Innendenämmung im Badezimmer

Hallo,

ich habe ein Haus gekauft, das gut 50 Jahre alt ist. Das Badezimmer ist in einer Dachgaube, deren Außenwände sehr dünn sind. Ich vermute, dass es in Holzständerbauweise aufgebaut und mit Bimsstein ausgemauert ist.

Nun bin ich auf der Suche, mit welchem Material ich von innen die Wand dämmen könnte.Zu dick sollte es nicht sein, da das Bad sehr klein ist. Ich stelle mir Dämmplatten vor, die ich an die Wand „kleben“ kann und darauf dann die Fliesen verlege.
Gibt es so etwas?

Hallo !

Unabhängig von möglicher Problematik der Innendämmung kann man sicher die WEDI-Platten verwenden,die der Fliesenleger als Untergrund verwendet,wenn es sehr ungleich ist.
Das sind Hartschaumplatten mit einem zementgebundenen Gitter drauf,auf das man den Fliesenkleber direkt auftragen kann.

Zwar gibts die unterschiedlich dick,aber es ist im Grunde eine Fliesenunterlage,die auch etwas dämmt. Wunder sind nicht zu erwarten.

Bei so altem Haus ist ja jetzt der neue Besitzer in der Pflicht den fehlenden Wärmeschutz nachzubessern bzw. erstmals herzustellen.
Und es gilt nach wie vor,Außendämmung ist besser,gerade bei Platznot im Inneren.
Und man würde sinnvollerweise ja nicht bei der Gaube mit dem Wärmeschutz beginnen.
Stückwerk ist meist problematisch,weil dann neue Probleme entstehen.

Gaubenwangen(die Dreieckflächen außen),Gaubendach und Fensterfront(Fenster selbst?) kann man zusammen mit der Dachdämmung angehen.
Eine Außendämmung auf den Wangen und eine neue Decklage aus Holzverschalung,Schieferit oder Putz ist sicher jederzeit machbar.
Das kann man im Grunde auch vorziehen,wenn die Dachdeckung bleiben soll(kann).
Wenn man aber die Innenverkleidung im Dachgeschoss nicht entfernen will,dann bleibt ja nur eine Dämmung von der Dachseite aus plus evtl. nötige Aufsparrendämmung,Lattung,Konterlattung und Pfannen( nach ca. 50-60 Jahren wohl neu notwendig).
Da kann es an der Gaube Höhenprobleme mit der Fensterunterkante geben.

So eine Planung zum Nachrüsten auf neuzeitlichen Wärmeschutz muss durch einen Baufachmann geplant und überwacht werden. Da ist eine Vorabberatung über Möglichkeiten,Kosten und Wirtschaftlichkeit unbedingt anzuraten.

MfG
duck313

Wenn du das Bad sowieso renovieren möchtest, dann weist du ja irgendwann, wie dick die Badaußenwände und aus welchem Material sie sind. Die Dachschräge an sich besteht ja nicht aus gemauerten Steinen, sondern vermutlich aus Isolierung, evtl Heraklitplatten, auf die eine Putzschicht aufgetragen wurde.
Isolierend an einer Wand - ganz egal aus welchem Material sie ist- empfehlen sich Fermacellplatten - die natürlich auch an der Dachschräge und der Decke angebracht werden können, sofern eine entsprechende Holunterkonstruktion die Befestigung dieser mittels Spax bzw Schnellbauschrauben zulässt.

Grüßle
Bernd Stephanny

Hallo!

Isolierend an einer Wand - ganz egal aus welchem Material sie
ist- empfehlen sich Fermacellplatten -

Was bringen wohl Fermacellplatten zur thermischen Isolation? Den Effekt kann man vergessen. Der beste Isolator ist Vakuum. Ist praktisch nicht darstellbar. Deshalb nimmt man den zweitbesten, nämlich ruhende Luft. Ein Werkstoff, der thermisch isolieren soll, muss viel Luft enthalten. Deshalb sind thermisch isolierende
Werkstoffe immer sehr leicht.

Einfach nur Luft reicht nicht, es muss schon eine gewisse Schichtdicke des isolierenden Stoffes sein. Mit ein paar Millimetern braucht man gar nicht erst anzufangen, bringt zu wenig. Viel hilft viel (Vorsicht, gilt nur bei Außendämmung, bei Innendämmung sind die Verhältnisse komplexer). Nach oben gibts hinsichtlich Dicke des Dämmstoffs Grenzen der Wirtschaftlichkeit. Zwischen mindestens 100 mm bis 200 mm ist je nach Dämmstoff, Bauweise, Ausrichtung und Nutzung des Hauses vernünftig. Nicht weniger, aber auch nicht sehr viel mehr. Wichtig ist eine lückenlose Dämmung. Wenn man ein Loch in der Wand (in der Dämmung) hat, nützt die beste Dämmung der übrigen Flächen wenig.
Deshalb ist auch immer ein Gesamtkonzept erforderlich, bei dem von der Heizung bis zur Lüftung alles berücksichtigt wird. Das gehört in die Hände von Fachleuten. Bei konzeptlosem Stück- und Flickwerk besteht die Gefahr, viel Geld zu verbauen und nur eine Verschlimmbesserung zu erzielen, mit Schimmelneigung und unnötig hohem Energiebedarf.

