Hi,
kann mir nochmals jemand auf die Sprünge helfen, wie diese
Bezeichnung zustande kam? Instrumentelles Lernen?
weil damit ausgedrückt wird, daß das Lebewesen mittels seiner Reaktion (instrumentell) etwas erreicht, z.B. die Gabe des positiven Verstärkers. Das namensgebende Beispiel ist die Befreiung der Katze aus dem Thorndikeschen Problemkäfig.
siehe:
http://people.freenet.de/oliverwalter/Psychologie/Le…
Ist es grundsätzlich vorzuziehen, eine positive
Verhaltensbeinflussung (Positive Verstärkung und Löschung)
durchzuführen anstatt negativer Verhaltensbeinflussung
(Negative Verstärkung und Bestafung)?
Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ sind NICHT als Bewertungen gemeint, sondern beziehen sich darauf, daß Reize gegeben („positiv“) oder entfernt („negativ“) werden. Daher ist „positive Bestrafung“, d.h. das Setzen eines Strafreizes, wodurch die Reaktionsrate abnimmt, keine moralisch oder sonstwie „positive“ Bestrafung, sondern eine rein technische Bezeichnung für einen operanten Konditionierungsvorgang.
Löschung ist zudem kein positiver Konditionierungsvorgang, sondern negative Bestrafung. Die vier Grundformen sind:
positive Verstärkung : Gabe eines positiven Verstärkers
positive Bestrafung : Setzen eines Strafreizes
negative Verstärkung : Entfernen eines negativen Verstärkers
negative Bestrafung : Entfernen eines positiven Verstärkers
siehe:
http://people.freenet.de/oliverwalter/Psychologie/Le…
Welche Konditionierungsmethode angewendet werden sollte, hängt davon ab, was gelernt werden soll. Skinner war zwar der Ansicht, daß Bestrafungslernen sehr ineffizient ist, man geht aber heute davon aus, daß die damaligen Forschungsergebnisse auf der Applikation zu schwacher Strafreize beruhte. Sprich: Die Ratten bekamen zu schwache Elektroschocks. Wie dem auch sei: Bei Bestrafungslernen muß man als unerwünschten Nebeneffekt mit emotionalen Reaktionen des Organismus rechnen, technisch formuliert 
Ist unser Strafsystem imn Verkehr nicht ziemlich
„unpsychologisch“? Der Brief mit dem Vorwurf kommt Wochen nach
der Geschwindigkeitsüberschreitung. Wäre es nicht viel
sinnvoller wie in den USa grundsätzlich sofort anzuhalten
(Nähe zum Ereignis)? Das wird ja aber nur selten gemacht.
Ist Nachsitzen zwei Wochen nach dem Anlass schon zu spät aus
psychologischer Sicht? Strafarbeit SOFORT besser?
Ja, das ist eine Kritik an diesen und anderen Strafen, wenn man es aus Sicht der (stark verkürzten) Konditionierungstheorie sieht. Aber man muß sich fragen, ob diese Strafen überhaupt im Sinne der Konditionierungstheorie zu verstehen sind oder ob sie nicht anders aufgefaßt werden sollten. Bei kleinen Kindern mag die Konditionierungstheorie noch so einfach anzuwenden sein, bei Heranwachsenden und Erwachsenen ist die Sache nicht so einfach.
Grüße,
Oliver Walter