Innerparteiliche Kritik

Hallo Politikfreunde,

die Wahl des Bundespräsidenten war die Stunde der innerparteilichen Kritiker. Um der Kanzlerin ihre Unzufriedenheit zu demonstrieren haben Abgeordnete die Bundespräsidentenwahl zur Kanzlerschelte umfunktioniert. Gut, er könnte auch als Einzelkämpfer eine SMS oder einen Brief an die Chefin richten, läuft dabei aber Gefahr abgebürstet zu werden, während in einem Gremium die Kanzlerin sich mit den Kritikern auseinandersetzen muß. Da muß man die Partei schon fragen, welche Möglichkeiten gibt es, um Kritik anzumelden? Parteitage sind wohl die Stunde des Parteivolks, aber wie kann sich ein Abgeordneter artikulieren und sich Gehör verschaffen, anders als bei Abstimmungen gegen seinen Chef/Chefin zu stimmen?

Wolfang D.

Hallo,
ich bin zwar in keiner Partei, hoffe aber, daß intern doch noch ausgiebig diskutiert wird. Da die Bayern und eingebayerte heute über den Nichtraucherschutz entscheiden können, kann man den „Prozeß“ der letzten Jahre in der CSU gerade gut in den Zeitungen nachlesen. Für mich kam da nicht viel vom Parteichef (der ja bekanntlich lange Jahre Gesundheitsminister war).
Das macht man geschickterweise im kleinen Kreis von z.B. Fachgremien und nicht in der Öffentlichkeit. Wenn man dann mal einen Versuchsballon startet um die öffentliche Meinung zu erruieren, halte ich das in vielen Fällen für geplant und nicht für eine unbedachte Äußerung eines Hinterbänklers.
Klar ist aber auch, daß man es nicht beliebig lang in einer Partei aushalten wird, wenn man in wesentlichen Punkten nicht mit deren Meinung übereinstimmt und keine Chance auf Änderung sieht.

Cu Rene