Gruß
Wolfgang

1 Like

Hallo,

duck313 hat es schon kurz angsprochen, eine Innendämmung ist eigentlich nicht zu empfehlen.

Der wohl wichtigste Grund ist, die Lage des Taupunktes.
Stell dir den Querschnitt der Wand mal vor. Innenputz, evt.Innendämmung, Mauerwerk, Außenputz.
Wenn man sich jetzt den Temperaturverlauf dazu denkt, sieht das ungefähr so aus.
Durch den Putz und das Mauerwerk(mal abgesehen von wärmedämmenden Steinen) geht die Wärme fast ohne Probleme durch, das einzigste was die Luft extrem bremst ist die Dämmung.
Das heißt die Dämmung ist von der Innenseite „warm“ und von der Seite zum Mauerwer hin „kalt“. Nun kann man sich gut vorstellen, wenn die Dämmung richtung Mauerwerk schon kalt ist, dann ist das Mauerwerk erst recht kalt. Daraus folgen meist schlimme Schäden, denn der Taupunkt liegt nicht mehr in der Dämmung sondern im Mauerwerk. Wenn dein Mauerwerk also mal naß wird und im Winter gefriert es kann es zu Spannungen im Mauerwerk kommen.
Deshalb würde ich dir erstmal von einer Innendämmung abraten außer du willst in kürze noch eine Außendämmung anbringen lassen, bei dem Wetter aber eher unwahrscheinlich. :smile:
Wenn du aber unbedingt eine Innendämmung anbringen willst dan achte auf eine Dampfbremse. Es gibt z.B Gipskartonplatten auch bekannt als Rigipsplatten(wobei Rigips eigentlich der Hersteller ist :smile:)welche mit Polysterolhartschaumplatten (Styropor(auch Herstellername :smile:))beklebt sind. dort ist zwischen Gipskartonplatte und Polysterolhartschaumplatte eine Art Alufolie, die bremst den Wasserdampf (besonders wichtig im Bad) wegen Duche Badewanne etc. damit schützt du dein Mauerwerk vor nässe.

lg Matthias

Was bringen wohl Fermacellplatten zur thermischen Isolation?

Sehr viel, wie ich festgestellt habe.

Grüßle
Bernd Stephanny

Hi Marko,

mach doch einfach mal eine für und wider Abwägung

…du sagst selbst - das Bad ist klein
…alles was oben drauf kommt macht das Bad? Noch kleiner!
…alle sagen Innendämmung ist problematisch
…alles was oben drauf kommt sind in etwa die gleichen Arbeitsschritte wie neu aufgebaut.
…Fliesen sind relativ teuer - willst du die auf einen nicht idealen Untergrund bringen?

Was ist also das Delta wenn - der alten Kram raus und neu?

  • der Abriss
  • die Dämmung und
  • die Unterkonstruktion - wobei du auch bei der aus den Augen aus dem Sinn Konstruktion ausgleichen musst - der Punkt zählt für mich nicht weil neutral.

Diese Variante bringt aber m.E. mehr Gewinn denn ich weiss jetzt was da bei mir in der Wand ist.

Meine Entscheidung wäre jetzt schon gefallen.

Gruss Keuper

Hallo ihr lieben,

ich habe jetzt bei euren Beiträgen vermehrt das Wort isolieren im Zusammenhang von Dämmung gelesen und möchte euch mal dies Bezüglich aufklären.
Isolieren sagt man eingentlich nur bei einer „luftdichten“ bzw. „wasserdichten“ abdichtung, z.B. im Sockelbereich. Wobei selbst dass nicht 100% physikalisch richtig ist, denn Subatomareteilen finden selbst dort noch ein Weg.
Da es aber zur heutigen Zeit noch nicht möglich ist (falls überhaupt irgendwann mal) die Häuser Luftdicht einzupacken, benutzt man besser den Begriff „dämmen“.
Auch Wikipedia sagt, dass es sich bei der Isolierung nicht um Wärmedämmung handelt.
Siehe hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bauwerksabdichtung

lg Matthias

Gibt es. Ich habe Mineralschaumplatten von Heck im ganzen Haus verwendet, müssen aber auch 80 mm dick sein. Sind diffussionsoffen, und mit einem Kalkputz obendrauf der mineralisch eingefärbt wird auch schimmelfest ohne fungizide, ohne dampfsperre etc

http://www.wall-systems.com/aktuelles/news/news/arti…

ABER: Du müsstest deine Wasserleitungeen auch nach innen legen, vor die Dämmschicht, und dann geht Dir noch mal Platz verloren-insgesamt dort wo die Leitungen sind bis zu 30 cm…und das bei einem kleinen Bad.