Infrarotheizung: Klasse, oder doch nur teurer Humbug?

Guten Abend!

Hallo Wofgang,

ich möchte Dich als „Infrarotheizungsgegner“ gar nicht bekehren, aber

… die oftmals in Raumfläche /Gerät angegeben wird.

Nette Angabe. Nur ganz und gar wertlos.

Dieser Meinung bin ich nicht, denn wenn ein Heizkörper mit 470 Watt eine Raumfläche von ca. 20m2 beheizt, warum sollte ich dann einen nehmen, der mit 700 Watt gerade mal für 12m2 angepriesen wird? Die Zahlen sind übrigens real aus Herstellereangaben entnommen und keine erfundenen Beispielzahlen.

Es gibt - außer
Vertretergenöhle, Werbegewäsch und Selbstbetrug von Leuten,
die eine ungeeignete Investitionsentscheidung trafen -

… und Leuten die keine Argumente ausser den Eigenen zulassen …

wirklich nicht mehr als den Energiebedarf des Hauses in kWh
und die je nach Energieträger unterschiedlichen Kosten pro
kWh.

… was ich nicht bestritten habe.

Die Gegenüberstellung von Investition für eine übliche
Zentralheizung und Elektroheizung unter gleichzeitiger
Berücksichtigung der Betriebskosten kann je nach Energiebedarf
und Nutzungsart des Gebäudes durchaus zu Gunsten einer
E-Heizung ausgehen.

In diesem Punkt sind wir uns einig.

Etwa bei einem nur sporadisch genutzten
Haus kann es sinnvoll sein, auf aufwändige Heizungstechnik zu
verzichten. Auch bei Passivhäusern (oder annähernd in diese
Kategorie fallende Gebäude) , die nur an wenigen besonders
kalten Tagen eine Heizung brauchen, kann eine E-Heizung unter
Kostengesichtspunkten vernünftig sein. In allen anderen Fällen
muss man sich die prallen Stromkosten schönreden, sonst passt
es vorne und hinten nicht.

Deine Meinung, die Du auch haben kannst. Ich bin davon überzeugt, dass meine Rechnung aufgeht, habe aber kein Problem damit, dass z.B. mein Kollege sich anders entschieden hat oder Du es anders siehst.

Gruß
Wolfgang

LG
66er

Hallo,

Dieser Meinung bin ich nicht, denn wenn ein Heizkörper mit 470
Watt eine Raumfläche von ca. 20m2 beheizt, warum sollte ich
dann einen nehmen, der mit 700 Watt gerade mal für 12m2
angepriesen wird?

Das ist doch Unsinn bzw. Augenwischerei.
Um einen Raum auf Wohlfühltemp. zu heizen, benötigt man eine gewisse Heizenergiemenge. Wenn man für einen Raum am Tag 5 kWh benötigt, dann ist es egal, ob die 5kWh von einem Heizkörper mit einer Nennleistung von 470W oder 700W oder 2000W kommen. Es werden nur die Einschaltzeiten entsprechend unterschiedlich sein.
Es ist dabei auch egal, ob der Heizkörper seine Energie direkt aus Elektroenergie oder aus Gasverbrennung oder Warmwasser bezieht.
Der Unterschied ist hier vor allem der Preis pro kWh.

Die Zahlen sind übrigens real aus Herstellereangaben entnommen
und keine erfundenen Beispielzahlen.

Mir ist keine Herstellerseite von Elektroheizunganbietern bekannt, in der nicht ganz bewußt gelogen wird, dass sich die Balken biegen. Diese Seiten strotzen zumeist vor physikalischen und ökonomischen Nonsense.

