Wie lautet die augenblicklich gültige Definition der Intelligenz?
Oder gibt es noch immer verschiedene Ansichten?
wer weiss was?
Gruß
Hanna
Wie lautet die augenblicklich gültige Definition der Intelligenz?
Oder gibt es noch immer verschiedene Ansichten?
wer weiss was?
Gruß
Hanna
Ich zitiere mal aus Strube et al. (1996). Wörterbuch der Kognitionswissenschaft. Stuttgart: Klett-Cotta
>>
Intelligenz
Eine allgemein anerkannte Definition der I. gibt es nicht. Häufig wird I. definiert als die Fähigkeit zur Anpassung an neuartige Bedingungen und zur Lösung neuer Probleme (Stern), als das Ensemble von Fähigkeiten, das den in einer Gesellschaft Erfolgreichen gemeinsam ist, oder als das, was I.-Test messen (Boring). Zwei Expertenbefragungen, die 1921 und 1996 durchgeführt wurden, haben bei ansonsten erheblichen Differenzen beide Male die größte Übereinstimmung darin ergeben, unter I. die höheren mentalen Prozesse wie abstraktes Denken, Repräsentation, Problemlösen und Entscheidungsfindung zu subsumieren (Sternberg & Berg). I. wird heute meist als komplexes theoretisches Konstrukt aufgefaßt, dessen Bedeutungsgehalt im Verlauf der Theorieentwicklung sukzessive spezifiziert wird.
Hallo Hanna,
ebenso wie Michael (oder eher: wie sein Lexikon) denke ich, daß Intelligenz nur sehr schwer zu definieren ist. Ich will jetzt nicht den Versuch unternehmen, dem Lexikon etwas hinzuzufügen…
aber es ist, glaube ich, ein weiterer interessanter Aspekt, daß Forscher in den letzten Jahren zunehmend auf den Aspekt der „Emotionalen Intelligenz“ stoßen. Was wir mit dem gesunden Menschenverstand schon immer wußten, wird jetzt wissenschaftlich fundiert: Reiner IQ reicht nicht aus. Und zwar weder für beruflichen, noch für anderweitigen Erfolg.
Ein wichtiger Aspekt ist das, was die Wissenschaft nun „EQ = Emotionalen Quotienten“ getauft hat. Die Fähigkeit zur Kommunikation, soziale und emotionale Kompetenzen.
Aber vielleicht wiecht dies ja meilenweit von dem ab, was Du eigentlich wissen wolltest…
Liebe Grüße, Nike
Hier eine Definition aus einem allgemeinen Lexikon (sorry Michael aber Dein Artikel war für meinen Verstand (Intelligenz?!
) etwas zu abgehoben.
Gandalf
Intelligenz:
von lateinisch intelligenzia: „Einsicht, Verstand, Vorstellung". Als allgemeiner Begriff die Fähigkeit, zu lernen und zu verstehen sowie sich in konkreten Situationen erfolgreich zu verhalten. Als hypothetisches Konstrukt aus verschiedenen ineinandergreifenden Fähigkeiten ist der Begriff indes nur schwer von verwandten Eigenschaften wie z. B. der Phantasie oder Gedächtnisleistung abgrenzbar. Hierin liegt auch die grundsätzliche Problematik von Intelligenztests (siehe Intelligenzquotient).
In der Psychologie wird Intelligenz etwas enger als die Fähigkeit definiert, Kenntnisse oder Einsichten zu erwerben und auf neue Situationen anzuwenden. Im Experiment kann untersucht und in gewissem Umfang auch quantitativ erfasst werden, wie erfolgreich Personen sich in ihrem Verhalten auf die ganze Situation einstellen oder die in der speziellen Situation gestellte Aufgabe lösen.
Es wird angenommen, dass die Fähigkeiten, die mit Tests oder in Laborsituationen gemessen werden, auch im Alltagsleben erforderlich sind, um neue Sinneswahrnehmungen oder intellektuelle Informationen zu analysieren und aufzunehmen, um das Handeln auf die eigenen Ziele ausrichten zu können. Uneinigkeit besteht darüber, ob es angemessen ist, Intelligenz umfassend zu definieren oder sie nach speziellen Funktionen aufzugliedern. Eine Denkrichtung geht beispielsweise davon aus, dass Intelligenz die Summe spezieller Fähigkeiten ist, die jeweils in spezifischen Situationen zum Tragen kommen.
