Installation Photovoltaik-Solaranlage, mehrere Haushalte

Hallo,

gegeben ist ein Haus mit mehreren Eigentümern und vermutlich halbwegs gut passender Dachfläche für Photovoltaik.

Das Verhältnis der Eigentümer zueinander ist gut, eine Partei würde gerne eine Photovoltaik-Anlage installieren und damit auch finanzieren. Jeder der Parteien hat einen eigenen Stromzähler.

Der Strom soll gespeichert werden und der finanzierenden Partei zur Verfügung stehen. Soweit, so gut, das ist einfach.

Wenn der Speicher voll ist und mehr Strom erzeugt als verbraucht wird, gäbe es grundsätzlich die Möglichkeit, den Strom ins Netz einzuspeisen, das wird ja eher mäßig vergütet.

Wäre es möglich, den Strom „direkt“ an die anderen Parteien zu verkaufen ohne „das Netz“ zu belasten und ohne die Netzentgelte zu bezahlen? Oder ist sowas nicht sinnvoll zu erstellen und zu verkabeln?

(Falls meine Gedankengänge zu unverständlich: bitte gerne nachfragen),

Gruß und Dank,

Sebastian

Zum Verkabeln mögen andere etwas sagen.
Zum Erstellen, im Prinzip geht es, aaaber die Gesetze sind im Moment nur für Großkunden gemacht. Soll heißen, wenn der Erzeuger verkaufen will, muss er sich denselben Gesetzen unterwerfen, wie die RWE z.B.
Für drei Nachbarn ist m.E. die Hürde und das ganze bürokratische Gedöns viel zu hoch, um einigermaßen auf einen grünen Zweig zu kommen.
Für eine dezentrale Energieversorgung kämpft z.B. seit Jahren das Bündnis Bürgerenergie https://www.buendnis-buergerenergie.de/home/ Da kannst du ein bisschen schmökern oder auch direkt mal nachfragen.

Soon

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Moinsen,

Fakt ist halt, daß der erzeugte Strom nur über einen Zähler in das Netz des
Netzbetreibers geliefert werden kann und darf. Wenn also jede Wohneinheit
einen eigenen Zähler vom Netzbetreiber hat, ist dazwischen immer das Netz
des Netzbetreibers. Haben jedoch mehrere „Verbrauchsstellen“ einen gemeinsamen
Zähler (warum auch immer) so können alle Verbraucher den Solarstrom nutzen.
Eine Verbindung der Verbrauchsnetze hinter dem Zähler (also im Verbrauchsbereich)
würde ja die Abrechnung unmöglich machen, da der Strom immer über beide Zähler
verkauft und auch gekauft würde.

Mieterstrommodelle, wie die Regierung uns empfiehlt, werden jedoch von der gleichen
Regierung kaputtttt-bürokratisiert.

mfg tugu

Okay, das hatte ich befürchtet. Ich hatte aber noch die leise Hoffnung, dass es einen guten und praktikablen Trick für eine Querverbindung der beiden Verbrauchernetze gibt.

Sebastian

Was wäre eigentlich, wenn man vom Batterieraum abgehend jeder Wohnung ne eigene Solarstromsteckdose verpassen würde? Wäre dann ja ein.komplett getreenntes Netz.

Eigentlich ist die Idee anders: die Partei, die die Anlage baut möchte nicht Geräte hin- oder her-stecken sondern einfach den Solarstrom nutzen, solange vorhanden.

Wenn mehr erzeugt wird als abgenommen werden kann, dann könnte man den Strom an den Netzbetreiber verkaufen, das ist aber wohl nur mäßig lukrativ. Da wäre es doch charmanter, den Strom an die anderen Parteien zu dem Preis abzugeben. Umstöpseln und Zweitsteckdosen wären da nicht wirklich eine Option … das sind ältere Leute, die zu so etwas wohl weniger Lust hätten …

Vermutlich ja.
Dafür gibt es das sogenannte „Mieterstrommodell“.
Zur Realisierung kann ich aber nichts sagen, bitte den Errichter oder Google zu Näherem befragen.

Mietstrom, sind aber eigentümer.

Selbst das Meitsrommodell ist recht schlecht gemacht, sodass dies kaum zum einsatz kommt.

Das ist nach meiner (kurzen) Recherche egal, wichtig ist der räumliche Bezug.

Vielleicht sollte man die Rahmenbedingungen näher erläutern.
Wie leistungsstark soll denn die Anlage werden, wie hoch wird der Jahresertrag, wieviel Abnehmer gibt es überhaupt?
Und: Die Dachfläche gehört ja der Gemeinschaft. Hat man sich schon überlegt, welche Miete man dem Anlagenbetreiber abnehmen wird?