Es gibt - außer
Vertretergenöhle, Werbegewäsch und Selbstbetrug von Leuten,
die eine ungeeignete Investitionsentscheidung trafen -

… und Leuten die keine Argumente ausser den Eigenen zulassen

Physik mit Esoterik zu ersetzen, scheint mir mit plausiblen Argumenten wenig zu tun zu haben.
Gruß Uwi

Moin,

… und Leuten die keine Argumente ausser den Eigenen zulassen

sagen wir mal so.
Die Hauptsätze der Thermodynamik und die Erhaltungssätze der Physik haben sich bisher sehr hartnäckig gezeigt bezüglich Angriffen diverser Pseudowissenschaftler, die sie wegwischen wollten.
Das hat mit persönlichen Argumenten wenig zu tun.

Gandalf

Wärmebedarfsberechnung
Hallo,

ist es nicht wichtig, eine Wärmebedarfsberechnung durchzuführen ? Aus Aufbau der Wände, Bauart der Fenster, Raumtemperatur, etc. etc. ergibt sich doch ein Bedarfswert für jeden Raum.

Somit muss ich doch diesen Raum mit so-und-soviel Leistung beheizen, um die persönlichen Vorgaben zu erfüllen. Dabei dürfte die Art der Heizung erstmal egal sein.

Aufgrund der verschiedenen Heizungstypen und den damit verbundenen Kosten (Anschaffung, Wartung, etc.) kann ich dann auf die günstigste Lösung zurückgreifen.

Wie schon erwähnt, konnte bei den Nachtspeichern der Billigstrom zum Aufladen der Geräte genutzt werden, meistens zwei Stunden am Nachmittag und 6-8 Stunden in der Nacht. Hierbei wurden aber auch alle anderen Verbraucher, die dann aktiv sind, zum günstigen Niedertarif betrieben.

Holzheizung besser nutzen

Ich habe eine Maisonettwohnung, das untere Stockwerk wird komplett via Holz geheizt.

Warum nicht auch das obere über ein geeignetes Belüftungssystem? Wer sagt denn dass Wärme immer über Wasserrohre und Heizkörper transportiert werden muss?
Und eine zentrale Feuerstelle für das ganze Haus wird wohl die effizienteste Lösung sein.

Wenn Dir das Heizen mit Holz nicht zu lästig ist, wirst Du keine preiswertere Methode finden. Die Stromheizung würde ich als Backup lassen, falls Du z.B. mal mit Grippe im Bett liegst und froh bist, nicht den Ofen anschüren zu müssen.

Pellets, Öl und Gas sind bequemer aber auch alle deutlich teurer.

Wirkungsgrad
Moin,

Der Preis pro kWh vom E-Werk steht in deiner Stromrechnung.
Für einen Vergleich mit anderen Energieträgern muss man nur
deren Heizwert kennen. 1 Liter leichtes Heizöl EL (ebenso wie
1 m³ Erdgas) hat einen Heizwert von 10 kWh.

wenn du die Zahlen einem vielleicht Laien so hart vorrechnest solltest du IMHO aber vielleicht auch erwähnen, dass der Wirkungsgrad deiner Öl-Zentralheizung aber auch unter der einer Elektroheizung liegen wird. Schließlich erwärmt dein Heizöl auch sinnlos seine Abgase und die Rohre vom Keller bis ins Zimmer. Von der bezahlten kWh kommt also nicht alles beim Verbraucher an; ein 1:1Vergleich hinkt also.

VG
J~

Hier eine wissenschaftliche Studie der Techn. Universität Kaiserslautern
Hallo zusammen,

um der Ursprungsfrage nochmal näherzukommen, und die Herstellerwerbung mal aussen vor zu lassen, zitiere ich mal aus einer Studie der techn. Universität Kaiserslautern:

„Bei richtiger Anwendung einer Infrarotstrahlungsheizung ergeben sich sowohl Vorteile beim Energieverbrauch als auch bei den Kosten und der CO2-Bilanz.“

Falls sich jemand dafür interressiert, die Studie findet sich hier.

LG
66er

Hallo!

Falls sich jemand dafür interressiert, die Studie findet sich hier.

