Injektion Insulin

Kann ich mir Insulin spritzen, ohne irgendetwas auf die Haut drauf tun zu müssen. Also zb Alkoholtupfer, Wasser. 
Kann ich einfach so spritzen? Nichts auf der Haut. Einfach Nadel rein.

Hallo!

Lies selbst, was man empfiehlt ( Abschnitt „Injektion durch Patient“ )http://www.krankenhaushygiene.de/Nutzerdaten/File/em…

Nur warum sollte man eigentlich nicht vorher seine Hände waschen und die Einstichstelle desinfizieren mit einem Hautantiseptikum  ?

MfG
duck313

weil ich es gerade nicht da habe…

Servus,

gründlich Wasser und Seife ist ein möglicher Ersatz - nicht mit der Wirkung von Alkohol, aber senkt doch das Risiko ein kleines bissle.

Ich überlege grade, wo Du wohl wohnst, dass Du Dir jetzt am frühen Abend keinen hochprozentigen Klaren besorgen kannst.

Schöne Grüße

MM

Ich werde mir Alkoholtupfer kaufen von der Apo, aber ich meine bloß das Prinzip… Wäre es prinzipiell mit nichts auf der Haut möglich?..

Servus,

es wäre genauso möglich, wie einige Jahrhunderte lang vor Semmelweis und Pasteur unsteril operiert worden ist: Wenn es dabei nicht eine gewisse Wahrscheinlichkeit gegeben hätte, dass der Patient überlebt, hätte man es nicht gemacht.

Der Ausspruch

„Die Hälfte unserer Hygienemaßnahmen ist überflüssig - ich gäbe viel darum, wenn ich wüßte, welche Hälfte!“

wird vermutlich fast allen großen Ärzten des zwanzigsten Jahrhunderts zugeschrieben.

Schöne Grüße

MM

Ja, du kannst dir die Injektion geben, ohne vorher die Haut zu desinfizieren. Ich bin selber Diabetikerin und habe es so vom Diabetesberater gezeigt bekommen. Die Nadel sollte aber sauber sein. Hände waschen ist nie verkehrt, aber auch das kein absoltues Muss.

Die Nadel kann Bakterien der Hautoberfläche mit in den Muskel oder die Unterhaut transportieren. Wenn Du Pech hast, sind es anaerobe Bakterien wie Tetanus. Wenn Du Glück im Pech hast, hast Du noch einen ausreichenden Impfschutz gegen Tetanus.
Udo Becker

Hallo Fragewurm,

Kann ich mir Insulin spritzen, ohne irgendetwas auf die Haut
drauf tun zu müssen. Also zb Alkoholtupfer, Wasser. 
Kann ich einfach so spritzen? Nichts auf der Haut. Einfach
Nadel rein.

Natürlich geht das!

Die Frage ist halt einfach mit welchem Risiko man leben will.

Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass beim Stich ein Mikroorganismus unter die Haut gelangt. Mit einer weiteren Wahrscheinlichkeit macht der nix oder es gibt dann grössere bis grosse Probleme.
Dabei kommt es natürlich auch sehr auf den Zustand deines Immunsystems, welches typisch bei Diabetikern etwas schwächer ist, und die Art des Mikroorganismus an.

Je mehr Mikroorganismen sich auf der Haut befinden, umso grösser ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass eine unter die Haut transportiert wird.

MfG Peter(TOO)

Servus,

ja, das ist ein guter Rat. Wenn die Krankenkasse ein klein wenig Glück hat, wird man auf diese Weise durch sozialverträgliches Frühableben viel weniger teuer.

Schöne Grüße

MM

Hallo Rasenmäher,
das ist kein Problem. Die Nadeln sind winzig, somit kommen nur minimal Bakterien in die Unterhaut. Diese Bakterien gehören zur normalen Hautoberflächenflora und richten keinen Schaden an. Mit Alkohol müßte man meines Wissens 30 sek oder sogar 1 min warten, bis die Bakterien wirklich platt sind. Für eine unnötige Maßnahme ganz schön viel, wenn man von mindestens 4x spritzen pro Tag für ein ganzes Leben rechnet. Im Restaurant mal eben den Bauch frei machen und allen für 1 min plus Injektion präsentieren ist nicht so der Brüller.
Ist wie oben genannt auch Inhalt der Diabetikerschulungen

Gruß
palma

Ergänzung
hallo nochmal…
ich hätte gern das Statement vom Robert-Koch-Institut verlinkt, die Webseite erreiche ich im Moment leider nicht.
Als Ersatz diese Stellungnahme der Spezialklinik Bad Mergentheim:
Antwort von Prof. Dr. med. Thomas Jürgen Haak, Chefarzt Diabetes Zentrum Mergentheim, zuletzt aktualisiert im Januar 2005:

„Die Aussage dass „eine Desinfektion nicht erforderlich ist, da sich die Einstichstelle schnell verschließt und Insulin bakterientötende Konservierungsmittel enthält“ (1) gilt auch für Krankenhäuser und Altenheime. Die Haut ist immer, bei bettlägerigen wie bei nicht bettlägerigen Patienten mit Keimen besiedelt. Diese Keime lassen sich nur bei einer chirurgischen Desinfektion (großflächig, lange Einwirkzeit usw.) vermindern. Anders als bei einer intramuskulären Injektion besitzt auch das Unterhautfettgewebe Abwehrzellen, die zusammen mit den Stabilisatoren in der Injektionslösung eine Infektion weitgehend ausschließen. Sollte es in seltenen Fällen zu einer Keimbesiedelung kommen, so geht diese über eine Hautrötung meist nicht hinaus. Damit überwiegt das Risiko einer Hautreizung durch wiederholte Desinfektionsvorgänge dem möglichen Nutzen und sollte unterbleiben.“

palma