Bei der Konstruktion von Intelligenztests legen die meisten Psychologen zugrunde, dass Intelligenz eine allgemeine Fähigkeit ist, die einer Vielfalt spezieller Fertigkeiten als gemeinsamer Faktor zugrundeliegt. Man beobachtet und misst sie, indem man diese Fertigkeiten untersucht; dabei kann man sich auf eine dieser Fertigkeiten konzentrieren oder mehrere gemeinsam untersuchen. Soziale Einflussfaktoren und kulturelle Unterschiede werden dabei jedoch oft vernachlässigt, was zu verzerrenden Ergebnissen führen kann. Zweifelhafte Ergebnisse aus den USA, wonach Schwarze durchweg weniger intelligent als die weiße Bevölkerung sein sollen, haben ihre Wurzel in solchen ungeeigneten Test-Designs, in denen Aspekte der Schulbildung (zu der Schwarze in der amerikanischen Gesellschaft keinen wirklich gleichberechtigten Zugang haben) unterschwellig mit Intelligenz gleichgesetzt werden.
Die alte Streitfrage, ob Intelligenz grundsätzlich angeboren ist oder durch geeignete Maßnahmen erworben wird, wird nach neuerer Auffassung so entschieden, dass auf einem vorhandenen Potential, das sich beginnend mit der Geburt (oder schon früher) nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten weiterentwickelt, aufgebaut werden kann. Der Umwelteinfluss auf die Ausprägung der kindlichen Intelligenz ist jedoch von zentraler Bedeutung, wie sich allein schon anhand der Sprachentwicklung eklatant nachweisen lässt. Nachdem festgestellt wurde, dass der größte Teil der Intelligenzentwicklung in der Phase vom Kleinkind- bis ins frühe Schulalter stattfindet, kommt einer adäquaten Intelligenzfrühförderung mithin eine besondere Wichtigkeit zu. Versäumnisse in dieser Zeit sind demnach nur schwer oder gar nicht wieder aufzuholen: Untersuchungen zeigten, dass anhand von Intelligenztests bei der Einschulung bereits zuverlässige Aussagen über den späteren Erfolg in Schule und Beruf gemacht werden können.
Danke!
Danke für die Mühe, mir die Def. der Intelligenz abzuschreiben! Ziemlich wissenschaftlich verfasst, dieser Artikel! Ich werde mein Fremdwörterbuch bemühen, um ihn vollständig zu verstehen. Aber soweit ich erkenne, ist das genau das, was wir auch gelernt haben.
Also: Herzlichen Dank nochmals!
Hanna
Danke!
Aber vielleicht weicht dies ja meilenweit
von dem ab, was Du eigentlich wissen
wolltest…
Irrtum! Als ich vor Jahren einmal mit einer Kinderpsychologin ins Gespräch kam, fragte ich auch sie um die Definition der Intelligenz. Und sie erklärte mir, dass mcn neuerdings davon abgehe, die I. mit den bisher üblihen Methoden zu messen, da sich erwiesen habe, dass die bisher zur Bestimmung der I. herangezogenden Faktoren alleine nicht ausschlaggebend sind für Erfolg (z.B. bei einer Problemlösung). Auffallend sei, dass es viele hochintelligente Schulabbrecher gebe, aber auch etliche durchschnittlich begabte Schüler, die das Abi schaffen. Sie sprach von Ausdauer und Durchhaltevermögen, die ebenfalls zur I. gezählt werden müssen.
Mit meiner Anfrage wollte ich herausfinden, wie weit sich diese Ansicht durchgesetzt hat.
Deine Antwort war der erhoffte Treffer!
Liebe Grüße
Hanna
Danke!
Danke, Gandalf,
in dieser Formulierung versteh ichs auch!
Danke nochmal für die viele Mühe!
Ganz liebe Grüße!
Hanna
auch eine Art der Definition:
Intelligenz ist das, was der Intelligenztest mißt!