Nach erstem Überfliegen und Überwindung der aufkommenden Scham, zur gleichen Berufskaste wie der Verfasser zu gehören: Die vorgeblich wissenschaftliche Studie verdient ihre Bezeichnung nicht. Die vielfältigen Mängel detailliert zu beschreiben, bräuchte ich Stunden. Die Zeit ist mir zu schade, mich mit Esoterik um einen mit el. Strom beheizten ohmschen Widerstand zu befassen. Heizung durch Konvektion und Strahlung ist das Ergebnis jedes stromdurchflossenen el. Widerstands und sog. Infrarotheizungen sind nun mal nichts anderes als ohmsche Widerstände. Nach vielen Seiten allgemeiner Holzwolle behauptet der Verfasser, der Energiebedarf der elektrisch beheizen Wohnung wäre niedriger als bei Heizung mit anderem Energieträger und erklärt den Effekt u. a. damit, dass die feuchten Wände getrocknet wurden. Sodann rechnet er voraus, wie sich die Preise verschiedener Energieträger entwickeln werden und dass es in 14 Jahren … jo mei …

Offen bleibt nur die Frage, was der Hersteller der Widerstände IR-Heizkörper, der auch mit einer Danksagung bedacht wurde, für den Unfug bezahlte.

Gedankenexperiment: Man nehme eine Platte in Gestalt und Farbe der für die „Studie“ verwendeten Infrarotheizkörper. Im ersten Schritt heize man diese Platte mit einem stromdurchflossenen el. Widerstand auf eine bestimmte Temperatur, messe Strahlung, Konvektion und dafür aufgewendete Energie. Im nächsten Schritt heize man die gleiche Platte mit warmem Wasser auf die gleiche Oberflächentemperatur. Vorhersehbar wird man die gleichen Werte für Strahlung, Konvektion und aufgewendete Energie messen. Auch das Wärmeempfinden kann dabei nicht anders sein wie bei der Heizung mit el. Strom.

Bis zu diesem Punkt ist das Gedankenexperiment sicherlich nachvollziehbar und sein Ergebnis nicht ernsthaft strittig, sofern man über eine kleine Ungenauigkeit hinweg sieht, die sich durch Brennerwirkungsgrad und den Betrieb von Nebenaggregaten wie der Umwälzpumpe ergibt. Wirkung und aufgewendete Energie sind in beiden Fällen gleich, der Unterschied lag nur im Energieträger, nämlich einmal el. Strom und im anderen Fall durch Verbrennung irgend eines fossilen Energieträgers erwärmtes Wasser. Weil es um die Kosten geht, muss man nur noch die Kosten pro kWh bei den verschiedenen Energieträgern miteinander vergleichen. Dabei liegt zwischen Öl/Gas und el. Strom bei den Kosten pro kWh der Faktor 3. Dass der Energiebedarf des Raumes beim Heizen der Platte mit el. Strom statt mit warmem Wasser plötzlich auf einen kleinen Bruchteil sinkt, ist schlichtweg Blödsinn.

Das einfache Gedankenexperiment macht 50 Seiten Wortmüll einer als Studie verkappten Werbeschrift entbehrlich. Hat aber den Nachteil, als Verkaufshilfe für Infrarotheizungen eher kontraproduktiv zu wirken.

Gruß
Wolfgang

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war mir schon vorher klar,
… daher möge sich jeder das Seine denken und sich damit wohlfühlen.

LG
66er

… für den dieses Thema abgeschlossen ist.

ich bin dankbar für jeder hilfreiche antwort. Deine ist einfach nur geblubber :wink:. Würde ich mir über meine Freizeitaktivitäten gedanken machen und weniger auf solch grandiosen Seiten wie Stupidedia rumsurfen :wink:.

Okay gut, aber damit habe ich ja nur bedingten einfluss auf die Wärmeabgabe? Eine gewisse abgabe werde ich bei einer bestehenden Ladung einfach durch den Kasten alleine schon immer haben. Erklärt aber auch, warum das heizen nicht tat, beim Ausmisten der dinger ist mir aufgefallen, dass die Lufter teilweise defekt waren oder nichtmehr rund liefen.

