Insolvenz oder andere Lösung ?

Hallo zusammen,

mein Vater ist als Glasermeister selbstständig und in seinen letzten Tagen.
Er (65) hat Rente beantragt und bekommt diese wahrscheinlich ab Oktober in
Höhe von etwa 750€.
Leider hat er die letzte Zeit keine Gewinne eingefahren und sitzt jetzt noch auf Aussenständen von knapp 50.000€. Er wickelt noch seine letzten Aufträge ab bei
denen aber nicht mehr viel rauskommt.
Die Aussenstände werden teilweise schon per vereinbarte Ratenzahlung beglichen.

Auf der Bank befinden sich keine Schulden.
Auf das eigene Haus (Wert ca.120.000€) sind auch keine Schulden/Hypotheken.
Das Bankkonto wird gemeinsam mit meiner Mutter geführt, es besteht keine
Gütertrennung.
Meine Mutter (61) verdient netto 800€, hinzu kämen die 750€ Rente.

Wir haben in 3 Wochen einen Termin bei der Schuldnerberatung.
Nun habe ich Angst das eine Insolvenz eingeleitet wird und das Haus unter den Hammer kommt.
Es müsste einfach ein Kredit her mit dem die Gläubiger zufrieden gestellt werden
und dieser müsste halt bis ans Lebensende abgestottert werden.
Das Haus kann doch als Sicherheit eingesetzt werden …???

Was meint Ihr, wer kann mir einen Rat geben ??

Vorab vielen Dank

Hallo Tobi,
Ich würde den Sachverhalt mit den Leuten von der Schuldnerberatung klären. Das sind die Fachleute, die dich bestmöglich beraten.

Gruß c7

Guten Abend,

einen Insolvenzantrag zu stellen dürfte das Schlimmste sein, was Ihren Eltern passieren könnte. Wenn sie zur Schuldnerberatung gehen, kann es passieren, dass man ihnen sogar die Insolvenz empfiehlt (weil man es oft leider nicht besser weiß).

Wenn Ihre Eltern Hilfe suchen, dann sollte diese Hilfe äußerst professionell sein.

Schauen Sie doch mal hier rein:

www.proaxess.de/wirtschaft/pptEins.pps

Viel Glück!

Kann ich hier nich drauf antworten, weil das zu individuell wäre ausserdem fehlen dazu noch weitere Infos

Inso ist wohl nicht notwendig
Mail mich mal an [email protected]

Nun, jede Bank, die eine gute Sicherheit erhält, wird dem Grunde nach eine Finanzierung anbieten, aber sie will einen Hauptschuldner, der als Zahlender eine tadellose Bonität hat, und aktuell und in Zukunft den aufgenommenen Kredit zurückzuzahlen i.d.Lage ist; Wie sieht es bei Ihnen als Sohn aus ? Ihre Eltern - als Eigentümer des unbelastetetn Hauses - stimmten einer Grundschuldeintragung zu (als Sicherheit), in Höhe beispielsweise von der Hälfte des gewünschten und notwendigen Kreditbetrages, also TE 25 Eintragung auf TE 50 Kredit; Schuldner wären Sie als Sohn, der die Raten dann auch aufzubringen hätte, und Ihre Bonität würde geprüft; Sie würden mit dem Vater zusammen dann das Beitreiben der Aussenstände organisieren und den Kredit bei der Bank mit Sondertilgungen (müssen explizit m.d.Bank vereinbart werden!) zurückzahlen; Die laufenden Raten muss Ihnen Ihr Vater in Zuge einer Vereinbarung zurückerstatten, so dass Sie keine Liquiditätsprobleme bekommen; Als Laufzeit des Bank- Kredites sollten max. 5 Jahre vereinbart werden; in dieser Zeit sollte das zu schaffen sein, unterstellt die Aussenstände Ihres Vaters sind zumindest zu 80 % realisierbar.

Alles Gute

Hallo, das hört sich doch gar nicht soi schlimm an.

Ich würde eine Hypothek aufnehmen und diese abbezahlen.

Bei einer privat Insolvenz ist alles weg.

Diese solltet ihr nur im äußersten Notfall einleiten.

wenn das stimmt was du schreibst dann kann man das ohne Insolvenz regeln.