…habe ich mal in einem Buch aufgeschnappt, in dem seitenweise verschiedene Definitionen reflektiert wurden und der Autor die Definition auf den oben genannten Satz reduzierte…
So kann man es auch sehen! (o.T.)
oder eben gerade nicht…
auch eine Art der Definition:
Intelligenz ist das, was der
Intelligenztest mißt!
denn gerade das, was diese tests aufschnappen, ist meiner ansicht nach das uninteressanteste an der ganzen sache.
ich habe in meinem leben an die dutzend solcher tests machen müssen, und die sind alle sehr unterschiedlich ausgefallen, vom „schlechtesten“ bis zum „besten“ 25 punkte differenz!) ich denke, die aussagekraft dieser tests geht gegen null…
liebe grüße, nike
Oder doch oder wie oder was?
auch eine Art der Definition:
Intelligenz ist das, was der
Intelligenztest mißt!denn gerade das, was diese tests
aufschnappen, ist meiner ansicht nach das
uninteressanteste an der ganzen sache.
Intelligenztests sind als diagnostische Instrumente entwickelt worden. Natürlich kann man die Eigenschaften, die von ihnen erfaßt werden, uninteressant finden. „Interessant“ ist ein bestimmter Sachverhalt nur „für“ etwas; will ich etwas über bestimmte kognitive Fähigkeiten erfahren, ist das Ergebnis des Intelligenztests interessant, will ich etwas über das Temperament einer Person erfahren, ist das Ergebnis eines Persönlichkeitstests interessant, usw. Kommt also immer darauf an, um welche „Sache“ es hier geht…
ich habe in meinem leben an die dutzend
solcher tests machen müssen, und die sind
alle sehr unterschiedlich ausgefallen,
vom „schlechtesten“ bis zum „besten“ 25
punkte differenz!) ich denke, die
aussagekraft dieser tests geht gegen
null…
Standardisierte Intelligenztests sind eigentlich - im teststatistischen Sinne - in der Regel sehr gute Meßinstrumente. Vorausgesetzt sie werden von „Fachleuten“ durchgeführt und ausgewertet, gelten sie als sehr zuverlässig. Daß bei Durchführung von Parallelformen desselben Tests zu zwei Zeitpunkten solche Differenzen auftreten, halte ich für kaum vorstellbar. Ein allgemeiner „Übungseffekt“ bei einer so großen Anzahl absolvierter Tests dürfte dagegen nicht unerheblich sein (ob sich so die 25 Punkte erklären lassen, vermag ich auch nicht abzuschätzen).
Gruß
Michael
nei-hen!
)
Gut, nicht uninteressant, sondern nicht aussagekräftig.
Die Tests, die ich machte, wurden alle von Fachleuten durchgeführt. Die 25 Punkte (die übrigens nur 22 Punkte sind, ich habe nachgeschaut…) Unterschied lassen sich nicht durch Lerneffekt erklären: Dann hätte ich das schlechteste Ergebnis am Anfang, das beste am Schluß erzielen müssen. Das war aber bunt gemischt. Außerdem lagen zwischen den einzelnen Tests über 10 Jahre (der erste mit 6, der letzte mit 19). Auch am Alter lassen sich die Ergebnisse nicht festmachen.
Deswegen: Nicht aussagekräftig. Die Tests sagten allgemein aus, daß ich doch schon recht intelligent bin, aber wie intelligent, das sagten sie nicht.
Andere Erklärungsmöglichkeiten? 
Liebe Grüße, Nike
Andere Erklärungsmöglichkeiten? 
Nee, für mehr Erklärungsversuche reicht meine bescheidene Intelligenz nicht aus. Unterschiedliche Motivation zu den verschiedenen Meßzeitpunkten und unterschiedliche „Tagesform“ (was immer das sein mag) dürften wohl kaum für solch große Diskrepanzen verantwortlich sein. Wie die Tests für Kinder so verschiedener Altersstufen normiert werden, weiß ich nicht; die Aufgaben für 6-Jährige sind ja wahrscheinlich andere, als die für ältere Kinder und Jugendliche…
Oder vielleicht ein Deckeneffekt? War es ein Wert über 200?
))
Michael
reinlegen…
…laß ich mich nicht, Michael… Werte über 200 wurden, soweit ich weiß, noch gar nicht gemessen, oder? 
Natürlich kann’s an der Tagesform gelegen haben, aber dann sagt das doch nur aus, daß die Tests nicht aussagekräftig sind - wenn sie der Tagesform unterliegen, meine ich. Und falls Du’s unbedingt wissen willst, 140 war der höchste Wert.
