bist verdammt unfreundlich!
Mit „Beleg“ meinte ich irgendeinen Artikel, online oder im
Print, den man vorzeigen kann. Wenn das so ist, wie du
schreibst, dann muss es ja irgendjemand mal in Textform
gebracht haben!
Offensichtlich kam die Botschaft nicht an. Ziel muss sein, dass der/diejenige, der/die bezahlt - also du - selbst kritikfähig wird. Andernfalls werden die oft haarsträubenden Werbeaussagen dubioser Anbieter für bare Münze genommen. Deshalb schrieb ich nicht einfach, E-Heizung sei Müll ö. ä., sondern stellte die einzelnen Schritte zur Entscheidungsfindung dar.
Für dein Haus ist ein bestimmter Energiebedarf zu decken, zunächst völlig egal, mit welchem Energieträger. Den Energiebedarf muss man kennen. Ich kenne aber dein Haus nicht, deshalb auch nicht den Energiebedarf und nannte einen Schätzwert von 200 kWh pro m² und Jahr. Dieser Wert mag für ein älteres Haus ungefähr hinkommen. Ich schätzte auch die Wohnfläche, nahm 100 m² an und ging davon aus, dass du die dargestellte Rechnung mit der für dein Haus zutreffenden Fläche selbst zustande bekommst. Außerdem nannte ich die Preise in Cent pro kWh für verschiedene Energieträger und rechnete auch das im Beispiel vor.
Ich hätte erwartet, dass du vielleicht zum einen oder anderen Zusammenhang noch einmal nachfragst, dann aber in der Lage bist, dir ein eigenes Urteil zu bilden und selbst zu erkennen, dass die günstigste E-Heizung (Nachtspeicheröfen) immer noch doppelt so hohe Betriebskosten wie eine Ölheizung verursacht und dass du mit dem Tagtarif für eine E-Direktheizung bei den Betriebskosten jenseits von gut und böse landest.
Werbeausssagen und Vertretererzählungen sind interessengesteuert, deshalb für eine Investitionsentscheidung unbrauchbar. Am Selbstdenken führt kein Weg vorbei, es sei denn, du strebst die Opferrolle an. Für den geeigneten Denk- und Rechenweg braucht man ein paar Kenntnisse, die ich zuversichtlich hoffte, vermittelt zu haben.
War wohl ein Irrtum meinerseits
Du willst keinen Taschenrechner nehmen und den aufgezeigten Rechenweg nutzen, Du willst nicht nur Vorgekautes, du willst Vorverdautes. In der auf offensichtlich vergebliche Liebesmüh’ folgenden Reaktion schimmert Enttäuschung durch. Du nennst es unfreundlich…
Vermutlich ahnst du, dass eine Zentralheizung für dein Haus fällig ist. Aber die ist nun mal nicht ganz billig, Heizöl wird immer teurer und zum Glück hast du irgendwo aufgeschnappt, dass es in der Förderschnecke einer Pellettsheizung klemmen könnte. Genug Argumente für die in der Anschaffung so schön billige „Infrarotheizung“. Dafür suchtest du eine Bestätigung, aber die kann nur der dubiose Vertrieb solcher Heizungen liefern. Jeder andere wird dringend abraten und das gefällt dir nicht.
Dir wird auch die folgende Aussage nicht gefallen: Mit einiger Wahrscheinlichkeit wurde bereits eine teure Fehlentscheidunbg getroffen, als du nämlich neue Fenster in das alte Haus einbauen ließt (was du nebenbei erwähntest). Wenn dir nämlich die Heizkosten zu hoch sind, musst du den Energiebedarf des Hauses senken, von derzeit z. B. 200 kWh pro m² und Jahr auf die Hälfte oder noch deutlich weniger. Dafür braucht man ein Gesamtkonzept, das die gesamte Außenhaut des Gebäudes einschließlich Lüftung umfasst. Mit Einzelmaßnahmen ohne Gesamtkonzept passieren teure Fehler mit üblen Nebenwirkungen, z. B. Schimmel durch fehlende Lüftung aufgrund dicht schließender Fenster im alten Haus. Kommt man deshalb auf die Idee, die Fassade zu dämmen, sitzen die gerade neu gekauften Fenster in der falschen Wandebene. Also alles wieder 'raus oder bei der Dämmung müsste so gepfuscht werden, dass es für einen Haufen Geld auf Verschlimmbesserung hinaus läuft.
Wenn man den Energiebedarf eines Hauses mit den heute zur Verfügung stehenden Mitteln ganz dolle senkt, kann sogar eine E-Heizung sinnvoll sein. Mit sehr geringem Energiebedarf, also nur wenigen kWh pro Jahr, ist es fast egal, was man pro kWh bezahlt. Dann spielen die Kosten für die Anschaffung der Heizung die Hauptrolle und die E-Heizung gewinnt.
Bevor du also weiteres Stück- und Flickwerk veranstaltest, lasse dich von einem Energieberater und/oder Architekten beraten. Der muss sich das Haus angucken, mit Internet und Ferndiagnosen geht das nicht.
Wieder nicht freundlich genug?
Gruß
Wolfgang