Hallo Leute, in meiner Wohnung hab ich in der Küche leider keine Heizung und im Winter ist es wirklich unerträglich. Ne Freundin hat mich jetzt gefragt wieso ich mit keine Infrarotheizung besorge. Ich hab davon aber noch nie gehört und jetzt nur bisschen rum gegoogelt. Wie sind denn eure Erfahrungen mit Infrarotheizungen? Meine Küche ist etwa 10qm groß und hat recht hohe Decken. Insgesamt ist es ein eher altes Haus mit alten Fenstern und ner alten Balkontür, ich glaub nicht dass das Haus sehr gut isoliert ist. Lohnt sich da ne Infrarotheizung? Oder zahl ich mich da dumm und dämlich? Hat jemand Infos zum Verbrauch? Ich hoffe ihr könnt mir helfen, vielen Dank im Voraus!
Hallo,
auch auf die Gefahr hin, hier wieder kleingehackt zu werden:
Ich habe im ganzen Haus von Nachtspeicherheizung auf Infrarotheizung umgebaut und sehr gute Erfahrung damit gemacht.
Achte aber auf Qualität und spar nicht am falschen Ende.
LG
66er
Hallo!
Ich habe im ganzen Haus von Nachtspeicherheizung auf
Infrarotheizung umgebaut und sehr gute Erfahrung damit
gemacht.
Was auch immer „gute Erfahrung“ bedeuten soll. Jedenfalls verzichtest du auf die Energiespeicherung mit Nachtstrom und treibst damit die Betriebskosten in die Höhe.
Achte aber auf Qualität…
Worin drückt sich denn Qualität bei einer Infrarotheizung aus? Es sind mit elektrischem Strom erwärmte Widerstandsdrähte - wirklich weiter nichts. An der Technik dieser Art Heizung hat sich seit reichlich 100 Jahren nichts geändert. Geblieben ist auch die grundsätzliche Schwäche aller E-Heizungen, dass man nämlich zur Bereitstellung von 1 kWh Wärmeenergie ungefähr den dreifachen Einsatz an Primärenergie braucht. Deshalb ist es sinnvoller, den Primärenergieträger ohne den Umweg über elektrischen Strom zur Wärmeerzeugung zu verwenden, etwa in Form einer Gasheizung. Dann zahlt man ca. 8 Cent pro kWh statt 25 Cent pro kWh bei Strom.
Der einzige Vorzug von E-Heizungen welcher Art auch immer ist deren im Vergleich mit z. B. einer Gasheizungsanlage geringerer Anschaffungspreis. Für den Betrieb während ganzer Heizperioden sind E-Heizungen aufgrund der sehr hohen Betriebskosten ungeeignet. Vertretbare Einsatzfälle sind Wochenendhäuser, nur gelegentlich und kurzzeitig genutzte Räume sowie nicht durchgängig betriebene Zusatzheizungen etwa in Passivhäusern.
Für eine täglich nur kurzzeitig genutzte Küche (nicht für eine Wohnküche) kann eine E-Heizung durchaus eine brauchbare Lösung darstellen. Für ein ganzes Haus als einzige Heizung ist die E-Heizung eine teure Fehlentscheidung - zumeist getroffen von Eigentümern schlecht gedämmter alter Häuser, wo die Investition in zeitgemäße Haustechnik gescheut und lieber schöngeredet wird.
Gruß
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
wir beide haben das Thema bereits ausführlich diskutiert und eine Wiederholung findet (von mir) nicht statt.
LG
66er
Moin,
wir beide haben das Thema bereits ausführlich diskutiert und
eine Wiederholung findet (von mir) nicht statt.
Du sparst also Geld, sparst an Primärenergie (= die Energie, die für die Erzeugung des Stroms benötigt wurde)?
Klingt fast wie ein Perpetuum mobile.
Gandalf
Moin,
Moin Gandalf,
…
Du sparst also Geld, sparst an Primärenergie (= die Energie,
die für die Erzeugung des Stroms benötigt wurde)?
Habe ich nie behauptet.
Klingt fast wie ein Perpetuum mobile.
Dass es das nicht gibt, weiß denke ich jeder.
Meine Kernaussagen (aus dem anderen Thread) und meine Erfahrung mit der Infrarotheizung ein letztes Mal kurz zusammengefasst:
-
Als Ablösung einer alten Nachtspeicherheizung unbedingt in Betracht zu ziehen, da im Vergleich zur Anschaffung einer Öl-, Gas- oder Pelletheizanlage nur ein Bruchteil an Erstehungs- / Baukosten.
-
Mit meiner neuen Anlage verbrauche ich deutlich weniger Strom, als mit der Nachtspeicheranlage.
-
Kabelinfrastruktur kann weitergenutzt werden.
-
Durch Vertragsanpassung auch tagsüber günstiger Heizstromtarif.
-
Wartungsfrei
-
Schornstein nicht erforderlich
… und für eine Einraumlösung wie beim Fragesteller die einfachst zu realisierende Lösung.
