Innerer Wert einer Aktie?

Hallo zusammen,

nach meinen ersten Recherchen berechne ich den inneren Wert einer Aktie so: Eigenkapital des Unternehmens geteilt durch die Aktienanzahl.

Wenn ich dann von diesem inneren Wert 20 % abziehe, habe ich den empfohlenen „Kaufen-bis“-Wert und wenn ich 20 Prozent dazuzähle, habe ich den empfohlenen Wert, bei dem man die Aktie am besten wieder verkauft.

Liege ich mit dieser sehr vereinfachten Berechnung total daneben, oder triffts dies ganz gut? Gibt es bessere überschlägige Berechnungen des inneren Wertes (tatsächlichen Wertes) einer Aktie?

Beispiele: EON und Lufthansa liegen mit ihrem aktuellen Kurswert gerade unter dem so von mir berechneten inneren Wert.
Dt. Post und Metro hingegen liegen über dem inneren Wert, sind also „überbewertet“. ?

Auch auf die Gefahr hin, daß es einigen Börsen-Fachleuten bei meinen Zeilen gerade die Zehennägel aufrollt, würde ich mich über Euer Feedback sehr freuen! Danke im voraus!

Für den „Inneren Wert“ einer Aktie gibt es keine feststehende Formel.

Graham berechnet den Inneren Wert eine Aktie beispielsweise so: http://en.wikipedia.org/wiki/Benjamin_Graham_formula

Es gibt aber noch zig andere Methoden und Verfahren um diesen Wert zu berechnen. Aber das Eigenkapital pro Aktie als Indikator für den fairen Börsenwert zu nehmen, ist wohl als einziges Kriterium nicht zu empfehlen. Es spielen noch sehr viel andere Faktoren eine Rolle. Allen voran z.B. der Gewinn.

Hallo,

richtig oder falsch kann man hier nicht objektiv sagen. Man definiert für sich selbst, dass der innere oder „faire“ Wert einer Aktie nach gewissen Kriterien (z.B. wie von Dir beschrieben) definiert wird und versucht dann unterbewertete von überbewerteten Aktien zu unterscheiden.

Ob es so etwas wie einen fairen Wert, dem der Kurs einer Aktien immer wieder entgegenstrebt, wirklich gibt, ist eher eine Glaubensfrage als ein wissenschaftlicher Fakt.
Es ist grundsätzlich die Frage, ob man das verrückte Treiben an den Börsen tatsächlich mit rationalen Fakten beschreiben und berechnen kann. Man nennt dass „die Effizienz der Märkte“. Mittlerweile gibt es auch viele Fachleute, die diese Effizienz anzweifeln.

Ein anderer Punkt ist die Frage, welche Bedeutung die Lage des einzelnen Unternehmens im Vergleich mit den Kapriolen des Gesamtmarktes hat.
Aus meiner Sicht, sind so Geschichten wie fairer Wert usw. nur für Leute wichtig, die ihr Anlageergebnis im Vergleich zu einem Index messen, z.B. Fondsmanager. Für den Privatanleger zählt eher das absolute Ergebnis.

Gruß vom Money-Schorsch

Also „dein“ fairer Wert wird im allgemeinen als Buchwert der Aktie bezeichnet. Nur eine Größe von vielen, sicher aber keine unwichtige. Ist ja praktisch der Liquidationswert vor Liquidation ( also das, was Du, abgesehen von den Kosten der Liquidation - z.B. Abfindungen für entlassene Mitarbeiter , Bilanzwerte die dadurch nicht erreicht werden usw. - im Falle eine Liquidation der Firma erhalten würdest ).

Als Richtschnur ist der Wert sicher nicht schlecht, aber ob man mit deiner pauschalen 20 % Regel gut fährt weiß ich nicht. Es spielen auch noch andere Dinge eine Rolle. Ein Aktie, die keinen Gewinn macht, ist 20 % unter Buchwert sicher immer noch „heiß“, eine Aktie mit soliden Gewinnen sicher schon am Buchwert „ein Kauf“… je nach Gusto halt

Durch den Crash die letzten Wochen gibt es aber im Moment sehr viele Aktien , die weit unter Buchwert notieren. Ich weiß nicht wie das heute ist, aber früher hatte die Zeitschrift „Börse Online“ in ihrem statistischen Teil von allen notierten deutschen Aktien den Buchwert aufgeführt. Vielleicht hilft das beim „aufspüren“ von Schnäppchen.

Grüßle

Eric