Hallo!
Dass man über beliebige Intervallgrenzen integrieren kann und dass es deshalb unerlässlich ist, die Aufgabenstellung (wahrscheinlich: „Berechne die Fläche, die der Graph von f mit der x-Achse einschließt!“) zu kennen, um zu bestätigen, dass Dein Vorgehen prinzipiell richtig ist, - das hat Dir ja DevilSuichiro bereits geschrieben.
Was ich jedoch nicht verstehe, ist, wieso Ihr beide derart umständlich die Nullstellen der Funktion bestimmt.
Vergiss doch bitte mal für einen Moment diese blöde p-q-Formel! Die braucht eigentlich nur ein Computerprogramm, weil das nicht denken kann, sondern nur rechnen.
Du willst
\frac{3}{2} \left(x-\frac{1}{2}\right)^2-3{,}375=0
lösen, also nach x umstellen. Nun haben wir ja alle einmal Termumformungen gelernt und wissen (so prinzipiell), wie man an x rankommt: Alle Zahlen auf eine Seite, das x bleibt dann übrig. Ich denke, dass der erste Schritt „+3,375 auf beiden Seiten“ ist, das sieht der sprichwörtliche Blinde mit Krückstock. Dann haben wir
\frac{3}{2}\left(x-\frac{1}{2}\right)^2=3{,}375.
Okay. Stört noch der Faktor 3/2, der sich ja noch leicht auf die Seite
mit den Zahlen bringen lässt: Wir multiplizieren einfach mit 2/3. Dann steht da
\left(x-\frac{1}{2}\right)^2=2{,}25=\frac{9}{4}.
(Gut, die 9/4 kann man sehen, muss man aber nicht. Zur Not macht der Taschenrechner alles Weitere.)
Okay, jetzt stört das Quadrat, um ans x ranzukommen. Wie kriegt man ein Quadrat weg? - - - Richtig, Wurzel ziehen!
x-\frac{1}{2}=\sqrt{\frac{9}{4}}=\pm\frac{3}{2}.
Achtung: Hier liegt die Hauptfehlerquelle! Es gibt immer zwei Wurzeln!
(Hier offenbart sich übrigens der Vorteil von Brüchen: Man kann im Zähler und Nenner separat die Wurzel ziehen, und sowohl die Wurzel aus 9 als auch die Wurzel aus 4 sollten kein Problem sein; während man die Wurzel aus 2,25 schon ein paarmal gezogen haben muss - oder Quadratzahlen bis 15² auswendig kennen -, bevor man erkennt, dass da 1,5 rauskommt.)
So, und nun hast Du ja gar kein Problem mehr: Addierst noch das 1/2 und bist fertig!
x=\frac{1}{2}\pm\frac{3}{2}=\begin{cases}2&\mbox{bei }+\-1&\mbox{bei }-\end{cases}
Und hast dabei das lästige Ausmultiplizieren (wo Dir ja auch noch ein Fehler unterlaufen war) und die blöde p-q-Formel umgangen!
Liebe Grüße
Immo