Bei allem Verständnis für Einwände, Theorie und Praxis sind bekanntermassen manchmal 2 Paar Schuhe.
Gandalf
66er
Hallo Wolfgang,
Als interessierter Laie hier ein paar Anmerkungen zu Deiner Antwort:
Geblieben ist
auch die grundsätzliche Schwäche aller E-Heizungen, dass man
nämlich zur Bereitstellung von 1 kWh Wärmeenergie ungefähr den
dreifachen Einsatz an Primärenergie braucht. Deshalb ist es
sinnvoller, den Primärenergieträger ohne den Umweg über
elektrischen Strom zur Wärmeerzeugung zu verwenden, etwa in
Form einer Gasheizung. Dann zahlt man ca. 8 Cent pro kWh statt
25 Cent pro kWh bei Strom.
Wenn Du schon die Verluste (66%) bei der Stromerzeugung erwähnst, solltest Du korrekterweise auch die Verluste nennen, die bei Gas- und Ölheizungen auftreten. Die Wirkungsgrade dieser Heizungen liegen zwischen 80 und 90%. Außerdem kommt das Gas bzw. Öl auch nicht verlustfrei ins Haus.
Bei der Stromerzeugung muss man berücksichtigen, dass der Anteil der erneuerbaren (ohne Biomasse) inzwischen 20% beträgt. Da diese Primärenergie kostenlos den Stromproduzenten zur Verfügung stehen, müssen sie aus der Verlustrechnung herausgerechnet werden. Damit beträgt der Verlust statt 66% nur noch ca. 50%. Dieser Wert wird im Laufe der nächsten Jahre kontinuierlich sinken, da der Anteil erneuerbaren immer höher wird und die Kraftwerke immer effektiver werden (bis zu 60% Wirkungsgrad).
Für den Norddeutschen Raum, wo inzwischen fast Strom-Autarkie besteht, wäre es vielleicht sogar ökologisch sinnvoll, mit Strom zu heizen. Dann wären auch die Bayern zufrieden, da sie keine (Monster-)Stromtrasse bekämen und die EEG-Umlage könnte sinken.
Was die eingentliche Frage von Peter_Pan betrifft, ob eine Infrarotheizung sich lohnt, kann ich leider nicht beantworten. So eine Heizung hat den Vorteil, dass sie durch die Wärmestrahlung schnell wärmt und die Zimmertemperatur bei gleicher Wohlfühltemperatur niedriger sein soll. Hierdurch wären vielleicht auch die Kosten niedriger als mit Öl- bzw. Gasheizung.
Grüße Ingo
OK. Das Thema Infrarotheizung ist ein Reizthema, soviel hab ich jetzt auch verstanden! Ich versuch eure ganze Diskussion darum, ob Infrarotheizungen als Heizsystem in nem kompletten Haus Sinn machen, außen vor zu lassen…denn wer meine Frage aufmerksam gelesen hat, hat verstanden, dass es darum in meinem Fall nicht geht.
Nichtsdestoweniger waren eure Antworten hilfreich, denn ich kann durchaus raus lesen, dass eine Infrarotheizung in meinem Fall Sinn macht. Ich wohn in der Wohnung auf Miete, der Vermieter ist auch nciht bereit da jetzt groß die Arbeiten zu starten um ne Gasheizung zu installieren oder irgendwie sowas. Von daher ist ne Infrarotheizung sinnvoll, die kann ich auch ohne große „Umbauarbeiten“ anschließen…Es ist ja wirklich nur für diesen kleinen Raum gedacht und auch wirklich nur wenn ich mich in diesem aufhalte.
Eine Frage hätte ich aber noch:
66er, du schreibst: „Achte aber auf Qualität und spar nicht am falschen Ende.“ (Ich kapier nicht wie man hier direkt zitiert!? )
Was genau macht bei einer Infrarotheizung gute Qualität aus? Worauf sollte ich achten? Und wo würde ich sparen wenn ich am falschen Ende spare?
Viele Grüße!
Hallo.
…
Eine Frage hätte ich aber noch:
66er, du schreibst: „Achte aber auf Qualität und spar nicht am
falschen Ende.“ (Ich kapier nicht wie man hier direkt
zitiert!?)
Was genau macht bei einer Infrarotheizung gute Qualität aus?
Worauf sollte ich achten? Und wo würde ich sparen wenn ich am
falschen Ende spare?
Alle Hersteller geben meist die Nennleistung (in meinem Fall 420 Watt) und die Raumflächenheizleistung (in meinem Fall bis 20m2) an.
Du findest durchaus Herstellerangaben bis 750 Watt für z.B. nur 12m2. Anders ausgedrückt mehr Stromverbrauch für geringere Heizleistung.
Namen lasse ich mal bewußt weg, damit der Verdacht von Werbung nicht aufkommt.
LG
66er
Ok, Ok, verstehe. Vielen Dank!