Insofern haben die Tests nur bei einer Feststellung geholfen: Doof bin ich nicht. Aber dafür hätt’s keine Tests gebraucht… 
Also bleibe ich dabei: IQ-Tests sind zweifelhaft…
Lieben Gruß, Nike
Sollte
… auch eher ein Scherz sein. Allerdings sind nicht alle Intelligenztests auf Mittelwert 100 normiert, sondern es gibt wohl auch welche (bei unseren Brüdern und Schwester auf der anderen Seite des großen Ozeans), wo solche Werte vorkommen. Außerdem: da man ja davon ausgeht, daß es sich bei der Intelligenz um ein normalverteiltes Merkmal handelt, sind auch solche Werte nicht völlig ausgeschlossen (vorausgesetzt, der Test enthält genügend Aufgaben); solche Fälle wären nur sehr, sehr selten.
Michael
Liebe Hanna!
Der amerikanische Autor Garnder definiert sieben Intelligenzen(eine Sportler ist anders intelligent als ein Musiker als ein Ingenieur als ein Therapeut).
Ist das, was man misst Intelligenz? Kann man Liebe, Zuneigung, Verstehen, Freundschaft, Entgegenkommen, Schönheit, Vertrauen, Trauer messen? Soll man Liebesfähigkeit messen anhand der Anzahl wöchentlichen Verkehrs, an der Dauer einer Erektion oder am innigen Händedruck? Ist nicht das, was gemessen wird schon immer tot und niemals lebendig? Ist es intelligent, Intelligenz zu messen? Warum schreiben wir der Intelligenz solch eine Bedeutung zu? Warum möchten wir lieber klug als doof sein. Warum haben wir Angst, nicht mitzukommen, in der Schule, im Beruf, unter Freunden? Was ist Intelligenz? Sollen wir Lexika lauschen und den Worten alter Männer? Kann man nicht selber herausfinden, für sich, was Intelligenz ist? Oder plappern wir immer nach, was andere uns vorgesagt haben? Wer soll auf all diese Fragen Antwort geben?
Grüße
Werner Kölbl
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Liebe Hanna!
Der amerikanische Autor Garnder definiert
sieben Intelligenzen(eine Sportler ist
anders intelligent als ein Musiker als
ein Ingenieur als ein Therapeut).
Es erscheint auch mir sinnvoll, nicht nur das mathematisch-logische Denken zur Intelligenzmessung heranzuziehen.
Ist das, was man misst Intelligenz?
Das haben Nike und Michael ausführlich diskutiert.
Kann man Liebe, Zuneigung, Verstehen,
Freundschaft, Entgegenkommen, Schönheit,
Vertrauen, Trauer messen?
Also, das Messen der Schönheit wird bei jeder Misswahl wieder probiert, wiewohl es mir persönlich unsinnig erscheint.
Ist nicht das, was gemessen
wird schon immer tot und niemals
lebendig?
Nun ja, also in medizinischer Hinsicht wäre ich eher vorsichtig mit der Formulierung…
Ist es intelligent, Intelligenz
zu messen?
Bietet die Messung der Intelligenz eine Problemlösung an? Dann ja!
Warum schreiben wir der
Intelligenz solch eine Bedeutung zu?
Warum möchten wir lieber klug als doof
sein. Warum haben wir Angst, nicht
mitzukommen, in der Schule, im Beruf,
unter Freunden?
Imagefrage in unserer Gesellschaft.
Was ist Intelligenz?
Das war MEINE Frage! 
Kann man nicht selber
herausfinden, für sich, was Intelligenz
ist? Oder plappern wir immer nach, was
andere uns vorgesagt haben?
Da kommst Du dann aber auf 6 Milliarden Meinungen. Willst Du das wirklich? Wenn wir jeden Begriff von jedem Menschen persönlich interpretieren und definieren lassen, weiß bald niemand mehr, wovon der andere redet. Wofür gibt es in den Gesetzen beispielsweise zu Beginn immer die Begriffsbestimmungen? Doch nur deshalb, damit man sicherstellen kann, von der selben Sache zu sprechen!
Wer soll auf all diese
Fragen Antwort geben?
Ein Philosoph vielleicht?
Grüße
Hanna