Wieder mal diese unseelige Pamphlet
Hallo,

um der Ursprungsfrage nochmal näherzukommen, und die
Herstellerwerbung mal aussen vor zu lassen, zitiere ich mal
aus einer Studie der techn. Universität Kaiserslautern:

Das ist massive Herstellerwerbung. Es gibt wohl keinen Anbieter von E-Heizungen, der nicht irgewo auf disesn Bericht hinweißt.

„Bei richtiger Anwendung einer Infrarotstrahlungsheizung
ergeben sich sowohl Vorteile beim Energieverbrauch als auch
bei den Kosten und der CO2-Bilanz.“

Bezüglich der CO2-Bilanz könnte man das so akzeptieren, wenn man als Voraussetung eine hauptsächliche Nutzung von E-Energie aus regenerativen Quellen annimmt.
Bei hauptsächlicher Nutzug von Braunkohle wäre es absurd, solche Behauptung aufzustellen.

Falls sich jemand dafür interressiert, die Studie findet sich hier.

Ja, der Bericht ist inzwischen allg. bekannt.
Inhaltlich ist der mehr als Zweifelhaft und man kann nur spekulieren, dass dieser Bericht gekauft ist. Natürlich wirst du das nicht wahr haben wollen, aber warum eigentlich nicht?

Ein paar Beipiele für Widersprüche im Bericht:
Auf Seite 11 wird Das Gesetz nach Stefan-Boltzmann erklärt.
Und dann kommt solcher Unsinn:

".... pro m² Oberfläche strahlt die Sonne etwa das 400-fache an Strahlungsleistung ab, im Vergleich zum Menschlichen Körper ...."

Solcher Blödsinn zeigt nur, das der Verfasseer die Zaheln und Gesetze nicht verstanden hat.

Im weiteren wird geschrieben S.12 :

" ... Wegen der Grenze bei 7um sollte die Oberflächentemp. des Strahlers 120°C nicht überschreiten ....... und sollte 60°C nicht unterschreiten.

Ja was will er nu?
Bei 60°C ist die Stahlungsanteil für einen Körper mit Emissionskoef. um 0,9 gerade mal ca. 30%, also deutlich unter der Def. für Strahlungheizung.
Um die selbst gestellte Bedingung zu erfüllen, braucht man mind. ca. 100…110°C.

Was soll die Begrüngung mit der Grenze von 7um, die genannt wird?
Diese Spektren, die auf Seite 12 ohne jede Angabe von Quellen zeigt, ist wohl offenbar aus der Atmosphärenforschung. Da wird also mal eben das Spektrum der Atmosphäre mit Absorbtionslänge von einigen km auf Innenräume mit Absorbtionslänge von paar Metern angewendet?
Auch ist es so, dass es keine 7um-Grenze für IR bei 120°C gibt, wie man am Link auf die Schwarzkörperstrahlung sehen kann.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_K%C3%B6rper#m…
Das Spektrum ist eher recht breitbandig.

Den ganzen wissenschaftlichen Kram könnte man ja auch als unwichtig abtun, aber die Grafiken auf S.32 zum Energieverrbauch sind so offensichtlich getürkt, dass man schon ziemlich leichtgläubig sein muß, um das kritiklos zu akzeptieren.

Insgesamt macht dieser Bericht nur für Laien und Gutgläubige einen seriösen Eindruck, aber wissenschaftlich haltbar ist dieser Nonsense sicher nicht.

Für die E-Heizungsanbieter ist dieser Bericht natürlich ein Segen, weshalb es auch kaum ein Anbieter ausläßt, auf diesen zu verweisen.
Abgesehen davon schränkt der Verfasser sogar selbst die allg. Gültigkeit seiner Untersuchungen stark ein.
http://www-user.rhrk.uni-kl.de/~kosack/forschung/?IN…
Wenn also jemand kommt, und in einer anderen Untersuchung fest stelt, dass die Ergebnisse stark abweichen, so kann der Verfasser sich leicht hinstellen und behauoten, die Randbedingungen hätten halt nicht gut gepasst?
Gruß Uwi

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