Intel Pentium D Intel Core 2 Duo

Hab ein paar Fragen zu den Prozessoren.

Warum wird die Taktfrequenz von Pentium D Prozessoren nicht wie auch bei Core 2 Duo Prozessoren in der Form „2x … Ghz“ angegeben? Beide Prozessoren haben doch 2 Kerne?

Sind Core 2 Duo Prozessoren immer 64 Bit Prozessoren? Das steht nämlich bei Wikipedia:
„Intel Core 2 ist der Name einer Familie von 64-Bit-Prozessoren des Herstellers Intel.“

Wie sieht das bei AMD Prozessoren aus, sind da die neusten Modelle auch 64 Bit Prozessoren?

Außerdem würde mich noch interessieren, was der entscheidende Unterschied von Pentium D und Core 2 Duo ist. Die Architektur, 64 Bit?

Zuletzt: Warum wird 32 Bit auch als x86 geschrieben, wenn man für 64 Bit x64 schreibt? Müsste das dann nicht analog x32 heißen?

Freue mich über ein Paar antworten!

Hi,

Sind Core 2 Duo Prozessoren immer 64 Bit Prozessoren? Das
steht nämlich bei Wikipedia:
„Intel Core 2 ist der Name einer Familie von
64-Bit-Prozessoren des Herstellers Intel.“

Ja.

Wie sieht das bei AMD Prozessoren aus, sind da die neusten
Modelle auch 64 Bit Prozessoren?

Ja.

Außerdem würde mich noch interessieren, was der entscheidende
Unterschied von Pentium D und Core 2 Duo ist. Die Architektur,
64 Bit?

Es geht um die Mikroarchitektur der CPU. Der Pentium D basiert auf dem P4, der Core 2 Duo auf dem Pentium M, welcher stromsparender ist (das ist das was fuer den Enduser interessant ist). Erreicht wird dies unter anderem durch eine kuerzere Pipeline.

Zuletzt: Warum wird 32 Bit auch als x86 geschrieben, wenn man
für 64 Bit x64 schreibt? Müsste das dann nicht analog x32
heißen?

x86 stammt noch vom Intel 8086-Prozessor, von dem die uebrigen Consumer-Prozessoren der Familie abstammen. Sie alle sind abwaertskompatibel zum 8086. Dass man nu x64 schreibt ist IMHO reines Marketing, da sollte man nicht nach dem Sinn fragen :wink:

Freue mich über ein Paar antworten!

Dies ist eine :wink:
Gruss
Paul

Vielen Dank für die Antworten:wink:
Wäre nur noch die Frage mit der Takfrequenz zu klären…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Warum wird die Taktfrequenz von Pentium D Prozessoren nicht
wie auch bei Core 2 Duo Prozessoren in der Form „2x … Ghz“
angegeben? Beide Prozessoren haben doch 2 Kerne?

Werbestrategie. Der Pentium 4/ D hatte einen sehr hohen Takt, aber ein ineffizientes Design. Er hat nicht viel Leistung aus dem Takt geholt. Die AMD-Prozessoren waren niedriger getaktet, aber schneller. Also wie würdest du den Pentium bewerben - mit der höheren Taktrate!

Intels Core2 Duo - Prozessoren haben aber keine hohen Taktraten mehr, sondern eine sehr hohe Leistung bei niedrigem Takt. Daher hat Intel die Werbestrategie fallen gelassen und gibt den Prozessoren jetzt eben Typennummern, so wie das bei Grafikkarten ja auch der Fall ist. Höhere Zahl = besserer Prozessor.

Sind Core 2 Duo Prozessoren immer 64 Bit Prozessoren? Das
steht nämlich bei Wikipedia:
„Intel Core 2 ist der Name einer Familie von
64-Bit-Prozessoren des Herstellers Intel.“

Ja, ist richtig.

Wie sieht das bei AMD Prozessoren aus, sind da die neusten
Modelle auch 64 Bit Prozessoren?

Ja, schon seit 3 Jahren. AMD hat diese Technologie entwickelt und Intel darf sie inzwischen per Lizenztauschabkommen auch nutzen.

Außerdem würde mich noch interessieren, was der entscheidende
Unterschied von Pentium D und Core 2 Duo ist. Die Architektur,
64 Bit?

Die Architektur. Der Core2 Duo wurde aus dem Pentium M (Notebook-CPU) entwickelt und hat mit dem Netburst-Design des Pentium D nicht viel gemeinsam, obwohl ein paar gute Elemente übernommen wurden. Der Pentium 4 bzw. dessen DualCore-Äquivalent Pentium D waren auf hohe Taktraten optimiert und haben deshalb sehr viel Strom verbraucht und sind sehr heiß geworden. Der Core2 Duo ist auf Parallelisierung und hohe Effizienz bei niedrigem Takt getrimmt.

Zuletzt: Warum wird 32 Bit auch als x86 geschrieben, wenn man
für 64 Bit x64 schreibt? Müsste das dann nicht analog x32
heißen?

