Hi,
du willst eine qulifizierte Anwort ? Bitte sehr …
Änderungen an der Bremsanlage sind generell genehmigungspflichtig, sofern es sich nicht um Austausch von Verschleißteilen wie Bremsbeläge, Bremsscheiben oder Hydraulikleitungen handelt - vorausgesetzt, es werden Original-Ersatzteile des Herstellers verwendet. Werden beispielsweise Beläge aus dem Zubehör-Angebot verwendet, so müssen diese eine Betriebserlaubnis für das entsprechende Motorrad haben.
Sollen Teile oder gar die gesamte Hydraulik-Leitung ersetzt werden, kann anstelle der Originalteile auch die Leitung aus Stahldrahtgewebe ummanteltem Gummi (Stahlflex) oder Teflon-Rohr gewählt werden. Vom Anbieter muß dazu ein Prüfbericht oder Teilegutachten mitgeliefert und zur Eintragung vorgelegt werden. Gleiches gilt, falls andere Bremsscheiben (Material, Durchmesser oder bearbeitete Scheiben), Bremszangen oder Hauptbremszylinder montiert werden.
Wenn du also deine Bremsanlage umbauen willst (einen anderen Hauptbremszylinder, nämlich einen Nicht-ABS-Zylinder, montieren willst), so mußt du dazu einen Prüfbericht oder ein Teilegutachten zur Eintragung vorlegen. Gleiches gilt für die Bremssättel. Bei Abbau der ABS-Anlage und unverändertem Beibehalt der Bremsanlage erlischt die ABE.
Im Detail zu deinen Fragen:
- Welche Teile müssen getauscht werden? Muss lediglich der
Druckmodulator entfernt und die Bremsleitungen direkt von
Bremspumpe mit den Bremskolben verbunden werden? Oder sind
anders dimensionierte Bremspumpen oder gar Kolben zu kaufen?
Die Bremsleitungen kannst du beibehalten, alle anderen Teile sind zu tauschen. Entsprechende Prüfbericht oder Teilegutachten der neu eingebauten Teile sind zur Eintragung vorzulegen.
- Gibt es da (bekannte) Probleme mit dem TÜV wegen der
Typenzulassung oder ist die Typenzulassung von ABS-Version und
normaler Version dieselbe?
nein, es sind zwei verschiedene Typenzulassungen
- Was kostet der ganze Umbau ungefähr? Die Information ist
wirklich wichtig, weil diese die Preisverhandlungen bestimmt.
Derzeit rechne ich mit etwa 1.000 Euro Abschlag.
Das wird nicht reichen.
Das Integral-ABS verfügt über eine ABS-Funktionalität, eine adaptive Bremskraftverteilung auf beide Räder (unter Berücksichtigung des Beladungszustands), sowie die Funktionalität, ein Abheben des Hinterrades bei einer Vollbremsung zu erkennen und dem - durch Software gesteuert - entgegenzuwirken.
Wesentliche Bauteile des Integral-ABS sind je ein Regelventil für das Vorder- und Hinterradbremssystem. Dieses Regelventil trennt den gesamten Bremskreis in einen Steuerkreis zwischen Hauptbremszylinder und Regelventil, sowie einen Radkreis zwischen Regelventil und Bremssattel. Bei Betätigung des Hauptbremszylinders am Hand- oder Fußbremshebel wird der Steuerkolben unter Druck gesetzt, den er über eine Steuerstange an eine Kugel im Radkreis weitergibt.
Gleichzeitig startet die elektrische Hydraulikpumpe des Bremskraftverstärkers. Der sich im Radkreis aufbauende Druck wirkt auf die Bremsbeläge. Da die Hydraulikpumpe auch das benötigte Bremsvolumen in der Bremsanlage zur Verfügung stellt, reduziert sich neben der Betätigungskraft des Bremshebels auch dessen Betätigungsweg gegenüber einer konventionellen Bremsanlage. Dosierzylinder, welche die Volumenaufnahme des Steuerkreises und damit die Hebelcharakteristik an das Fahrzeuggewicht anpassen, ermöglichen die Dosierbarkeit der Bremse.
Eine Spule sorgt elektromagnetisch für die Modulation des Bremsdrucks. Die Spule wirkt wie ein Elektromagnet auf den Steuerkolben, der dadurch gegen den vom Fahrer aufgebrachten Steuerdruck aus dem Hauptbremszylinder zurückgehalten wird – der Bremsdruck wird reduziert. Aus Sicherheitsgründen sind die Regelventile so konstruiert, dass der Fahrer auch bei nicht aktiviertem System über eine Restbremsfunktion verfügt.
Der Hinterrad-Abhebeschutz senkt immer dann kurzzeitig den Druck im Vorderrad-Bremskreis, wenn die Auswertung der Sensorsignale verdeutlicht, dass das Hinterrad den Bodenkontakt verloren hat. Dies wird durch ein indirektes Verfahren anhand der Raddrehzahlen und durch Plausibilitätsvergleiche berechnet und errechnet.
Beim Bremskraftverstärker (BKV) handelt es sich um die Funktion eines Bremsassistenten. Der Bremsdruck wird über zwei elektrische Pumpen (pro Radreis eine Pumpe) aufgebaut.
Wie du leicht siehst ist es mit einem Entfernen des Druckmodulators also nicht getan, die komplette Bremsanlage muss getauscht werden, und das von einer Fachwerkstatt.
Nochmal vielen Dank im voraus.
Gerne.
noch viel Spass mit deiner BMW.
Tiger
PS: Welches Baujahr soll denn das gute Stück sein ?