Hallo,
Kredite gibts nur wenn dargestellt werden kann, wie zins und tilgung bezahlt werden können. und zum lebensunterhalt werden bei eheleuten mindestens 1600 euro netto zuzüglich „Miete“ angenommen, darüberhinaus gehende beträge stünden für Zins- und Tilgung bereit, die sehe ich bei deinen eltern nicht, daher haus verkaufen, schulden tilgen, kleine wohnung nehmen und fröhlich lebensabend genießen oder Haus so umabauen, daß ein Teil vermietet werden kann, handwerker kriegen das ja billigst hin. so daß dann die miete für die darlehenstilgung auf das Haus herangezogen werden kann. Gute Kinder tragen dann auch bisweilen zur Kreditabsicherung durch Bürgschaft und -unterstützung der Rentnereltern bei, aber eben nur gute Kinder !
Gruß
Michael

Antwort:
Zu seinen Schulden muss man stehen.
Bezüglich der Forderungs(teil)ausfälle: Warum hat Ihr Vater vor Auftragsannahme keine Auskünfte über die Auftraggeber, notfalls über seine Bank, eingeholt?
Dann hätte er vielleicht den einen oder anderen Auftrag nicht angenommen.
Wenn Ihr Vater bei seiner Bank keinen Kredit bekommt, dann liegt das vermutlich an der fehlenden Kapitaldienstfähigkeit.
Bleibt nur noch eines: Sie helfen Ihrem Vater, wenn Sie kapitaldienstfähig sind, ggfs. Hausumschreibung auf Sie.

Grüsse
Bracco

Auf diese Idee wird die Schuldnerberatung vermutlich auch kommen. Ein ordentliches Darlehen mit Sicherstellung auf dem Haus ist billiger und die Raten viel niedriger als abstottern von mehreren Gläubigern. Die Rate wird - gemessen am derzeitigen Einkommen - immer noch sehr hoch sein - so ca 400 €. Vielleicht kannst Du als Bürge dienen um dieses Problem abzudecken.

Also, eine Insolvenz würde ich- wenn es geht- hier vermeiden. Das Haus würde dann in jedem Fall verkauft werden, denn es wird dann alles „flüssig“ gemacht, was dazu dient, die Schuldner- und den Insolvenzverwalter- zu befriedigen. Es müsste doch bei der Bank möglich sein, einen kurzfristigen Überbrückungskredit aufzunehmen? In jedem Fall sollte das Haus übertragen werden, wenn man an einer Inolvenz vorbeikommt- dann taucht das Problem nicht später erneut auf…

LG kerstinml

Also die Schuldnerberatung ist da sicherlich schon eine gute Anlaufstelle. Wird der Betrieb eigentlich dann noch weiter fortgeführt?
Kann die Ratenzahlung mit den Gläubigern fristgerecht geleistet werden?
Welche Schulden sind insgesamt vorhanden?
Können evtl. teure Altkredite durch günstigere Kredite abgelöst werden?
Lassen sich irgendwo noch Kosten einsparen bzw. Aussenstände von Kunden eintreiben
usw.
Bitte mal beantworten - wahrscheinlich wird das die Schuldnerberatung auch fragen.

Gruß
Martin
http://www.marcoxa-minikredit.de/minikredit.html

hallo, leider urlaubsbedingt erst heute eine Antwort:
Sie haben völlig recht, die Lösung einer Umschuldung mit evtl. Haftungserweiterung durch die Kinder wäre die Lösung Nr. 1 und sicherlich das beste. Das Problem: Die Einkommen Ihrer Eltern lassen evtl, eine Bedienung des Umschuldungskredits nicht zu. Das müsste der Bank dann durch evtl. Bürgschaftsübernahme durch die Kinder (s.o.) schmackhaft gemacht werden.
Wenn es hier zu keiner Lösung kommt, müsste (ggf. durch die Schuldnerberatung) als 2. Lösungsansatz mit den Gläubigern über tragbare Ratenvergleiche (ggf. mit teilweisem Verzicht der Ansprüche der Gläubiger) verhandelt werden. Scheitern die Lsöungen nach 1 bzw. 2, ist ein Insolvenzverfahren im übrigen NICHT zwingend.
Die Befürchtung, dass die Schuldnerberatung gegen den Willen der Eltern ein Insolvenzverfahren einleitet, kann ich Ihnen nehmen. Das geht gegen den Willen des Schuldners nicht. ich würde Ihnen allerdings empfehlen, Ihren Vater zu begleiten, allein schon wegen des „Vier-Augen-und- Zwei -Ohren-Prinzips“.
Viel Glück
Klaus Helke

Hallo,…

leider kenne ich mich bei der Insolvenz zu wenig aus… Aber hatte Dein Vater eine GmbH? Dann hafte man schließlich nur mit seinem Firmenvermögen wie Fuhrpark und dergleichen…
Weiterhin viel Erfolg und ein gutes Ende…