Weil beide letztlich mit dem x86-Befehlssatz rechnen, also quasi dieselbe Sprache verstehen. Die genutzte Art der 64bit-Architektur ist nichts Neues, sondern im Grunde nur eine „aufgebohrte“ x68-32bit-Architektur. Es wurden lediglich die Register erweitert. Dadurch sind 64bit-CPUs dieses Typs letztlich zur gängigen PC-Umgebung kompatibel geblieben. Sie können ja auch alle ohne Performanceverlust als „normale“ 32bit-Prozessoren arbeiten, es werden lediglich die erweiterten Register abgeschalten. Sonst wär nix mit Windows XP, das ist ein reines 32bit-OS. :smile:

Intel hatte auch schon mal einen reinen 64bit-Prozessor entwickelt, der nichts mit der alten x86-Architektur gemeinsam hatte, sondern auf einer eigenständigen und an sich viel effizienteren VLIW-Architektur basierte: http://de.wikipedia.org/wiki/Itanium
Leider hat sich dieser Prozessor nie durchgesetzt, da es keine Softwarebasis für den Prozessor gab. Er war zu gängigen Betriebssystemen, die alle auf x86 aufsetzen, nicht kompatibel und keine Firma hat ihn gekauft. Die wollten ja alle ihr Windows und ihre teuer gekauften Softwarelizenzen weiternutzen…

AMD hat draus gelernt und seinen 64bit-Standard abwärtskompatibel auf dem ollen x86 aufgebaut. Und das war ja auch extrem clever, wie sich im Nachhinein herausstellt. Ich schätze mal, dass noch immer 99% aller gekaufen 64bit-CPUs in einer x86-32bit Umgebung eingesetzt werden.

LG, Jesse

Moien

Zuletzt: Warum wird 32 Bit auch als x86 geschrieben, wenn man
für 64 Bit x64 schreibt?

Weil die meisten Leute zu doof sind eine der korrekten Bezeichnungen zu schreiben: AMD64 oder x86_64 oder EMT64 (bis auf wenige, sehr kleine Unterschiede das gleiche).

cu

Sooo, danke für die Antworten, vor allem für die sehr ausführliche von Jesse Bee. Pentium D und Core 2 Duo sind mal wieder ein typisches Beispiel dafür, wie wenig die Taktrate (manchmal) über die Leistung eines Prozessors sagt.
Falls das unkompliziert zu erklären ist, würde mich noch interessieren, warum x86 Programme kleiner sind als die gleichen Programme in der 64 Bit Version (Ein Beispiel dafür ist Windows Vista).

Sooo, danke für die Antworten, vor allem für die sehr
ausführliche von Jesse Bee.

Gern geschehen.

Falls das unkompliziert zu erklären ist, würde mich noch
interessieren, warum x86 Programme kleiner sind als die
gleichen Programme in der 64 Bit Version (Ein Beispiel dafür
ist Windows Vista).

Wie kommst du darauf? Ich habe noch kein 64bit-OS ausprobiert und weiß daher nicht, ob die Programme für die Windows XP 64bit-Edition größer sind. Kann es mir aber nicht so recht vorstellen.

Aber falls es tatsächlich so ist, inwiefern ist Windows Vista ein Beispiel dafür? Die normale Windows Vista - Version ist doch ein ganz schnödes 32bit-Betriebssystem. Größer als Win XP ists wohl schon und ressourcenfressender sowieso - aber nur, weil ein Haufen zusätzliche Funktionen und grafischer Schnullifax integriert ist.

LG Jesse

Hi ho,

ganz grob formuliert: 64 Bit Programme benötigen zur Laufzeit mehr Speicher, weil ihre Variablen eben 64 Bit statt 32 Bit benötigen. Deshalb wird für die 64 Bit Version von Vista doppelt soviel Arbeitsspeicher empfohlen wie für die 32Bit Version.

Gruss,

Herb

Aber falls es tatsächlich so ist, inwiefern ist Windows Vista
ein Beispiel dafür? Die normale Windows Vista - Version ist
doch ein ganz schnödes 32bit-Betriebssystem. Größer als Win XP
ists wohl schon und ressourcenfressender sowieso - aber nur,
weil ein Haufen zusätzliche Funktionen und grafischer
Schnullifax integriert ist.

LG Jesse

Die Vista Beta und RC1 gabs als 64 u. 32 Bit Version. Bin mir sicher, hab nämlich mal die falsche runtergeladen.

Die Vista Beta und RC1 gabs als 64 u. 32 Bit Version. Bin mir
sicher, hab nämlich mal die falsche runtergeladen.

Ja, weiß ich, dass es wie bei Windows XP auch bei Vista eine 64 bit-Edition geben wird. Darum hatte ich geschrieben: Die „normale“ Vista-Version. Ich glaube nicht, dass die 64bit-Version sich in absehbarer Zeit durchsetzen wird, ich hab schon beim normalen Vista Bauchschmerzen, was den Treibersupport für aktuelle und besonders ältere Hardware betrifft.

Grüße Jesse